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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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probiert. Ich möchte nicht wissen, wie du aussähst, wenn du ihr dieses Zeug nicht reingejagt hättest.«
    »Du verstehst einfach nicht.«
    »Nein, Jaz, das tu ich auch nicht.«
    Schweigen.
    »Ich brauche sie, Sonny.«
    »Brauchst sie? Du bist ihr vor ein paar Tagen das erste Mal begegnet. Tagen! Und jetzt kannst du plötzlich nicht mehr ohne sie leben. Ich fange allmählich an, mich zu fragen, wo ich in der Sache bleibe.«
    »Genau da, wo du immer warst. Mein Bruder. Nichts ist wichtiger als das.«
    »Nichts?«
    Schweigen.
    »Du willst, dass ich mich entscheide, Sonny? Geht’s darum? Du fühlst dich bedroht, also muss ich jetzt eine Entscheidung treffen?«
    »Ich hab nie gesagt …«
    »Hier, nimm das hier.«
    »Was zum Teufel willst du denn damit …«
    »Na los! Nimm sie schon!«
    »Herrgott noch mal, Jaz. Hör auf, hier ein Drama aufzuführen. Ich …«
    »Nimm die Pistole. Feuer sie ab. Denn wenn du mich zwingst, mich zu entscheiden, dann kannst du mir genauso gut gleich jetzt und hier eine Kugel ins Hirn schießen.«
    »Himmeldonnerwetter! Du bist verrückt, weißt du das eigentlich? So durchgeknallt wie …«
    Schweigen.
    »Wie Mom?«
    »Das hab ich nicht gemeint, Jaz. Das weißt du.«
    »Wenigstens ist klar, wo ich’s herhabe.«
    »Ich hab nicht gemeint …«
    »Schon okay, kleiner Bruder. Vielleicht bin ich ein bisschen verkorkst. Vielleicht sogar
ziemlich
verkorkst. Aber weißt du, was wirklich verrückt ist, Sonny? Ich weiß das, und es macht keinen Unterschied. Ich seh Hope da hinten und denke ›Verdammt noch mal, Mann, was treibst du da eigentlich?‹. Aber es macht keinen Unterschied, weil ich nämlich
spüre,
dass es so richtig ist. Es ist mir bestimmt, das zu tun. Genau wie das alles hier.« Pause. »Hab ich dich je in die Klemme manövriert?«
    »Nein, Jaz.«
    »So verrückt meine Ideen waren, war es jemals irgendwas, das wir nicht hätten schaffen können?«
    »Nein.«
    »Dann vertrau mir.«
    »Tu ich.«
    »Ich weiß, dass du es müde bist, Bro. Ich weiß, du willst es hinter dich bringen. Ich und meine verrückten Träume. Aber wir haben’s fast geschafft. Weißt du noch, als wir klein waren und Mom gesagt hat, wir müssten schon wieder umziehen, und du hast geweint und geweint? Was hab ich dir versprochen?«
    »Dass wir eines Tages mit der Wegrennerei aufhören würden.«
    »Und als du dann älter warst, und sie hat gesagt, wir müssten umziehen, hast du versucht, vernünftig mit ihr zu reden, und bist fast ausgerastet, weil sie nie zugehört hat. Was hab ich dir versprochen?«
    »Dass du für ein Ende sorgen würdest.«
    »Die einzige Möglichkeit, die Kabale loszuwerden, die Leute wirklich loszuwerden, ist sie zu werden. Wir sind so nah dran, Sonny. So nah dran, bloß ein, zwei Monate noch. Und dann, wenn alles an seinem Platz ist, kannst du wieder du sein. Und frei.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich komme klar. Ich werde mich dran gewöhnen, Lucas zu sein, und ich werde Hope haben.«
    »Was, wenn sie … wenn sie sich nicht drauf einlässt?«
    »Sie wird. Das ist eine Menge Zeug, mit dem sie da gerade klarkommen muss. Ich kann’s ihr nicht übelnehmen, wenn sie komplett panisch wird. Aber sie liebt mich. Ich weiß das. Sie wird sich drauf einlassen.«
    »Nicht, dass sie jetzt noch viel Auswahl hätte.«
    Schweigen.
    »So wollte ich nicht, dass es passiert.«
    »Ich weiß, Jaz. Aber jetzt wird sie wohl sehen müssen, wie es von unserer Seite her aussieht.«
    Als es vorn still wurde, wandten meine Gedanken sich erneut nach innen, und ich verlor mich wieder.
     
    Ich stöhnte und umklammerte meinen Bauch. Jaz fing mich an den Schultern ab und hielt mich aufrecht, während ich da auf der Kante des Autositzes saß. Ein anderer Sitz, ein anderes Auto. Sonny hatte uns in einem Parkhaus abgesetzt, wo ein zweiter Wagen wartete. Dann war er weggefahren, um das erste Auto ein paar Häuserblocks weiter abzustellen und stehen zu lassen.
    »Kriech einfach rein und leg dich wieder hin!«, sagte Jaz.
    »Ich … ich …« Ich würgte und schlug mir die Hand vor den Mund. »O Gott, ich brauche Luft.«
    Er zögerte. Es war ungefährlicher, wenn ich im Auto blieb. »Viel frischer ist die Luft draußen auch nicht. Schlechter sogar. Die ganzen Abgase.«
    Ich sah ihm in die Augen. »Bitte.«
    Eine Pause. Dann: »Yeah, okay. Aber bloß eine Minute.«
    Mission ausgeführt.
    Er führte mich zu einem Stützpfeiler in der Nähe des äußeren Geländers, noch weit genug hinten, dass man mich von draußen

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