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Nacht unter Woelfen

Nacht unter Woelfen

Titel: Nacht unter Woelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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Dollar, die ihm sein Onkel mitgegeben hatte, und bekam einen Zehndollarschein als Wechselgeld zurück. Danach beluden sie vor der Tür schimpfend ihre Fahrräder. Unter der Last der Kartons verbogen sich die Gepäckträger. »Jetzt verstehe ich, was Templer mit schwerer Kunst meint«, stöhnte Bob. »Was will nur dein Onkel mit so viel Papierkram?« Justus packte den letzten Karton auf den Sattel und musste sein Rad schieben. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich hat er Mengenrabatt bekommen und sich gleich für die nächsten hundert Jahre mit Geschäftspapieren eingedeckt. Tante Mathilda macht 

    das genauso. Neulich hat sie sechzig Dosen Erbsen gekauft, nur weil sie billig waren. Ich kann keine Erbsen mehr sehen.«Es dauerte über eine halbe Stunde, bis sie mit ihrer Ladung den Schrottplatz erreichten. Onkel Titus kam unter seinem Pick-up hervorgekrochen. »Da seid ihr ja endlich«, lachte er und legte einen großen Ringschlüssel in den Werkzeugkasten zurück. Justus stand der Schweiß auf der Stirn. »Endlich? Du bist gut. Das Zeug ist schwer wie Blei.« Sein Onkel steckte die restlichen zehn Dollar von Justus zurück ins Portmonee und trug die Kartons in sein Büro. Als alles verstaut war, klopfte Onkel Titus den drei ??? gönnerhaft auf die Schultern und beförderte die Banknote umständlich wieder zum Vorschein. »Na gut, dann will ich mal nicht so sein. Als Lohn könnt ihr das Wechselgeld behalten.« Justus, Peter und Bob strahlten und keine zehn Minuten später standen sie wieder auf dem Marktplatz, direkt vor Giovannis Eiscafé. »Voll in Ordnung von deinem Onkel. Für zehn Dollar würde ich den ganzen Tag Kartons durch die Gegend fahren«, freute sich Peter und bestellte einen Rocky Beach Spezialbecher. Bob nahm ein Bananensplit und Justus fünf Kugeln Zitrone mit doppelter Sahneportion. »Molto bene, das macht acht Dollar und fünfzig Cents. Mamma mia, ich hatte als kleines Bambino nix so viel Geld.« Justus hielt ihm die zehn Dollar entgegen und Giovanni nahm ihm den Schein aus der Hand. Doch plötzlich stockte er, hielt die Bank-

    note gegen das Licht und schüttelte erschrocken den Kopf. »Was ist das? Wollt ihr den armen Giovanni anschmieren, hä? Das ist nix guter Dollar, das ist eine – wie sagt man – Blüte.«

Blütenzauber
    »Eine Blüte?«, wiederholte Justus verwirrt. Giovanni schaute sich nervös um. »Ja, heiße Kohle, schlechte Dollars, Falschgeld eben. Hier, nicht mal einen Sicherheitsfaden im Papier.« Die drei ??? waren sprachlos. Peter bekam schlagartig einen roten Kopf und stammelte vor sich hin. »Mister Giovanni, seien Sie sicher, wir hatten keine Ahnung. Wir würden niemals mit Falschgeld bezahlen.« »Mamma mia, ich weiß. Mir ist es auch komplett egal, wer euch den Schein angedreht hat. Ich will auf jeden Fall nix davon wissen. Hier, nehmt die Blüte wieder zurück, pronto! Habt ihr noch richtige Dollar?« Die drei schüttelten den Kopf. »Dann gibt es auch nix Eis für euch. Ciao!« Er nahm die drei fertigen Portionen und schmiss sie schwungvoll in den Mülleimer. Justus, Peter und Bob konnten es nicht fassen und verließen mit hängenden Köpfen das Café. Erst als sie wieder bei ihren Rädern ankamen, fand Bob die Worte wieder. »Der Fall ist klar: Templer hat uns die Blüte untergejubelt. Wenn ihr mich fragt, der druckt sich die Kohle in seinem Keller selber.« Justus knetete angestrengt seine Unterlippe. »Nicht so schnell! Es kann gut möglich sein, dass der Schein von Templer stammt. Ob er aber das Geld tatsächlich gefälscht hat, muss erst noch bewiesen werden. Und außerdem hast du eine Sache nicht bedacht: Onkel Titus hat die zehn Dollar von Templer zwar in sein Portmonee gesteckt – hat er aber denselben Schein auch wieder herausgezogen?« Bob war empört. »Just, du willst doch wohl nicht deinen eigenen Onkel verdächtigen?« »Unsinn, ich versuche nur zweifelsfrei herauszufinden, welchen Weg der gefälschte Schein bisher gemacht hat. Vielleicht ist er schon durch hunderte von Händen gegangen und keiner hat gemerkt, dass es Falschgeld war. Wir haben es doch auch nicht entdeckt.« Diese Überlegung überzeugte Bob und beruhigte 

    ihn. Peter nahm den Schein und hielt ihn gegen die Sonne. »Wenn man es weiß, ist es ganz deutlich. Ich habe vorher niemals auf so einen Sicherheitsfaden im Papier geachtet. Aber ob der Schein von Onkel Titus oder von Templer kommt, können wir ganz einfach herausfinden.« »So?«, fragten Justus und Bob überrascht. »Ja, wir müssen nur

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