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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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werfen.
    »Ob er weiß, dass wir hier sind?«, fragte Layla leise. »Oder ist das die Dämonenversion einer Alarmanlage? Glaubt er wirklich, dass wir uns davon abschrecken lassen, oder ist es tatsächlich nur für die Touristen gedacht?«
    »Vielleicht von beidem ein bisschen.« Fox bot ihr eine Cola an, aber sie schüttelte den Kopf. »Er weiß zwar nicht genau, wann wir ankommen, aber seine Alarmanlage sagt ihm, wann wir bestimmte Punkte erreichen.«
    »Und das hier ist in paranormaler Hinsicht ein Knotenpunkt«, erklärte Quinn. »Ein Ort von Bedeutung und Macht. Wenn wir … ach, du lieber Himmel.«
    Sie rümpfte die Nase, als etwas an die Oberfläche trieb.
    »Ein totes Kaninchen.« Cal legte ihr die Hand auf die Schulter, und sein Griff wurde fester, als weitere Kadaver an die brodelnde Oberfläche gespült wurden.
    Vögel, Eichhörnchen, Füchse. Quinn gab einen angewiderten Laut von sich, hob aber ihre Kamera und begann, alles zu dokumentieren. Verwesungsgeruch hing in der Luft.
    »Na, da hat er sich aber angestrengt«, murmelte Gage.
    Der aufgetriebene Kadaver eines Damhirschs trieb an die Oberfläche.
    »Es reicht, Quinn«, sagte Cal.
    »Ja.« Sie senkte die Kamera. »Ja, es reicht. Das waren harmlose, unschuldige Tiere, und das hier ist ihre Welt. Es mag blöd sein, dass ich mich wegen der Fauna so aufrege, wo Menschenleben auf dem Spiel stehen, aber …«
    »Na, komm, Q.« Cybil legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie weg. »Wir können nichts daran ändern.«
    »Wir müssen sie herausholen.« Fox starrte auf den Teich. »Nicht jetzt, aber wir müssen später noch einmal zurückkommen, sie herausholen und verbrennen. Wir können sie nicht einfach da drin lassen. Es ist nicht nur ihre Welt, sondern auch unsere.«
    Wütend und elend wandte er sich ab. »Er ist hier.« Er sagte es beinahe beiläufig. »Er beobachtet uns.« Und er wartet, dachte er, als er die kleine Gruppe auf dem Weg zum Heidenstein anführte.
    Es wurde kalt. Es spielte keine Rolle, dass die Kälte eine Lüge war, sie drang ihnen trotzdem bis auf die Knochen. Fox zog sich die Kapuze über und ging stetig weiter. Er nahm Laylas Hand, um sie zu wärmen.
    »Er will es uns nur schwer machen.«
    »Ich weiß.«
    Er hörte das Rascheln im Unterholz, das leise Grollen. Er läuft mit, dachte er. Er weiß zwar, wo wir hinwollen, aber nicht, was wir vorhaben.
    Auf einmal krachte ein lauter Donnerschlag, und dann prasselte der Regen wie mit tausend Nadeln auf sie hernieder. Ihm folgte ein eisiger Wind, der die Blätter von den Bäumen fegte. Fox legte Layla den Arm um die Schultern und versuchte, sie beim Gehen so gut wie möglich zu schützen.
    »Hinten alles in Ordnung?« Er hatte zwar in Gedanken schon nachgeschaut, war aber trotzdem beruhigt, als er die Bestätigung hörte. »Wir laufen jetzt hintereinander«, sagte er zu Layla. »Geh hinter mich und halt dich gut an meinem Gürtel fest. Cal weiß, was er zu tun hat. Er hält sich an dir fest und sichert die Reihe nach hinten.«
    »Sing etwas!«, schrie sie.
    »Was?«
    »Sing ein Lied, das wir alle kennen. Mach fröhlichen Lärm.«
    Fox grinste trotz des Sturms. »Ich liebe eine brillante Frau.«
    Er fing an zu singen, und in den nächsten zwanzig Minuten marschierten sie mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen durch Wind und Regen.
    Langsam ließ der Regen nach, als es nur noch tröpfelte, blieben sie schwer atmend stehen, um Luft zu holen und zu verschnaufen.
    »Hat er nichts Besseres drauf?« Quinns Hand zitterte, als sie die Thermoskanne mit Kaffee herumreichte. »Weil …«
    »Er spielt nur mit uns«, unterbrach Fox sie. »Aber wir haben auch mit ihm gespielt. Es ist ziemlich nass im Wald. Wir werden Probleme haben, ein Feuer anzuzünden.« Er blickte Cal an, der Lumps Leine von seinem Gürtel abhakte.
    »Ich kriege es schon hin. Wir gehen besser weiter. Ich übernehme jetzt mal die Spitze.«
    In diesem Moment sprang der Hund mitten auf den Weg. Riesig und schwarz, mit blitzenden Reißzähnen knurrte er sie an. Noch bevor Fox nach seinem Messer greifen konnte, war Cybil aufgesprungen. Sie zog eine Pistole unter ihrer Jacke hervor und feuerte kühl sechs Schüsse ab.
    Der Hund heulte voller Schmerz und Wut auf; sein Blut verdampfte zischend auf dem Boden. Mit einem Satz war er in der wirbelnden Luft verschwunden.
    »Das ist dafür, dass er mir die Frisur ruiniert hat.« Cybil schüttelte ihre wilden Locken. Aus einer Tasche ihrer Jacke holte sie neue Munition.
    »Hübsch.« Gage

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