Nachtflamme: Roman (German Edition)
nächsten Schritt. Wir werden nicht verlieren. Und du wirst deinen Teil dazu beitragen, ihn zu vernichten.«
»Er soll leiden.« Ihre Stimme wurde kräftiger. »Er soll schreien, wie ich im Kopf geschrien habe.« Als sie die Augen wieder öffnete, waren sie klar. »Ich wünschte, es gäbe einen Weg, wie wir ihn aus unseren Köpfen verbannen könnten. So wie Knoblauch bei Vampiren. Das klingt blöd, oder?«
»Nein, das finde ich nicht. Vielleicht fällt unserem Recherche-As etwas ein.«
»Vielleicht. Ich muss jetzt duschen. Leistest du mir Gesellschaft dabei? Redest du mit mir?«
»Klar.«
Sie ließ die Tür offen, und er lehnte sich an den Türrahmen. »Es ist schon Morgen«, meinte er. »Dank meiner Mutter habe ich frische Eier. Ich kann Rührei machen. Bis jetzt habe ich noch nie für dich gekocht.«
»Doch. Hast du nicht während des Schneesturms bei Cal ein paar Dosen Suppe aufgemacht?«
»Ach ja, dann habe ich ja doch schon gekocht. Ich mache aber trotzdem Rührei, als Bonus sozusagen.«
»Als wir am Heidenstein waren, war der Dämon noch nicht so stark wie jetzt.«
»Nein.«
»Er wird immer stärker.«
»Wir auch. Wenn ich dich so sehr liebe – so sehr, dass ich dir Rührei brate -, dann kann ich nur stärker werden.«
Layla stand unter der heißen Dusche und schloss die Augen. Es lag nicht an Wasser und Seife, dass sie sich so sauber fühlte, es lag an Fox. Sie drehte das Wasser ab und trat aus der Dusche, um sich abzutrocknen. »Noch nie hat mich jemand so geliebt, dass er mir Rührei gemacht hat. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich es verdient habe.«
»Oh.« Er musterte sie anerkennend. »Wenn ich richtig belohnt werde, kann ich sogar Bagels toasten.«
Layla hielt inne. »Hast du Bagels?«
»Noch nicht, aber in einer Stunde macht die Bäckerei auf.«
Sie lachte – Gott, was für eine Erleichterung zu lachen – und schlüpfte in ihren Bademantel.
»In New York gibt es viele hervorragende Bäckereien«, fuhr Fox fort. »Es ist die Stadt der Bagels. Da ich gute Bäckereien und gute Bagels sehr schätze, habe ich mir schon überlegt, mich dort als Anwalt zulassen zu lassen.«
Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihn fragend an.
»Dein Mietvertrag läuft noch bis August. Vielleicht möchtest du ja lieber hierbleiben, bis Cal und Quinn im September geheiratet haben. Oder vielleicht möchtest du dort eine Wohnung suchen. Du hast noch viel Zeit, dich zu entscheiden.«
Layla betrachtete ihn forschend. »Du redest davon, nach New York zu ziehen.«
»Ich rede davon, mit dir zusammenzuziehen. Wo, spielt keine Rolle.«
»Aber hier ist dein Zuhause. Deine Kanzlei ist hier.«
»Ich liebe dich. Das haben wir doch schon besprochen, oder?« Er trat auf sie zu. »Und wir haben doch auch schon besprochen, dass du mich ebenfalls liebst, oder?«
»Ja.«
»Leute, die sich lieben, wollen im Allgemeinen zusammen sein. Willst du mit mir zusammen sein, Layla?«
»Ja. Ja. Ich will mit dir zusammen sein.«
»Okay.« Er küsste sie. »Dann mache ich jetzt mal Rührei.«
Später an jenem Morgen saß Fox in Cals Büro und streichelte Lump mit dem Fuß. Gage ging auf und ab. Fox wusste, dass er es hasste, im Bowlingcenter zu sein, aber er konnte nichts daran ändern. Es war einfach praktisch. Fox hatte ein privates Gelübde abgelegt, sich vor dem Vollmond nicht mehr allzu weit von Layla zu entfernen.
»Es muss einen Grund geben, warum er gerade sie immer damit angreift. Scheißvergewaltiger!«
»Wenn wir den Grund kennen würden, könnten wir ihn aufhalten.« Cal nickte. »Vielleicht ist sie einfach das schwächste Glied. Wir drei kennen uns schon unser ganzes Leben lang, Quinn und Cybil sind seit dem College befreundet. Aber bis Februar kannte keiner von uns Layla.«
»Möglich ist auch, dass er einfach nur gewürfelt hat.« Gage blieb am Fenster stehen, sah nichts Interessantes und ging weiter. »Die anderen beiden scheinen nicht infiziert zu sein.«
»Es ist anders. Es hat nichts mit den Vorfällen während der Sieben zu tun. Es passiert nur, wenn sie schläft, danach läuft sie im Schlaf durch die Gegend und folgt Hesters Muster. Sie will sich immer ertränken, und zwar draußen.«
»Einer von uns bleibt nachts im Haus, bis es vorbei ist«, beschloss Cal. »Auch wenn Layla bei dir zu Hause ist, Fox, lassen wir die anderen nachts auf keinen Fall mehr allein.«
»Das sehe ich genauso. Wenn wir unser Vollmond-Ritual gemacht haben, sollten wir uns die Sache vielleicht noch mal genauer ansehen. Wir
Weitere Kostenlose Bücher