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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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spezialisiert.
    „Sie können drinnen immer noch nein sagen“, gab Steve zu bedenken.
    Devin warf Lexi einen kurzen Blick zu. Die zuckte fast unmerklich mit den Schultern, und Devin entschied, es zu riskieren. Mit einem hatte Steve immerhin recht. Sie konnte sein Angebot ebenso gut in ihrem Wohnzimmer ablehnen wie an der Tür.
    Lucas wusste, dass er sich moralisch gesehen auf dünnem Eis bewegte, wenn er Steves Autofahrten anhand des LoJack-Systems verfolgte, das eigentlich dazu da war, das Auto im Falle eines Diebstahls wieder aufzuspüren. Aber als das System bei Lake Westmire eine halbe Stunde lang abgeschaltet blieb, bestätigte das seinen Verdacht und rechtfertigte somit auch sein Vorgehen.
    Er verließ das Herrenhaus durch den Vordereingang und überquerte die Einfahrt zur Garage, die seinen pechschwarzen Bugatti beherbergte.
    Die eigentlich einstündige Fahrt verkürzte er auf vierzig Minuten, in denen er auch, laut der Radaranzeige, Steves Porsche kreuzte, der die Interstate in der entgegengesetzten Richtung, südlich von Seattle, entlangfuhr. Das GPS führte ihn über die kurvige Küstenstraße zielsicher bis zum Kiesweg der Einfahrt hinter einem kleinen weißen Cottage, das am Ufer des Puget Sounds lag.
    Er stellte den Motor ab und stieg aus.
    Wenige Stufen führten auf eine niedrige Veranda, die rund um das Cottage herumlief und hinten hinaus auf den Sund zeigte. Auf der Vorderseite war eine blaue Tür. Er klopfte.
    Nach ein paar Minuten spähte Devin durch das kleine Fenster und runzelte die Stirn, bevor sie öffnete.
    „Lucas?“ Sie blickte nach allen Seiten, doch wonach sie Ausschau hielt, blieb ihm unklar, nur dass sie von seiner Anwesenheit offensichtlich überrascht war, zeigte sich deutlich.
    „Was wollte er?“, fragte er ohne Einleitung. Ein direkter Angriff würde sie am ehesten aus dem Gleichgewicht bringen.
    „Wie bitte?“
    „Steve“, fuhr er fort und drängte sich in den schmalen Spalt zwischen Tür und Hauswand.
    Reflexartig trat Devin einen Schritt zurück, öffnete die Tür dadurch noch weiter. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.“
    Lucas lehnte sich gegen die gelb gestrichene Wand in dem kleinen Flur, ließ nicht mal einen halben Meter Platz zwischen ihnen. Ihre offensichtliche Lüge enttäuschte ihn. Aber was wusste er schon über sie?
    „Steve war hier“, stellte er fest.
    Sie schwieg.
    „Ist das Ihre Art, dieses Spiel zu spielen?“, hakte er nach. „Werden Sie mir weiter in die Augen sehen und lügen?“
    Für einen Moment schien ihr Gesichtsausdruck sie zu verraten, doch dann blinzelte sie, ihre langen Wimpern verdeckten ihre tiefblauen Augen, verbargen ihre Gefühle. „Was wollen Sie hier?“
    „Sagen Sie mir, was er wollte. Hat er Ihnen geschmeichelt? Versucht, einen Deal zu machen?“ Wenn er Steves Taktik kannte, konnte er ihn besser bekämpfen.
    „Was Sie da sagen, macht keinerlei Sinn.“
    Er starrte sie an. „Ich habe sein Auto gesehen.“
    „Sie haben mich ausspioniert?“
    „Nein.“ Er hatte Steve nachspioniert. „Habe ich nicht. Aber ich weiß, dass er hier war, und ich will wissen, was er Ihnen erzählt hat.“
    Eine Fabrik in Südamerika zu eröffnen, war keine Entscheidung, die man auf die leichte Schulter nehmen konnte. Steve würde ihr ein rosarotes Bild von den möglichen Profiten gemalt und dabei alle Risiken beschönigt haben. Es machte Lucas verrückt, dass er seine Unternehmensstrategie vor einer Frau rechtfertigen sollte, deren einzige Geschäftserfahrung darin bestand, ihre banalen Selbsthilfebücher für die Verzweifelten zu signieren.
    Devin schüttelte den Kopf, und ihr kurzes, dunkles Haar schwang leicht hin und her. „Das geht Sie nichts an.“
    Lucas spürte, wie sein Blutdruck in die Höhe schoss. „Sie geben also zu, dass er hier war.“
    „Das geht Sie ebenfalls nichts an.“
    „Verdammt, Devin“, fluchte er.
    Von drinnen ertönte der Schrei eines Babys.
    Devin schlug mit der Hand gegen die Tür. „Sehen Sie, was Sie jetzt angerichtet haben?“
    Amelia war hier.
    Natürlich war Amelia hier. Sie lebte hier.
    Devin drehte sich auf dem Absatz um und stürmte barfuß Richtung Wohnzimmer, ausgewaschene Jeans umschmeichelten ihren gut geformten Po. Lucas nutzte den Moment, schloss die Tür und folgte ihr ins Haus. Er würde nicht ohne Antworten von hier fortgehen.
    Devin kehrte mit Amelia über der Schulter ins Wohnzimmer zurück, das Baby war rot im Gesicht, plärrte und sah verheult aus. Mit einer Hand streichelte sie

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