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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Wasser. Ich fühlte mich schmutzig. Regen, Meerwasser und Dreck hatten sich auf meiner Haut zu einer klebrigen Schicht vermischt, die noch von einer Sandkruste überzogen war. Ich rubbelte mich erst im flachen Wasser ab und schwamm dann hinaus, nicht nur, um mir den Schmutz abzuspülen, sondern auch, um zu meiner geheimen Bucht zurückzugelangen, in der noch meine Kleider lagen.
    Während ich mich anzog, wusste ich, dass ich in dieser Nacht kein Auge zutun würde. Und selbst wenn es mir gelänge, würde ich im Traum von ertrunkenen Körpern, die im Wasser treiben, verfolgt werden.

KAPITEL 3

    D er schrille Ton meines Weckers drang in mein Hirn und verscheuchte die Träume, die mich während meines kurzen, unruhigen Schlafes gequält hatten. Ich hatte einen scheußlichen Geschmack im Mund: die Rache meines Magens für all die Panik und die Übelkeit, die er in der Nacht zuvor hatte aushalten müssen. Apropos …
    Ich hatte einen Toten gefunden.
    Wie erschlagen lag ich im Bett und versuchte zu begreifen, was geschehen war. Im Licht der schwachen Novembersonne, die durch meine Vorhänge sickerte, erschien mir das, was ich getan hatte, bei weitem nicht mehr so plausibel wie im Schleier der nächtlichen Dunkelheit.
    Es gab keinerlei Garantie dafür, dass die Leiche dort, wo ich sie hingeschafft hatte, eher gefunden wurde als an dem Ort, wo der Old-Sow-Strudel sie vielleicht letztendlich angespült hätte. Was, wenn Russ ausgerechnet heute einen anderen Weg entlanggetragen werden wollte? Was, wenn Mr. Flutie seine morgendliche Routine unterbrochen und stattdessen nach Vegas gefahren war, um seine Ersparnisse
bei Black Jack und Striptease auf den Kopf zu hauen? Was, wenn, Gott bewahre, ich seine Konstitution überschätzt hatte und nun zwei Tote auf dem Trampelpfad lagen: Peter, der einem Verbrechen zum Opfer gefallen, und Mr. Flutie, der von einem Herzinfarkt dahingerafft worden war?
    Außerdem hatte ich bestimmt alle Spuren an Peters Körper vernichtet. Wenn nach der langen Zeit, die seine Leiche schon im Wasser gelegen hatte, noch irgendwelche Hinweise auf seinen Mörder existiert hatten, dann hatte ich sie zweifellos endgültig zerstört, indem ich ihn noch durch den Sand gezerrt hatte. Ganz zu schweigen davon, dass es nun so aussah, als habe ihn sein Mörder erst am Strand abgelegt, nachdem er ihn nur so zum Spaß ins Meer geworfen hatte …
    Das brachte mich auf einen dritten Grund, warum ich Peter niemals hätte anfassen dürfen. Eine Leiche allein war für Rockabill schon abenteuerlich genug. Aber jetzt musste die Polizei vermuten, es mit einem wahnsinnigen Mörder zu tun zu haben, der sich offenbar nicht hatte entscheiden können, wo er sein Opfer ablegen wollte, und sich schließlich einen Spaß daraus gemacht zu haben schien, den Trampelpfad am Strand mit der Leiche zu dekorieren.
    Ich zog mein Kissen unter dem Kopf hervor und presste es mir aufs Gesicht. Wie hatte ich nur so bescheuert sein können? Warum hatte ich ihn nicht einfach am Strand gelassen?
    Dann musste ich wieder an Peters armes, totes Gesicht denken und an die Freundlichkeit, die er zu Lebzeiten mir gegenüber an den Tag gelegt hatte, und ich wusste, dass ich ihn unmöglich einfach da draußen, den tosenden Elementen ausgesetzt, hätte lassen können.

    Ich warf das Kissen zur Seite und zwang mich aufzustehen. Ich musste rüber nach Rockabill gehen und die Suppe auslöffeln, falls es denn eine Suppe auszulöffeln gab.
    »Du könntest dich aber auch«, sagte die verschlagene Stimme in meinem Kopf, »unter deiner Decke verstecken und einfach nicht mehr herauskommen, egal, wer an die Tür klopft.«
    Aber meine Klinikerfahrung hatte mich gelehrt, dass es einem nichts nutzt, sich im Pyjama vor der Welt zu verkriechen. Also stand ich auf und machte mich für die Arbeit fertig. Dann ging ich nach unten, um das Frühstück herzurichten, und versuchte, meine Dienstagsroutine so normal wie möglich zu absolvieren. Man würde zwar nicht gleich an der Art und Weise, wie ich das obere Badezimmer saubermachte, erkennen, dass ich die letzte Nacht damit verbracht hatte, einen Toten aus dem Old-Sow-Strudel zu ziehen, aber trotzdem war ich ziemlich angespannt.
    Ich wurde erst etwas ruhiger, als mein Vater und ich unser Frühstück hinter uns gebracht hatten, ohne dass Sheriff Varga in seiner Funktion als Ordnungshüter bei uns aufgekreuzt war. Doch als ich etwas später in die Stadtmitte kam, wurde mir klar, dass der Ärger bereits in vollem Gange war.
    Ein

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