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Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising

Titel: Nachtstürme - Peeler, N: Nachtstürme - Tempest Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Auto war noch immer nicht wieder aufgetaucht, und der Suchtrupp hatte es für heute damit bewenden lassen, da die Dunkelheit bereits hereinbrach.
    Wir waren alle ziemlich erschöpft von dem unerwartet hektischen Tag, also beschlossen wir, eine halbe Stunde früher als sonst zu schließen. Bevor ich ging, tat ich so, als wickelte ich mich gegen die Kälte ein, obwohl ich es hasste, sogar vor Tracy und Grizzie mein wahres Ich verbergen zu müssen. Dann verabschiedete ich mich von den beiden und machte mich auf den Heimweg.
    Mein Arbeitsweg dauerte zu Fuß etwa eine Stunde, aber ich fuhr nicht gern mit dem Auto. Außerdem war es ja nicht so, als hätte ich ein ausgefülltes Sozialleben, und mit dem täglichen Fußweg vertrieb ich mir ein wenig die Zeit. Ich nahm das Auto nur, wenn ich einkaufen ging, ansonsten
überließ ich es meinem Vater, falls er irgendetwas unternehmen wollte.
    In der Stadt waren immer noch mehr Leute unterwegs als üblich. »Es braucht nur einen grausigen Mord, und schon rücken die Leute zusammen«, dachte ich bitter. Ich wusste nur zu gut, wie selbst anständige Leute sich an den Tragödien anderer erfreuten.
    Mein Ärger legte sich wieder, als ich das Ende unserer kleinen Hauptstraße erreicht hatte. Ich atmete ein paarmal tief durch, löste meinen Schal, machte den Reißverschluss meiner Jacke auf und steckte meine Handschuhe in die Taschen. Ich wusste, dass es ziemlich kalt sein musste; mein Atem war so deutlich zu sehen, dass man ihn fast greifen könnte. Aber mein Körper empfand diese Temperaturen als angenehm, und wenn ich mutiger gewesen wäre, hätte ich meinen Mantel ganz ausgezogen.
    Nach all dem Stress am Nachmittag und in der Nacht zuvor genoss ich es, nach Hause zu spazieren und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Ich liebte diese Jahreszeit. Das Meer war etwas wärmer - wenn auch immer noch eiskalt - als die Luft, denn das Wasser brauchte nach dem Sommer etwas länger als die Erde, um sich abzukühlen. Aber da es draußen so kalt war, dass kaum jemand unterwegs war, und fast alle Touristen abgereist waren, hätte ich eigentlich nicht so paranoid sein müssen.
    Wirklich entspannt konnte ich in Rockabill nie sein, aber jeden Tag nach Hause zu laufen ohne einer Menschenseele, egal, ob Tourist oder Einheimischer, zu begegnen, war eine wahre Erholung für mich und half mir sehr dabei, halbwegs zur Ruhe zu kommen. Allerdings konnte der lange Weg in
der Dunkelheit manchmal auch ziemlich unheimlich sein, besonders wenn gerade erst jemand ermordet worden war und ich seine Leiche gefunden hatte.
    Ich erschauderte, als ich an die klamme Haut des armen Peters dachte und an seine starren Augen. Und die Wunde an seinem Hinterkopf …
    Unbewusst hatten sich meine Schritte beschleunigt, aber ich zwang mich langsam zu gehen. »Sei nicht lächerlich«, sagte ich mir. »Wir sind hier in Rockabill. Wer auch immer Peter war, er hat die Probleme selbst mit hierhergebracht und sie mit seinem Tod wieder mitgenommen. Kleine Dörfer in Maine waren nicht gerade der typische Schauplatz von Serienmorden. Sofern es sich nicht gerade um Cabot Cove handelte, das kleine fiktive Fischerdorf, in dem Jessica Fletcher in der Fernsehserie Mord ist ihr Hobby ermittelt.«
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich mir die Schauspielerin Angela Lansbury im winzigen Sheriffbüro von Rockabill vorstellte; George Varga, der den Kopf schüttelte und betreten sagte: »Meine Güte, Mrs. Fletcher, ich hatte ja keine Ahnung, dass es der Butler war.«
    Mir kam gerade der Gedanke, dass ich hier die Genres durcheinanderwarf und dass Butler in Rockabill mindestens genauso unwahrscheinlich waren wie Serienmörder oder erfundene Krimifiguren, als ich plötzlich ein lautes Schnalzen hörte.
    Ich erstarrte. In dem Wäldchen, durch das mein Weg führte, war es plötzlich totenstill, was alles andere als normal war. Rockabill lag mitten im Nirgendwo, mein Vater und ich lebten so weit außerhalb, wie wir nur konnten, und zählten trotzdem noch als Dorfbewohner. Unsere Wälder
waren das ganze Jahr über voll wildlebender Tiere und Vögel.
    Warum war es bloß so still?
    Ich lauschte angestrengt … Da nahm ich seitlich von mir den Hauch einer Bewegung wahr. Es war aber nicht das zufällige Rascheln von vorbeihuschenden Schritten. Was auch immer das Geräusch verursachte, es kam zielstrebig auf mich zu.
    Ich drehte mich um und starrte angestrengt in den dunklen Wald. Der Mond war nur eine schmale, blasse Sichel am Himmel, und

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