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Nackt schlafen ist bio

Nackt schlafen ist bio

Titel: Nackt schlafen ist bio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farquharson
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ausgerottet wurde, weil die abergläubischen Leute in Europa argwöhnten, dass diese Katzen Hexen gehörten und daher möglichst vielen von ihnen den Garaus machten. Zwar glaube ich nicht an Hexen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Sophie wirklich eine Nachfahrin von Luzifer ist – und wenn nicht vom Teufel selbst, dann zumindest von dieser bösen Katze aus Cinderella . Ich habe ihr in den letzten acht Jahren alle möglichen Katzenfuttersorten, Leckereien, Spielsachen und Fellpflegebürsten gekauft, alles nur Erdenkliche, nur damit sie mich ein bisschen mag und ab und zu schnurrt oder wenigstens aufhört, auf mein Bett zu kacken.
    Ein paar Jahre zuvor versuchte ich, sie von aus Lehm hergestellter Katzenstreu auf eine aus Kieselerde umzugewöhnen, doch das schien nicht viel zu bringen. Die Kieselerdestreu stank zwar weniger, doch die steinchenartigen Körnchen verteilten sich überall auf dem Boden, und wenn ich versehentlich auf eines trat, fühlte es sich an, als würde sich ein Reißnagel in meine Fußsohle bohren – schlimmer noch: ein in wochenaltem Katzenurin eingelegter Reißnagel. Als ich dann in der Zoohandlung eine neue, aus Mais hergestellte und biologisch abbaubare Katzenstreu entdeckte, dachte ich mir, es wäre zumindest einen Versuch wert, wenn auch nur um meines grünen Projekts willen. Zudem stand »Beste Katzenstreu der Welt« darauf, sie konnte demnach so schlecht nicht sein.
    Wie sich zeigte, war die Bezeichnung tatsächlich mehr als gerechtfertigt – das Zeug riecht gut, es verteilt sich nicht in der ganzen Wohnung, und vor allem: Sophie liebt es. Seit der Umstellung hat sie kein einziges Häufchen mehr auf mein Bett gemacht, und ich meine, ich hätte sie heute Nachmittag sogar schnurren hören (vielleicht war sie aber auch nur gerade dabei, einen Haarball herauszuwürgen).
    24. MÄRZ , 24. TAG
    Anmelden beim lokalen Verschenknetzwerk Freecycle
    Ich bin ein schrecklicher Einkaufsfetischist, eine Konsumentin, wie sie sich jeder Werbetexter erträumt. Artikel in kleinen, weißen Tiegeln, auf denen strahlend , leuchtend oder festigend steht, muss ich einfach kaufen. Und weil das so ist, hat sich bei mir das Ritual des Zu-Bett-Gehens im Lauf der Jahre von den elementarsten Verrichtungen – Zähne putzen, Gesicht waschen – zu einer 18 Punkte umfassenden Prozedur entwickelt, die allein im Bereich von den Schultern aufwärts in etwa so abläuft: Haare bürsten, Zähne putzen, Zunge putzen, Zahnseide benutzen, mit Mundwasser spülen, abschminken, Gesicht waschen, peelen, mit Gesichtswasser betupfen, Anti-Falten-Creme auftragen, Pigmentfleckencreme gegen Sommersprossen verstreichen, Augencreme einmassieren und schließlich bei Bedarf noch Anti-Pickel-Creme auftupfen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich wegen meines Jobs als Zeitungsfeuilletonistin eine Menge kostenloser Proben der neuesten Salben und Wässerchen zugeschickt bekomme – und ich bei so etwas einfach nie Nein sagen kann. Aber jetzt möchte ich meinen Badezimmerschrank entrümpeln und in ein paar ausgewählte Naturprodukte investieren, die nicht potenziell krebserregend oder sonstwie toxisch sind. Das heißt, ich muss mich von all diesem Zeug in den Tiegeln und Fläschchen trennen, das ich meist nur einmal ausprobiert habe.
    Eigentlich möchte ich das alles nicht einfach wegwerfen, aber von meinen Freundinnen will im Grunde keine etwas haben, in das ich schon einmal meinen Finger getunkt habe, und die noch ungeöffneten Sachen auch nicht, denn die meisten Mädchen, die ich kenne, schwören auf ihre eigenen Produktlinien. Ob ich das wohl alles einfach in den Sammelcontainer einer Wohltätigkeitsorganisation werfen kann – das meiste davon darf man ja mittlerweile nicht mal mehr in ein Flugzeug mitnehmen? Aber dann habe ich von diesem Online-Netzwerk namens Freecycle gelesen: Das ist einfach eine Gruppe von Leuten, die in derselben Stadt wohnen und zu verschenkende Sachen anbieten oder suchen. Also habe ich mich dort angemeldet.
    Gleich darauf trafen die ersten E-Mails von meiner lokalen Gruppe ein. Sie hatten alle ähnliche Betreffzeilen wie » BIETE : Gartengeräte« oder » SUCHE : Kinderbücher«, und wenn ein Artikel einen neuen Besitzer gefunden hatte, hieß es beispielsweise: » ABGEHOLT : Nähmaschine«. Als ich die E-Mails öffnete, fand ich meist eine ausführlichere Erklärung vor, was jeweils verschenkt wurde und aus welchem Grund, außerdem Angaben zum Wohnort des Betreffenden. Der größte Teil davon war Müll. Etwa

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