Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)
und der ältere, immer noch gut aussehende Signore aus Rom, folgten dem Pulk erst nach einer kleinen Weile.
Monique schnappte sich ein Glas Champagner und verzog sich damit in eine Fensternische, um dort in Ruhe ihre bisherigen Notizen zur Lesung durchzusehen. Sie hatte nicht vor, sich in irgendwelche belanglosen Gespräche hineinziehen zu lassen, ihr stand der Sinn nach etwas ganz anderem. Die offenherzige Lesung hatte sie auf gewisse Gedanken gebracht.
»Patrick, schau mal dort drüben, wer heute Abend auch wieder hier ist! Unsere schöne Lady in Black . Sagte ich es dir nicht? Ich hätte glatt eine Wette darauf abschließen können.«
»Danke für den Hinweis, Salvatore! Aber ich habe sie längst gesehen. Sie hat jedoch nur Augen für den Autor, obwohl der wirklich nicht attraktiv ist und mit viel zu leiser Stimme liest.«
»Aber seine Geschichten sind gut, mein Freund. Heiß und erregend und so herrlich verdorben. Besonders die Figur der devoten Sonia in der Folterkammer des lüsternen Grafen …«
»Pah, wenig originell, wie ich finde. Erinnert doch sehr an die Bücher eines gewissen Marquise de Sade, meinst du nicht, Salvatore?«
Der Angesprochene griff statt einer Antwort in diesem Moment nach Patricks Arm und zog den Amerikaner einige Schritte mit sich in Richtung Ausgang, ehe er flüsterte: »Sie hat uns entdeckt!«
Patrick hob den Kopf – und tatsächlich: Die Schöne sah geradewegs zu ihnen herüber, und ihre Blicke kreuzten sich wie zufällig. Es verschlug ihm auf der Stelle die Sprache, in seinen Ohren rauschte das Blut. Er vergaß, wo er war und wozu. Er hatte wieder einmal – wie neulich bereits auf der Vernissage – nur noch Augen für sie, die schöne, blonde, geheimnisvolle Frau im schwarzen hautengen Kleid. Er musste sie haben, am besten heute Nacht noch, koste es, was es wolle. Wie ferngesteuert setzte er sich in Bewegung, ließ seinen italienischen Freund einfach stehen. Der lief ihm jedoch nach, packte ihn erneut am Arm und wollte ihn zurückhalten: »Nicht, Pat! Sie läuft ja doch wieder fort, sobald das Ende der Veranstaltung naht. Ich habe in der Hinsicht meine Erfahrungen mit dieser Frau, wie du weißt. Aus der Galerie ist sie neulich auch ohne ein Wort verschwunden und …«
»Sie ist vor dir und deinen Nachstellungen fortgelaufen, Sal. Mich kannte und kennt sie doch noch gar nicht!«
Salvatore ließ Patricks Arm los und wandte sich resigniert ab.
»Na schön, dann tu, was du nicht lassen kannst! Sag aber später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, mein Freund.«
Monique sah ihn kommen. Zielstrebig ging er auf sie zu und blickte sie dabei unverwandt an. Seine blauen Augen faszinierten sie, wie neulich schon. Und dieses hungrige Betteln in seinem Blick erinnerte sie sehr an ein verwöhntes Schoßhündchen, das raffiniert genug ist und ganz genau weiß, was Frauchen braucht: treue Ergebenheit und absolute Unterwürfigkeit!
Dieser Amerikaner war sich seiner Wirkung auf Frauen bewusst! Er kannte seine Ausstrahlung, die Wirkkraft seiner meerblauen Augen und die Attraktivität seines sportlich durchtrainierten geschmeidigen Körpers. Andererseits war er sich seiner Sache bei ihr längst nicht sicher. Doch hatte er sich soeben zum Frontalangriff entschlossen, das konnte sie förmlich riechen.
Nun gut, mein Hübscher, du scheinst es ja nicht anders zu wollen!
Er stand jetzt vor ihr, sah sie an mit diesen beeindruckend blauen Augen. Nun lächelte er auch noch charmant, und dazu erschien ein anziehendes Grübchen im Kinn.
Wie es wohl zittern wird, dieses hübsche markante Kinn, später unter der Peitsche, die laut und herrisch auf nackte Arschbacken klatscht und dabei tiefe blutige Striemen hinterlässt, die man Tage später noch wird sehen können …
»Verzeihung, Madame! Wir haben uns doch neulich bereits gesehen, anlässlich der Vernissage in der Galerie Lafayette, nicht wahr? Ich würde Sie gerne zu einem Gläschen einladen, später nach der Lesung.«
»Es war in der Galerie, oh ja, ich erinnere mich gut. Sie haben immerhin so eine gewisse unverblümte Art an sich, um einer Frau zu zeigen, wie sehr sie Ihnen gefällt!«
Seine kleine Verlegenheit dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, schon fing er den Ball geschickt auf, den sie ihm unverhofft zugeworfen hatte.
»Umso besser, denn dann sind meine Motive ja klar und durchsichtig wie Wasser, Madame. An dieser Stelle würde ich Sie jetzt unverzüglich in mein Haus einladen, wären wir in New York. In Paris bewohne ich
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