Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)
tatsächlich von Tag zu Tag dünner, knochiger, unerotischer.
Und die anderen, die echten Frauen, die auf der Straße – die eiferten den Models, wie könnte es auch anders sein, auch noch nach. Bis sie ebenfalls wie wandelnde Skelette und wandelnde Hungerhaken daherkamen.
Size zero, Kleidergröße null – der helle Wahnsinn!
Seid ihr alle lebensmüde geworden, Mädels?!
Und, da jede Medaille zwei Seiten hat, wie es heißt, registriere ich ein weiteres, entgegengesetztes Extrem:
Eine andere Gruppe von Frauen wird leider stetig … nun … voluminöser. Stämmiger. Unproportionierter.
Dabei stehen Männer wie ich – also guter Durchschnitt – doch auf die goldene Mitte !
Nicht zu dick, nicht zu dünn. Wohl proportioniert.
Knackige Kurven wie seinerzeit bei der MM .
Also: schöner Busen, nicht zu klein, nicht zu groß (eine gute Hand voll eben).
Schmale Taille.
Runde und beim Gehen sanft wiegende Hüften.
Lange Beine, nicht zu dick, aber auch nicht dünn wie Stelzen.
Unten an den Fesseln darf es idealerweise gerne etwas graziler ausfallen.
Und das Ganze von hinten betrachtet: Ein runder, fester Po weckt im Mann unweigerlich Jagdinstinkte.
Zwei appetitliche Halbkugeln, die sanft beim Gehen schwingen.
Ewig und unvergänglich weiblich. Atemberaubend weiblich. Umwerfend weiblich.
Ja, zum Teufel, ich mag Frauen!
Und ja, ich mag Sex!
Am liebsten mag ich sogar beides zusammen und gleichzeitig.
Beim Fotografieren nähere ich mich einem solch wohl proportionierten Frauenkörper mit der Kamera gewissermaßen in Ehrfurcht, so groß ist meine stumme Bewunderung.
Am liebsten würde ich solche Frauen während des Shootings mit meiner Kamera streicheln.
Und so manches Mal kriege ich dabei prompt eine steinharte Erektion. Schließlich bin ich auch als Fotograf nur ein Mann. Deshalb trage ich beim Arbeiten vorsichtshalber stets weite, bequeme Hosen aus Baumwolle oder kühlem Leinen. Ich will meine Fotomodelle ja nicht kompromittieren. Oder ihnen irgendwie zu nahetreten.
Wenn ich allerdings ein eindeutiges Angebot bekomme – und das geschieht häufig genug –, dann bin ich durchaus geneigt, es anzunehmen.
Zurück zu unserer Verleger-Party.
MM ! Melinda Moser …
»Sie also sind Ben König, der bekannte Modefotograf!«, sagte sie in ebendiesem Moment – ohne den Hauch einer Frage in der leicht rauchigen Stimme – und unterbrach damit meine ausufernden Betrachtungen über die weibliche Anatomie.
Dank dieser Bemerkung war nun endlich auch das Gespräch eröffnet.
Ich hatte vor lauter Schauen glatt das Reden vergessen!
Ich nickte zunächst nur brav und schenkte Melinda ein lässiges Grinsen, von dem ich inständig hoffte, es würde einen halbwegs verwegenen Eindruck machen.
Melindas Augen waren groß und blau und leuchteten.
Leuchteten mich an.
Wie zwei Sterne am Firmament.
Mir wurde unter ihrem blauen Blick plötzlich ganz warm, und der Schweiß brach mir aus in dem leichten Sakko.
Es musste an der sommerlichen Hitze liegen, die sogar auf der schattig überdachten Terrasse meines Verlegers noch deutlich zu spüren war. Auch herrschte in dem Augenblick vollkommene Windstille, kein Blättchen rührte sich in dem Garten.
Die Hitze hing seit den frühen Mittagsstunden wie eine bleierne dunstige Glocke über der Stadt.
»Nebenher übersetze ich übrigens Kochbücher. Aus dem Französischen. Ich liebe die französische Küche über alles. Deswegen …« – Meine Stimme funktionierte also noch. Gott sei Dank!
Ich sah MM in die schönen blauen leuchtenden Sternenaugen und machte währenddessen eine bedeutungsvolle kleine Pause. Um den Sinn meiner Worte langsam bei ihr bewusst werden zu lassen, woraus im Idealfall hoffentlich rasch ein zartes Pflänzchen der Gemeinsamkeiten heranwachsen würde.
Gemeinsamkeiten – Frauen lieben sie, sie verzehren sich geradezu danach! Das ist es, was sie in Wirklichkeit alle wollen: Gemeinsame Interessen teilen und gemeinsame Schwingungen mit einem Mann erfahren, zuerst im Leben, dann auch im Bett. Die Gemeinsamkeiten machen den kleinen, aber feinen Unterschied aus. Und ermöglichen den Frauen später so viel leichter, einen echten Orgasmus zu erleben. Das sollte Mann unbedingt wissen!
Gemeinsamkeiten.
Da genügt es oft schon, ihr während des Vorspiels zärtlich und mit sanftem Druck einen Finger auf die Klitoris zu legen. Während man gleichzeitig den Daumen einführt. Ich habe schon erlebt, dass SIE dann kurz darauf abgeht wie eine Rakete! Innerhalb von wenigen
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