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Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Titel: Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Anderson
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knurrte. Die erschrockene Hündin schaute mich verblüfft an und hielt furchtsam zitternd Abstand.
    Leider war es mir nicht zu jedem Zeitpunkt der Wut möglich, mich zu besinnen. Schon einmal hatte die Bestie die Herrschaft ganz übernommen. Dadurch war ich nicht mehr nur die Rächerin der Guten, sondern inzwischen auch zu einer Gehilfin des Bösen geworden. Einzig die gerade noch rechtzeitige Gabe kraftvollen Blutes hatte die hinterhältige Tat ein wenig gelindert und das fast genommene, unschuldige Leben gerettet. Ein eisiger Schauer und Scham erfassten meinen kühlen Körper bei der Erinnerung daran.
    Es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis das Monster in mir nicht mehr durch Verstand und Willen zu beherrschen war. Gab es überhaupt einen Weg zurück zur Menschlichkeit?
    Aus der Brust des jungen Mädchens hing traurig der dicke Katheder heraus, den ich in die Vena Cava Superior gesteckt hatte.
    Der hohe Blutverlust der letzten Tage war für den zierlichen Körper des Mädchens offensichtlich zu hoch gewesen. Sie hatte den Verlust des Herzsaftes nicht schnell genug ausgleichen können.
    In der Regel trank ich so, dass die Opfer einige Tage durchhielten. Der Flüssigkeitsverlust wurde dabei durch Kochsalzlösung über die Armvenen ausgeglichen. Hunger und die Anstrengung der Blutbildung zehrten die dem Tode geweihten jedoch aus. Zuweilen verlängerte ich ihre Pein, indem ich sie durch einige Tropfen aus meinen Adern wieder stärkte.
    Nun gut, der Leichnam musste jetzt entsorgt werden. Aus der Haut würde ich für die Hunde zuvor noch ein paar Knabbersticks trocknen. Diese Spezialität mochten die Süßen ganz besonders.
    Ich erhob mich aus meinem Sitz, legte das Mädchen auf eine ausreichend große Plastikunterlage und holte ein geeignetes Messer aus der Küche, um einige größere Stücke abzuhäuten.
    Anschließend würde ich sie wie Apfelchips mit Hilfe des Automatikprogrammes im Backofen zubereiten und mit einer Schere in handliche Stücke zerschneiden.
    Wenjera und Aurora folgten mir in aufgeregter Vorfreude. Sie wussten aus Erfahrung, was jetzt kam. Aurora zerrte bereits vergnügt am heraushängenden Katheder. Ihre Spielgefährtin begann derweil schon einmal ein Ohr anzuknabbern. Ich riss dieses mit einem kräftigen Ruck ab und warf es ihr hin. Da ihre Schwester nun traurig schaute, tröstete ich sie mit dem anderen. Beide machten sich vergnüglich an den frischen Knabberspaß. Ab und an knackten die Knorpel beim Kauen.
    Das Mädchen entsorgte ich routiniert. Ich mochte diesen unangenehmen Teil nicht, aber er gehörte wie Abwasch nach dem Essen nun einmal dazu.
    Der für diesen häufigen Zweck speziell abgedichtete Koffer, Zerkleinerungswerkzeuge, mein Auto und ein Futterplatz für Wildschweine leisteten mir dabei die notwendige Hilfe. Wölfe und Hyänen gab es leider nicht in den Wäldern der Umgebung.
    Die nützlichen Tiere lebten zusammen mit Rehen in einem größeren Gatter und wurden dort als Wildschlachtvieh gehalten. Ich hatte mir inzwischen einen Schlüssel für das Eingangstor nachgemacht. Da die Einzäunung mitten im Wald lag, störte mich um diese Stunde niemand.
    Die Tiere waren zumeist sehr hungrig und an Fütterungen mit menschlichen Abfällen gewohnt. Gierig verspeiste das Borstenvieh die zusätzliche Mahlzeit üblicherweise in wenigen Minuten. Die regelmäßige Abwechslung im Speiseplan gefiel den Schweinen offensichtlich, da sie schon aus der Ferne grunzten und aufgeregt zusammenliefen. Sofort stritten sie wütend um die besten Stücke. Zwischendurch zerschlug ich mit dem breiten Hammer größere Knochen auf einem Stein zu rötlich gelbem Mus. Meine große Kraft war hier von Nutzen. Aufgeregt leckten sich die Tiere ihre blutigen Schnauzen gegenseitig ab und äugten nach weiteren Spezialitäten. Sie waren beim Fressen sehr gründlich und leisteten mit ihren kräftigen Kiefern die restliche Arbeit. Zufrieden ging ich davon. Im Koffer klapperten die Werkzeuge. Wer würde das nächste Futter sein?

Berliner Nächte

    Berlin im Jahre 2015 war eine sehr bunte und lebendige Stadt. Inzwischen lebte ich seit mehr als einem Jahr hier und arbeitete zuweilen verborgen für die Detektei Barnes & Gobler . Die Stadt entsprach ganz meinem gegenwärtigen Geschmack.
    Für mich war das Durcheinander der Metropole mit ihren schwer zu durchschauenden Strukturen und dem Gemisch der Kulturen eine gute Basis, um nicht aufzufallen.
    Deutschland war noch immer eines der modernsten und freiesten Länder. Daran

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