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Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut

Titel: Naechte der Leidenschaft + Berlins Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Anderson
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verbliebenen Begleitern in die Bar.
    Von Innen hörte man Begrüßungsgejohle. Die Eintretenden waren hier offenbar bekannte Besucher.
    Nach einigen Minuten trat ich mit gesenktem Kopf ebenfalls ein. Überwachungskameras gab es auf den ersten Blick nicht. Sie waren in diesem Viertel und besonders in Lokalen, die von prominenten Gästen aufgesucht wurden, verpönt. Zu oft hatte es Erpressungen mit anstößigen Bildmaterialien gegeben.
    An der Bar waren noch Plätze frei, einige Pärchen tanzten ausgelassen und brüllten in tonal die Texte aus der Musikanlage mit. Meine russische Seele hätte es gern ebenso getan.
    Viele Gäste hatten deutlich zu viel Alkohol genossen. Alle waren für europäische Verhältnisse sehr gut gekleidet. Russinnen hätten aber noch etwas mehr Schminke, Haut und auffälligere Garderobe gezeigt. In Deutschland bevorzugte man farbdezente Mode.
    Die drei Männer saßen zusammen mit mehreren Frauen in einem Lounge-Sofa und tranken genüsslich Champagner. Mein Freund zwirbelte immer wieder eitel seine pomadisierten Bartspitzen und begrapschte eine der Frauen. Die Stimmung war beschwingt, Geld spielte hier keine Rolle.
    Ein älterer Mann setzte sich neben mich an die Bar.
    „Darf ich Ihnen etwas spendieren?“
    Er roch noch recht unverdorben und suchte wohl Unterhaltung oder ein Abenteuer außerhalb seiner Ehe. Der helle Kreis des abgenommenen Ringes stach auf seinem Finger deutlich hervor.
    „Das tut mir leid, ich wollte gerade gehen“ , nahm ich ihm jede Hoffnung.
    Noch ehe er darauf eingehen und mich weiter mustern konnte, eilte ich wieder aus dem Lokal. Niemand sollte sich später an mich erinnern.
    Unauffällig beobachtete ich nun von draußen, wie sich die Sache weiter entwickelte. Geduld gehörte zur Jagd dazu. Gelassen bummelte ich in einiger Entfernung auf einer Straßenseite entlang und kehrte dann auf der anderen zurück. Die überwachten Stellen mied ich. Man konnte nie vorsichtig genug sein. An einem Stand trank ich zur Abwechslung einen Glühwein. Den Eingang des Lokals behielt ich stets gut im Auge.
    Nach einer halben Stunde verließ einer der beiden Begleiter allein die Bar und fuhr mit einem Taxi davon.
    Etwas später kam dann mein neuer Freund allein heraus. Er steckte sich mit einem Feuerzeug eine Zigarette an. Nach einer typischen Raucherpause sah es nicht aus. Der Mann hatte schon seinen Mantel an und wollte wohl nach Hause. Vielleicht wartete er auf ein bereits bestelltes Taxi. Das wäre unglücklich.
    Etwas unbeholfen zog der Anwalt sein Handy aus der Manteltasche und schaute auf das Display.
    Offensichtlich schwankte mein Opfer bei der Entscheidung, ob es wirklich einen Anruf tätigen sollte. Es ging ein paar Schritte weiter.
    Jetzt war er weit genug weg von der Bar. Ich schlenderte auf das Opfer zu, als ging ich nur zufällig an ihm vorbei. Meine Schritte waren so langsam, dass der unschlüssig Stehende mich bemerken musste. Ich zog die Kapuze des Mantels herunter. So konnte er mein Antlitz sehen.
    „Oh, da sind Sie ja wieder!“, stieß der Rauchende hervor. Er hatte mich erkannt.
    „Was für ein Zufall! Das dürfte Schicksal sein!“ Der Eitle witterte eine vermeintliche Chance.
    „Das könnte zwar so sein, aber ich muss weiter“, log ich, hielt jedoch für einen Moment im Schritt inne.
    „Es ist schon so spät, da ist es nicht gut allein unterwegs zu sein.“ Scheinbare Besorgnis lag in seiner Stimme.
    Da ich meine Wirkung auf Männer kannte, dürfte das Vorgespräch genügen. Den Rest erledigte die Anziehungskraft des boshaften Blutes. Es wirkt auf Menschen wie der Lockstoff bei Insekten und erzeugte bei Männern wie Frauen eine unglaublich starke, erotisierende Wirkung. Das nutzte bei der Jagd, erschwerte aber einen normalen Umgang mit den Menschen und war eine Folge der Verwandlung zum Vampir.
    „Wissen Sie was? Ich begleite Sie“, bot der Anwalt sich großzügig an. Er war mir bereits verfallen und träumte von einem Vergnügen. Sein Geruch verriet die aufkommende Gier.
    Für einen Moment tat ich so, als müsste sein Vorschlag von mir durchdacht werden und musterte ihn von oben bis unten.
    „Kommen Sie ruhig mit!“
    Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Das Spiel nahm somit seinen üblichen Lauf.
    „Ich bin aber nicht harmlos“, gab ich zu bedenken. „Der Schein trügt vielleicht.“
    „Das passt, ich auch nicht!“, griff er den vermeintlichen Scherz auf.
    „Dann gehen wir doch gleich zu mir!“, machte ich das schnelle Arrangement zwischen uns

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