Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
von mir küssen. Er ließ mich auch ein bisschen mehr als nur küssen, aber ich hielt inne, ehe sein Schwanz mehr tun konnte, als unter meiner Hand leicht zu zucken. Ich lachte, weil er frustriert aufstöhnte, und dann ging ich wieder zum Bett und streifte mir das Kleid über den Kopf. Es fiel wie ein Schmetterlingskuss auf meine Oberschenkel. Als ich mich hin und her drehte, floss der Stoff sehr angenehm um meine Beine.
„Herrlich.“ Alex klang eher, als würde er ein Gemälde oder eine teure Vase bewundern und nicht mich. Ich warf ihm einen prüfenden Seitenblick zu, den er nicht bemerkte.
Zu meinem letzten Ehemaligentreffen an der Highschool war ich mit einem Mann gegangen, mit dem ich nichts Festes hatte.Er war so ein richtiger Augenschmaus. Sarah hatte uns verkuppelt. Er war ein Bauunternehmer, den sie bei ihrer Arbeit kennengelernt hatte. Seine Arme hatten Muskeln, und auf seinem Bauch hätte man Wäsche waschen können. Dazu kamen die Gesichtszüge eines Gottes. Ich hatte ihn nur aus dem einen Grund zum Ehemaligentreffen eingeladen, weil ich mit ihm an meiner Seite angeben und so auf Leute Eindruck machen konnte, die mir noch nie besonders viel bedeutet hatten. Ich selbst war eigentlich noch nie ein richtiger Augenschmaus gewesen.
„Wie lange ist es her, seit du deinen Freund gesehen hast?“, fragte ich beiläufig. Ich ging ins Badezimmer und begann, mich zu schminken.
„Ein paar Jahre.“ Alex zog sein T-Shirt aus und kramte im Koffer nach einem der unvermeidlichen pinkfarbenen Hemden.
Ich beobachtete ihn durch die offene Badezimmertür und legte Puder und Mascara auf. Alex brauchte meist genauso lange wie ich, bis er fertig war. Manchmal sogar noch länger. Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und schüttelte den Kopf. Zog sein Hemd an. Er steckte es nicht in die Hose und knöpfte es erst vollständig zu, ehe er einige Knöpfe wieder aufmachte. Dann nahm er einen Gürtel aus dem Koffer und fädelte ihn in die Gürtelschlaufen seiner Jeans. Er stopfte das Hemd in die Hose und schnallte den Gürtel zu.
Mir kam es so vor, als sei Alex heute ebenfalls noch nervöser, als er es gestern gewesen war.
Ich fasste meine Haare zu einem lockeren Knoten im Nacken zusammen. Einzelne Zöpfchen ließ ich mein Gesicht umspielen. Ich schminkte meine Lippen und überzog meine Haut mit einem Hauch Glitzerpuder. Dann war ich fertig, während er immer noch an sich herumpusselte.
Ich ging ins Schlafzimmer, umfasste seine Schultern und drehte ihn vom Spiegel weg. Ich schaute ihm tief in die Augen. Und dann küsste ich ihn. Nicht weil ich seine Aufregung verstand, sondern weil ich seine Gründe nicht kennen musste. Ich musstenur wissen, wie ich ihm die Angst nehmen konnte.
Er legte seine Stirn gegen meine und schloss die Augen. Wir sagten kein Wort. Als er die Augen wieder öffnete, sah er besser aus. Seine Arme um mich fühlten sich gut an, richtig und stark. Als könnte nichts mehr mit uns schieflaufen.
„Lass uns gehen“, sagte er.
Die Kinneys lebten im kleinsten Haus an einer langen Küstenstraße, in der sich riesige, teuer wirkende Häuser drängten. Ihr Grundstück reichte allerdings direkt ans Wasser, und ich konnte mir vorstellen, wie toll das im Sommer war. Man sah den Vergnügungspark auf der anderen Seite des Sees, und im Hinterhof stand ein riesiger Grill. Sobald ich aus dem Auto stieg, konnte ich das Aroma von gebratenem Fleisch riechen.
Auch Musik und Gelächter waren zu hören. Partygeräusche. Man ahnte schon den Sound des Sommers. Plötzlich schämte ich mich, weil ich gar nichts mitgebracht hatte. Nicht mal einen Teller mit Keksen, die wir in einem Laden auf dem Weg hierher hätten kaufen können. Alex versicherte mir, dass alles in bester Ordnung sei, aber das hinderte mich nicht daran, dass meine Hände mir zu leer vorkamen, als er mich über den Weg aus eingesunkenen Steinplatten in eine helle freundliche Küche führte. Ich hatte sogar meine Kamera vergessen. Das bewies wohl am ehesten, wie nervös ich war.
„Jamie, du verrückter Idiot.“
Ich hatte Alex noch nie so liebevoll erlebt. Der Mann, der Jamie sein musste, stand vor der Kücheninsel und drehte sich um. Er hatte gerade einen Teller mit Hamburgern hergerichtet. Mein erster Gedanke war, dass er unglaublich gut aussah. Er war hübscher als Alex, mit weicheren Zügen – er hatte dunkelblaue Augen, und seine Brauen waren etwas dunkler als sein von der Sonne gebleichtes Haar. Die Flächen und Kanten seines Gesichts waren
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