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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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genau richtig proportioniert. Mein zweiter Gedanke war,dass die beiden Brüder sein könnten, weil ihre sehr unterschiedlichen Gesichter einen ganz ähnlichen Ausdruck zeigten.
    Und mein dritter Gedanke?
    Dass Jamie, Alex’ Freund und guter Kumpel seit der Juniorhighschool, überhaupt nicht mit mir gerechnet hatte.
    Was ihn so schockierte, dass er unwillkürlich einen Schritt zurückwich, war eindeutig nicht die Farbe meiner Haut, sondern die Tatsache, dass es mich überhaupt gab. Sein herzliches Grinsen gefror aber nur ganz kurz, dann kam er auf uns zu, als habe es diesen winzigen unbehaglichen Moment gar nicht gegeben. Er breitete die Arme aus.
    Ich bin eine verdammte Voyeurin, ich weiß, aber ich konnte nicht anders, als ihre Umarmung ganz genau zu beobachten. Sie dauerte irgendwie zu lange und wurde dann zu schnell beendet. Jamies Gesicht hatte sich gerötet, als sie sich voneinander lösten. Sie schlugen einander auf die Schulter und klapsten sich auf die Oberarme wie kleine Jungs. Ich konnte Alex’ Augen nicht sehen.
    „Das ist Olivia“, sagte er und griff nach meiner Hand, um mich an seine Seite zu ziehen. „Meine Verlobte.“
    Er stolperte nicht über die Worte, und mit seiner Hand in meiner wurde der Boden, der sich unter meinen Füßen etwas verschoben hatte, wieder stabil. Alex zog mich dichter an sich. Er legte den Arm um meine Taille. „Olivia, das ist Jamie. Mein verflucht bester Freund.“
    „Olivia“, sagte Jamie ernst. „Wie zur Hölle hat dieser Scheißkerl es geschafft, dich dazu zu bringen, Ja zu sagen?“
    Und dann … dann war alles wieder in Ordnung, soweit ich es beurteilen konnte. Was immer eben zwischen ihnen vorgefallen sein mochte, blieb eine Sache zwischen den beiden. Jamie drückte fest meine Hand und schlug Alex noch ein paarmal auf den Rücken, während sie einvernehmlich Beleidigungen austauschten.
    „Alle anderen sind auch da“, sagte Jamie. „Kommt mit nach draußen und sagt Hallo.“
    „Alle?“, fragte Alex.
    Jamie lachte und schlug ihm wieder auf die Schulter. „Ja, sogar meine Mom. Bitte sei so lieb und umarm sie, ja?“
    Alex schaute mich an. „Seine Mom ist ja so scheißverliebt in mich.“
    „Scheiße, das ist sie wirklich.“
    Ich blinzelte verwirrt, aber dann musste ich lachen. „Na ja, er ist ja auch verdammt liebenswert.“
    Jamie blickte mich wieder sehr ernst an. „Stimmt, das ist er.“
    Draußen auf der Terrasse begrüßten uns die anderen Gäste, die in Grüppchen beisammenstanden und Teller in den Händen hielten. Sie kannten Alex. Keiner schien so überrascht wie Jamie zu sein, dass ich an seiner Seite war oder er mich als seine Verlobte vorstellte. Ich bekam außerdem den Eindruck, dass die meisten Leute hier ihn schon seit Langem kannten, dass der Kontakt aber irgendwann abgerissen war.
    „Da ist Anne“, sagte Jamie hinter uns. Alex führte mich ein paar Stufen hinunter in den Garten. „Sie ist mit Cam am Wasser.“
    Alex’ Hand umfasste meine fester. „Ich will dich Jamies Frau vorstellen.“
    Anne Kinney bewachte ihren Sohn, der im flachen Wasser am Ufer des Sees planschte. Sie trug eine ausgebleichte Jeans, die aussah, als habe sie früher ihrem Mann gehört. Die Hose war bis zu den Waden hochgekrempelt und um ihre Taille mit einem bunten Schal als Gürtelersatz festgebunden. Ihre roten Haare trug sie zu einem langen welligen Zopf auf dem Rücken, und die gestreifte Bluse war vom Toben im Wasser ziemlich nass.
    „Geh zu Grammy“, sagte sie zu ihrem Sohn, als wir uns näherten, und der kleine Junge flitzte in die andere Richtung davon. Er steuerte auf eine ältere Frau mit riesigem Sonnenhut zu, die die Arme ausbreitete und ihn auffing.
    „Anne.“
    Sie drehte sich beim Klang von Alex’ Stimme langsam um. Als hätte sie alle Zeit der Welt. Und als sie ihn sah, lächelte sie. „Hallo, Alex.“
    Anders als ihr Ehemann schien Anne überhaupt nicht überrascht zu sein, mich an seiner Seite zu sehen. Sie wischte die Hände am Hosenboden trocken und schaute von mir zu Alex. Sie hob eine Braue.
    „Das ist Olivia“, sagte Alex. „Meine … Wir werden heiraten.“
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte Anne.
    Sie klang, als meinte sie es auch so. Aber sie trat nicht auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Und sie hielt ihm auch nicht die Hand hin. Sie berührte Alex überhaupt nicht.
    „Olivia“, sagte sie warm. „Hat mein Mann dir etwas zu essen oder zu trinken angeboten? Nein? So ein Schlingel. Komm, wir suchen dir was, bevor diese Horde

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