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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Enkeln, statt all die Töpfe und Pfannen von Hand zu waschen. Ich gesellte mich zu ihnen und half. Küchenarbeit war mir nicht fremd, und so hatte ich Gelegenheit, festzustellen, dass Alex’ Schwestern, selbst wenn sie in der Highschool tatsächlich Schlampen gewesen sein sollten, sich seitdem zu hübschen, anständigen Müttern und Töchtern entwickelt hatten.
    Und sie liebten ihren Bruder. Das spürte man sofort. Sie erzählten mir von ihm – wie er immer großzügig gewesen war, wenn sie irgendwas brauchten. Sei es, dass er sie irgendwo hinfuhr, sei es, dass er ihnen Geld gab oder einen guten Rat. Er war ausgezogen, als sie alle noch sehr jung gewesen waren, doch er hatte es trotzdem geschafft, immer ein wichtiger Teil ihres Lebens zu bleiben. Vielleicht sogar mehr, als es meine Brüder bei mir gewesen waren, und wir waren uns altersmäßig näher. Ihre Geschichten fügten dem Puzzle dieses Mannes, den ich so sehr liebte, weitere Teile hinzu, und ich sah ihn jetzt in einem anderen Licht.
    Ich entschuldigte mich und ging nach oben ins einzige Badezimmer des Hauses. Als ich wieder rauskam, wartete John vor der Tür. Ich trat beiseite, damit er vorbeikonnte, doch er machte stattdessen einen Schritt auf mich zu.
    Mein Herz hämmerte, aber ich weigerte mich, ihn spüren zu lassen, wie sehr er mich einschüchterte.
    „Entschuldige bitte.“
    „Du willst also meinen Jungen heiraten?“
    „Das habe ich vor, ja.“
    „In einer Kirche?“
    Ich starrte Alex’ Vater an, dessen Blick zu dem Anhänger glitt, der jetzt über meiner Bluse hing. „Das haben wir noch nicht entschieden.“
    Sein Blick glitt schamlos über mich. „Weißt du, ich kann echt nicht behaupten, dass es mich überrascht, dass er dich gewählt hat, Livvy. Du bist unglaublich hübsch für ein schwarzes Mädchen. Ich habe selbst das eine oder andere schwarze Mädchen gehabt. Aber das solltest du Jolene lieber nicht wissen lassen.“
    In meinem Mund breitete sich ein saurer Geschmack aus, doch ich hielt das Kinn hoch. „Entschuldige mich bitte.“
    Er bewegte sich nicht. „Bist du ganz schwarz?“
    „Wie bitte?“
    „Ob du vollständig schwarz bist“, wiederholte er, als ob ich dumm oder taub wäre. „Ich frage nur, weil du irgendwie weiße Züge hast. Und du bist gar nicht so dunkel, verstehst du?“
    Oh, ich verstand absolut, was er meinte. Ich schluckte den sauren Geschmack runter und blickte ihm in die Augen. „Ich liebe deinen Sohn, und er liebt mich. Das hat nichts mit meiner Hautfarbe zu tun, du rassistisches Arschloch. Und jetzt lass mich vorbei, bevor ich dir in die Eier trete.“
    John blinzelte. Dann grinste er, doch er machte mir keinen Platz. „Du bist ganz schön unverschämt, kann das sein?“
    Ich trat einen Schritt auf ihn zu. Mein Mund verzog sich spöttisch. „Geh mir aus dem Weg.“
    Sein Finger schoss vor und schnippte gegen meine Kette. Eine Spitze meines Sterns drückte sich in meinen Hals. „Dann sag schon: Heiratet ihr in einer Kirche? Ja oder nein?“
    Ich schob mich an ihm vorbei, ohne darauf zu antworten. John folgte mir nach unten. Ich fand die anderen im Wohnzimmer, wo Alex gerade mit Tanya lachte. So entspannt hatte ich ihn seit unserer Ankunft nicht erlebt. Er lächelte mich an, doch sein Lächeln schwand sofort.
    „Lauf nicht einfach vor mir weg!“, rief John hinter meinem Rücken.
    Alle im Raum erstarrten. Ich bin mir sicher, dass jeder ihn schon mal so erlebt hatte, wenn ich ihre Reaktionen richtig deutete. Johanna wurde blass. Sogar die Teenager schauten vonihren Spielekonsolen und Handys auf. Alex machte einen Schritt nach vorn.
    „Vielen Dank für das wunderbare Essen, Mrs Kennedy“, sagte ich deutlich. „Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, dass wir gehen.“
    „Mädel, du wagst es gefälligst nicht, einfach wegzugehen, wenn ich mit dir rede. Ich habe dir eine Frage gestellt.“
    „Und ich habe dir eine Antwort gegeben“, erwiderte ich ruhig, obwohl meine Knie zitterten und mein Magen sich schmerzlich zusammenzog. „Wir haben darüber bisher noch nicht geredet. Und es ist ehrlich gesagt Alex’ und meine Entscheidung. Nicht deine.“
    „Was ist denn los?“, wollte Alex wissen.
    „Ich habe dein Mädel gefragt, ob ihr in einer Kirche heiratet, und sie hat nicht darauf geantwortet. Ich will es doch nur wissen“, sagte John. „Ich meine, hat ein alter Mann nicht das Recht, zu erfahren, ob sein einziger Sohn auf die richtige Weise oder eine falsche heiraten wird? Oder soll ich einfach nur froh

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