Namibia
wurde. 1975 entstand ein weiteres E-Werk.
Die Schotterstraße östlich der Dünen von Walvis Bay nach Swakopmund wurde 1938 gebaut. Erst 1959 entstand die heutige, westlich der Dünen verlaufende Teerstraße.
Mit der Eingliederung Walvis Bays und der vorgelagerten Inseln in namibisches Staatsgebiet im März 1994 wurde eine neue Epoche eingeleitet. Zur Verwaltung des Hafens wurde das parastaatliche Unternehmen Namport gegründet. Pro Jahr legen seitdem durchschnittlich 1000 Schiffe im Hafen von Walvis Bay an. Namport ist eines der dynamischsten Unternehmen des Staates. So wurde im Juli 2003 ein leistungsfähiger Mobilkran „Liebherr LHM400“ im Wert von N$25 Mill. in Betrieb genommen. Noch wichtiger sind die Pläne zum Ausbau des Hafens: Zu den jetzt vorhandenen fünf Trockendocks sollen sechs weitere hinzukommen, außerdem wird ein so genannter Synchrolift angeschafft. Mit diesem Kran können Schiffe mit einem Gewicht bis zu 10 000 t auf die Trockendocks gehievt werden. Der Umbau inklusive neuem Kran wird etwa N$272 Mill. kosten.
Die Stadt ist inzwischen eines der wichtigsten Industriegebiete Namibias. Die bedeutendste Rolle kommt der Fischereiindustrie zu(Küstenfischerei und Fischverarbeitung). Produziert wird hauptsächlich für den Export, größter Abnehmer mit 99 000 t Fisch und Fischprodukten im Wert von 250 Mill. € allein im Jahr 2002 ist die Europäische Union. 2005 war der Export in die EU leicht gesunken auf 84 000 t Fischerzeugnisse im Wert von 222 Mill. €. Neben der Fischereiindustrie und den Zulieferbetrieben spielt die Salzgewinnung eine bedeutende Rolle in der Industrie Walvis Bays und Namibias.
Die Schaffung der Wirtschaftssonderzone (Export Processing Zone, EPZ) schuf neuen Anreiz für Investoren. Die EPZ ist eine festgelegte Zone, innerhalb derer Firmen der Verarbeitungsindustrie steuerbegünstigt produzieren dürfen. Voraussetzung ist, dass die Produkte zum Export bestimmt sind. Mit der Ansiedlung weiterer Firmen in Walvis Bay ging der Ausbau der Infrastruktur einher. Die Vollendung des Trans-Kalahari-Highway eröffnete zusätzliche Handelsmöglichkeiten mit Südafrika.
5 HIGHLIGHT
Die Lagune
Die als Vogelparadies bekannte Lagune von Walvis Bay ist sicherlich für Touristen die eigentliche Attraktion der Stadt.
Die Lagune ist das wichtigste Feuchtgebiet im südlichen Afrika. Tausende von Zugvögeln überwintern hier, die Lagune ist eine der größten Brutstätten für See- und Landvögel weltweit. Flamingos dominieren das Bild. Sie finden beste Futterbedingungen. Die leuchtend rosarote Färbung der Flügel wird übrigens durch die karotinhaltigen Algen und Krill (marine Kleinlebewesen, Kleinkrebse) hervorgerufen, beides Hauptnahrung der Flamingos. Zum Brüten ziehen Flamingos sich jedoch ins Landesinnere zurück, z. B. in die Etosha-Pfanne, wenn diese nach dem Regen voll Wasser ist. Daher sieht man von Mitte April bis Mitte Juli wenig Flamingos in der Bucht.
In der Zeit der südafrikanischen Verwaltung war die Lagune ein Naturschutzgebiet. Die namibische Regierung hat diesen Status bei der Übergabe von Walvis Bay an Namibia leider aufgehoben. Naturschutzorganisationen versuchen nun verstärkt, die Regierung davon zu überzeugen, dieses einmalige Feuchtgebiet zu schützen. Denn die Lagune wird nicht nur vom Menschen bedroht – die Versandung und Verschlammung, bedingt durch den „Südwester“ (Wind), durch die Meeresströmung und auch durch die Salzgewinnungsanlagen, stellen ein echtes Problem dar. Der Lebensraum für Vögel und Meerestiere schrumpft dadurch stetig. Motorboote, Windsurfer und tief fliegende Flugzeuge irritieren die Vögel zusätzlich. Die Naturschützer befürchten, dass sich die Einschränkung des Lebensraumes und die abnehmenden Nahrungsquellen negativ auf die körperliche Verfassung der Vögel auswirken könnten. Das wäre insbesondere für die Zugvögel bedenklich.
Das geplante Naturschutzgebiet soll in mehrere Zonen aufgeteilt werden, um den Ansprüchen der Vögel, des Tourismus und der Industrie gerecht zu werden. Außerdem wird nach Möglichkeiten gesucht, die Versandung aufzuhalten. Mit Windbrechern und der Bepflanzung der Dünen wird schon jetzt experimentiert.
Bei guten Wetterverhältnissen sieht man weit draußen im Meer den Leuchtturm stehen. Er markiert den nordwestlichsten Punkt der Lagune. Der gusseiserne Leuchtturm wurde 1912 in Deutschland für einen Hafen in Japan gegossen. Als das Transportschiff jedoch zu seinem Bestimmungsziel
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