Namibia
Selbstversorger-Unterkünfte stehen ebenfalls zur Verfügung.
Literaturtipp
Ideale Lektüre für den Aufenthalt in der Namib-Wüste ist das Buch
Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste
von Prof. Dr. Henno Martin .
Henno Martin wurde 1910 in Freiburg i. Br. geboren. Als frisch promovierter Geologe kam er 1935 nach Südwestafrika, um Nazi-Deutschland zu entfliehen und sich zugleich intensiv seiner Forschung zu widmen. Die ersten Jahre seines Forscherlebens in Namibia verbrachte Martin im Gebiet der Naukluft. Während des Zweiten Weltkriegs zog er sich gemeinsam mit seinem Freund Hermann Korn in ein Versteck am Kuiseb Canyon zurück, um der drohenden Internierung zu entgehen: „Wir wollten keinen Teil haben an dem Selbstmord zivilisierter Völker“.
Nach 2 1/2 Jahren mussten sich die beiden jedoch im September 1942 aus Krankheitsgründen den Behörden stellen. Martin konnte schon bald darauf als Geologe weiterarbeiten. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst in Südwestafrika und Südafrika. 1965 wurde er dann als Direktor ans Geologisch-Paläontologische Institut in Göttingen berufen. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurden ihm höchste Auszeichnungen zuteil. Prof. Martin starb 1998 in Göttingen.
Die Jahre der Isolation in der Wüste hat er in seinem autobiografischen Bericht
Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste
,
Eine Robinsonade in der Namib
dargestellt. Dieser Bestseller erschien erstmals 1956 und hat über einen Zeitraum von nunmehr 50 Jahren nichts von seiner Popularität eingebüßt.
Die Namib
Die Namib-Wüste erstreckt sich über 2000 km als langer, schmaler Streifen entlang der afrikanischen Westküste, vom Carajamba-Fluss inAngola bis hinunter zum Olifants Rivier in der südafrikanischen Kap-Provinz. Sie bedeckt die gesamte namibische Küste.
Auf dieser Strecke variiert das Klima von warm mit sommerlichen Regenfällen im Norden bis kühl mit Winterregen im Süden. Die Übergangszone liegt irgendwo im Dünenmeer zwischen Walvis Bay und Lüderitz.
Nirgends ist die Namib breiter als 200 km, doch die Klimaunterschiede von West nach Ost sind ebenso erstaunlich wie die von Nord nach Süd. Die Küste ist kühl und neblig mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von weniger als 20 mm jährlich, während im wärmeren Landesinneren um die 100 mm pro Jahr fallen.
Die Sanddünen der Namib nehmen ein Gebiet von nur 34 000 km 3 ein. Die Dünen an der Küste sind fast weiß, während die Sterndünen im Osten der zentralen Namib aprikotfarben leuchten. Der Sand wird zum Landesinneren hin immer feiner und röter. Da er vom Wind transportiert wird, schaffen es nur die kleinsten Körnchen von der Küste bis an den Rand der Namib. Die im Sand enthaltenen Eisenpartikel beginnen zu rosten und färben die Dünen rot. Die Küstendünen sind im Allgemeinen eher klein und beweglich (Wanderdünen), sie treten entweder als Barchane (sichelförmige Dünen) oder als Querdünen auf. Letztere sind südlich von Lüderitz zu finden, zwischen Walvis Bay und Swakopmund und in den kleineren, nördlich gelegenen Dünenfeldern der Skelettküste. In der Forschungsstation Gobabeb wurde eine Wandergeschwindigkeit der Dünen von 7 m pro Jahr ermittelt, an der Küste ist sie noch höher.
Die Sterndünen am Sossusvlei sind unbeweglich und werden als die höchsten Dünen der Welt bezeichnet, gemessen vom Fuß der Düne zur Spitze (s. auch entsprechender Abschnitt am Anfang dieses Kapitels).
Strauchbüschel-Dünen sind zumeist kleine Dünen, die sich um eine Pflanze bilden. Die Pflanze hält die angewehten Sandkörner und rettet sich vor dem Ersticken, indem sie ihre Wurzeln ausdehnt. Dünen bilden sich sehr häufig um den Brack-, Salz-, Gannabusch
(Salsola nollothensis)
und auch um Grasbüschel und Nara-Pflanzen. Die Düne ist für die Pflanzen wichtig, weil sie die Nebelfeuchtigkeit absorbiert und bewahrt und es somit der Pflanze ermöglicht, das ganze Jahr über neue Triebe hervorzubringen. Gerade der Brackbusch (s. 2x4-Parkplatz) ist eine sehr wichtige Feuchtigkeitsquelle für Wüstentiere wie die Oryx-Antilope und den Springbock.
Walvis Bay
Die riesige Bucht, deren Ausmaß einmalig an der namibischen Küste ist, bot noch im vergangenen Jahrhundert Walen Schutz – allerdings nicht vor den Menschen. Jahrzehntelang war es eine absolute Ausnahme, wenn sich mal ein Wal in die Bucht verirrte.
Seit 2002 werden jedoch immer wieder im September und Oktober Wale gesichtet. Unter den Einwohnern Walvis Bays heißt es
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