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Namibia

Namibia

Titel: Namibia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Livia Pack
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auf – eine Grußbotschaft an das „Mutterland“. Hatten Telegramme nach Deutschland zuvor auf dem Land- und Seeweg etwa drei Wochen benötigt, war dieses Telegramm schon nach vier Stunden an seinem Ziel. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs durchtrennten deutsche Offiziere das Kabel, damit es nicht für die Koordinierung des Krieges gegen die Deutschen genutzt werden konnte. Die Kabelmesse diente später als Schülerheim, heute befindet sich darin das Teacher Ressource Centre.
    Das Woermann-Haus wurde von Friedrich Höft entworfen, gebaut und 1905 vollendet. Das viereckige Gebäude misst 45 × 40 m und umschließt einen Innenhof, der von Arkaden begrenzt wird. In der Nordostecke steht ein fünfstöckiger, etwa 25 m hoher Turm, der Damara-Turm, der erst nach Fertigstellung des Hauses hinzugefügt wurde. Der Stil des Gebäudes entspricht der um die Jahrhundertwende beliebten Mischung verschiedener Stilelemente: außen Fachwerk, im Innenhof Arkaden mit neuromanischen Rundbögen und Jugendstilornamenten im Kachelschmuck.
    Die Hamburger Handelsfirma C. Woermann, die auch die bedeutendste Schiffsverbindung von Deutschland nach Deutsch-Südwestafrika unterhielt, gründete gemeinsam mit der South West Africa Company am 1. Oktober 1894 die Firma Damara-Namaqua-Handelsgesellschaft. Der Hauptsitz wurde in Swakopmund eröffnet, und der erste Vertreter, Georg Schluckwerder, kam im Januar 1895 mit Material für Lagerhäuser und einem Brandungsboot an. Die Gesellschaft stellte sich darauf ein, alle Waren zu führen, die im täglichen Leben, vor allem im Landesinneren, benötigt wurden.
    Am 17. Juni 1924 verkaufte die Firma Woermann, Brock & Co das Grundstück an die Administration von Südwestafrika. 1971 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt, ein Jahr später das Schülerheim, das sich bis dato im Gebäude befand, aufgelöst. Nach einer gründlichen Renovierung bezog im Oktober 1976 die Öffentliche Bibliothek die Räume. Im ersten Stock wurde die Kunstgalerie der Kunstvereinigung Swakopmund untergebracht.
    Schräg gegenüber an der Ecke Bismarck Street, Dr Sam Nujoma Avenue liegt die „ Ritterburg “. Sie heißt nicht etwa Ritterburg, weil sie an eine solche erinnert, sondern weil die pompöse Wohnung 1905/1906 für den Direktor der Woermann-Linie, Herrn Th. Ritter, gebaut wurde. Sie ging gemeinsam mit dem Woermann-Haus in den Besitz der Administration von Südafrika über, wurde wie das Woermann-Haus ein Schülerheim und ist heute Verwaltungsgebäude des Ministeriums für Umwelt und Tourismus. Hier können Permits für die „Namib Section“ und die dort liegenden Campingplätze (s. S. 360 ) gebucht und bezahlt werden,Mo–Fr 8–13 Uhr und 14–17 Uhr, Sa und So 8–13 Uhr. Auch das Buchungsbüro von Namibia Wildlife Resorts(NWR) ist in der Ritterburg zu finden. In diesem Buchungsbüro,064-402172,Mo–Fr 8–15 Uhr, können NWR-Unterkünfte und Campingplätze gebucht und bezahlt werden. Für den Erwerb der Permits für die „Namib Section“ des Namib Naukluft Park sowie die Buchung der in diesem Gebiet liegenden Campingplätze muss man sich allerdings an das Ministerium für Umwelt und Tourismus wenden.
    Der unübersehbare Leuchtturm in der Nähe der Mole hinter dem Museum ist 21 m hoch. Er wurde in zwei Etappen gebaut – die ersten 11 m waren bereits 1902 fertiggestellt, 1910 kamen weitere 10 m hinzu.
    Am 17. Januar 2006 feierte die evangelische Gemeinde Swakopmunds ihr 100-jähriges Bestehen. Gegründet wurde sie auf Drängen von Lindequists, der bei einem Besuch Swakopmunds 1905 vom Missionar Heinrich Vedder von der Notwendigkeit einer eigenen Gemeinde überzeugt wurde. Den Grundstein für die schöne Kirche in der Theo-Ben Gurirab Avenue legte Pfarrer Johannes Hassenkamp 1910; zwei Jahre später, am 7. Januar 1912, wurde die Kirche eingeweiht.
    Ebenfalls 100-jähriges Jubiläum, dies bereits am 5. Juni 2005, feierte das Hansa Hotel , gleich um die Ecke in der Hendrik Witbooi Street. In diesem Zeitraum war es nur einmal für vier Tage (während des 1. Weltkriegs) geschlossen. Die Besitzer wechselten, der gute Ruf des Hauses jedoch hielt sich. Bekannt für gute Küche und effizienten, freundlichen Service ist das traditionsreiche Haus auch heute.
    Das Gefängnis wurde 1906 vom Leutnant der Reserve und späteren Regierungsbaumeister Otto Ertl entworfen. Der Sockel besteht aus unbehauenem Bruchstein, Walmdächer und die Verzierungen der Fachwerkgiebel lassen wieder den Einfluss des Jugendstils

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