berühmten Erzausriss bei Tsumeb. Die mineralhaltige Zone hat die einzigartige Form eines riesigen Korkenziehers, der in die Erde eindringt.
Zum Abbau wurde am 6. April 1900 die OMEG (Otavi Minen- und Eisenbahngesellschaft) mit Sitz in Berlin gegründet, knappe vier Monate später waren die ersten 33 Bergleute in der Region. Hauptabbauprodukte waren Kupfer und Blei, eine Eisenbahn wurde vorerst allerdings nicht gebaut, da die OMEG vermutete, dass die Vorkommen bereits nach zehn Jahren erschöpft sein würden. Dem Deutschen Reich war der Bau einer Eisenbahn jedoch wichtig, und so wurde als Kompromiss von 1903–06 eine Schmalspurbahn von Swakopmund nach Tsumeb verlegt (s. auch Otavi, s. S. 456 ).
Das erste volle Produktionsjahr 1907/8 erbrachte für 25 700 t per Hand abgebautes Erz einen Gewinn von fast 1,3 Mill. Mark. Inzwischen wurden neben Kupfer und Blei auch Silber und Zink gefördert. Später kamen Cadmium, Germanium und viele schöne Kristalle und Edelsteine wie Azurit, Dioptas, Wulfinit hinzu.
Die OMEG betrieb die Mine auch nach 1921 weiter, nachdem sie während des ersten Weltkrieges geschlossen war. 1946, nach Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde die Gesellschaft als „feindliches Eigentum“ zerschlagen. Die von Amerikanern gegründete TCL (Tsumeb Corporation Limited) übernahm die Mine von der OMEG. Zeitweilig förderte sie auch in der Matchless-Mine bei Windhoek und in der Khan-Mine bei Swakop. 1963 wurde eine neue Hütte in Betrieb genommen, um Blei, Cadmium, Rohkupfer, Arsentrioxyd und Schwefel abzubauen. In Glanzzeiten beschäftigte TCL 8000 Arbeiter. Bis 1996 produzierte sie 20 % des Weltbedarfs an Germanium, ein Metall, das für Elektronikbauteile und Nachtsichtgeräte benötigt wird.
Nach einem verheerenden und sehr umstrittenen Streik im Jahr 1996, bei dem die Mine nach Abstellen der Wasserpumpen überflutet wurde und die Hütte nahezu unbrauchbar geworden war, wurden einige Teile der Mine 1997 geschlossen. Im April 1998 standen schließlich sämtliche Förderanlagen still. Die TCL hatte Konkurs angemeldet, fast 2000 Kumpel standen auf der Straße. Die Kriminalität nahm in diesem Gebiet sehr stark zu. Die Konkursmasse wurde von der Firma Ongopolo Mining and Processing, die von ehemaligen TCL-Managern und Gewerkschaftern gegründet worden war, übernommen. Der Staat griff durch einen Schuldenerlass auf der einen und direkte finanzielle Unterstützung auf der anderen Seite Ongopolo kräftig unter die Arme.
Im Jahr 2000 gab das Obergericht Ongopolo den Zuschlag, die Produktion wurde in abgespeckter Form wieder aufgenommen. Bereits Anfang 2003 schrieb Ongopolo schwarze Zahlen und begann, Expansionspläne zu entwickeln. 20 km westlich von Tsumeb errichtete das Unternehmen die Tschudi-Mine. Im April 2006 erwarbder britisch-australische Bergbaukonzern Weatherly International rund 56 % der Aktien an Ongopolo. Mittels dieser Finanzspritze konnte das Unternehmen weitere Expansionspläne angehen, u. a. den Betrieb einer weiteren Kupfermine bei Kombat, die jedoch Anfang 2008 geschlossen werden musste. 2010 stieg der Metallpreis wieder, so dass zur Zeit überlegt wird, den Betrieb in den Minen wieder aufzunehmen.
Tsumeb wird wegen der vielen Grünanlagen auch als Gartenstadt bezeichnet. Die Stadt verfügt über reichlich Grundwasser, welches im umliegendem Karstgebiet zirkuliert und wiederum durch die Mine an die Erdoberfläche gepumpt wird. Besonders vor dem Museum in der Hauptstraße fällt der schöne Garten mit den hohen Jakarandabäumen auf.
Das Tsumeb Museum ,/067-220447, 613 Main St, 1975 von Ilse Schatz gegründet, widmet sich der Geschichte der Mine und der Stadt. Es gibt eine Mineraliensammlung, den Otjikoto-Ausstellungsraum und einen Briefmarkenraum. Die Stadt ehrte die Verdienste von Frau Schatz, indem sie eine Straße nach ihr benannte.Mo–Fr 9–12 Uhr und 14–17 Uhr, Sa 9–12 Uhr, So für Gruppen ab 8 Personen nach Vereinbarung, Eintritt N$20.
Die katholische St. Barbara-Kirche wurde 1913 von Rudolf Mann erbaut.
Übernachtung
Tsumeb ist ziemlich klein, so dass sich alles um die Hauptstraße herum abspielt.
Untere Preisklasse
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