Narren, Diebe und Vampire: Das Beste aus zehn Jahren Schweibenwelt-Kalendern
andere Gildenmitglieder dem Schlichtungskomitee vorgetragen werden sollen. Immerhin gehen wir täglich mit Messern, Knüppeln, Totschlägern, Brecheisen, Säure und Keulen um. Jemand könnte sich verletzen.
Wir erinnern neue Mitglieder der Gilde daran, dass nach der Vereinbarung mit der Wache jeden Monat ein Spitzel bestimmt wird (siehe Nachrichtenbrett). Es ist ein altehrwürdiges Amt, und der Ausgewählte muss seinen Pflichten gerecht werden. Daher darf er nicht so behandelt werden wie eine inoffizielle Petze. Zulässige Strafen sind:
an den Fußsohlen kitzeln ODER
ihm Pfeffer unter die Nase halten, bis er fast niest ODER
seine Schnürsenkel zusammenbinden.
Hier kommt es vor allem auf das Prinzip an.
Funktionäre der Gilde
Präsident der Gilde
Josiah Herbert Boggis
Mitarbeiter
ALLGEMEINE STRASSENKRIMINALITÄT & SOZIOLOGIE
Ben »Krumm« Fidlam
GRUPPENBILDUNG & NÄCHTLICHE VERBRECHEN Ken »Knarre« Knacker
KRIMINALITÄT AUSSERHALB DER STADTMAUERN & HUMANISTISCHE BILDUNG Horatio »Der Seiltänzer« Räuber
INTELLEKTUELLE KRIMINALITÄT & ANGEWANDTE MATHEMATIK Ronnie »Is geritzt« Boggis
EINBRÜCHE & FENG SHUI Laurence »Lustig« Llwyddiannus-Bonheddwr
LADENDIEBSTAHL & HAUSWIRTSCHAFTSLEHRE Herbert »Herbert« Glammer
PLANUNG & GEWALTSAME STRASSENKRIMINALITÄT Sydney »Lasch« Loblich
BETRUG & MODERNE SPRACHEN Mlle »Madame« Escroc
ÜBERLEBEN IM GEFÄNGNIS & BIBLIOTHEKAR P. »Plemplem« Pumpel, Dr. d.z.R. (Quirm)
GILDENARZT & LEHRER FÜR ERSTE HILFE Dr. »Dr. Herr Med« Nimmnimmer
HAUSMEISTER
Jeremia »Komm vom Kokshaufen herunter!« Jauler
DINNER LADY Frau »Gala« Skillagalee
GILDENBERATERIN & KINDERPSYCHIATERIN Frau »Keks« Trödeltasche
SEKRETÄR Harry »Erinnert sich nicht an seinen Spitznamen« Jones
Das Wichtigste aus dem Jahr 2003
JANUAR / OFFEL
Den Gang gehen
Für rangniedrige Gildenmitglieder und solche, die ihre Fähigkeiten verbessern wollen, finden in der Spitzelgalerie einige neue Abendkurse statt (bzw. Morgenkurse für jene, die der Nachtarbeit nachgehen).
OKTOTAGS: aktives und passives Drohen (alle Ränge)
MONTAGS: Herumschleichen (bis Rang Drei)
DIENSTAGS: Herumlungern (mit Frau Claudia Klimperviel am Pianoforte)
MITTWOCHS: Schlawinern
DONNERSTAGS: die Zeichen erkennen (mit »Professor« Albert Schnappel)
FREITAGS: Diskussionsgruppe »Bagatelldelikte«
VOR DEN NACHTSCHLURFERN IN DIE KISTE KRIECHEN
Ein Gildenmitglied, das sich vor einem Angehörigen der Nachtwache verbirgt. Angeblich kann die Wache inzwischen auf die Dienste eines Werwolfs zurückgreifen, was bedeutet: Ein »Kistenkriecher« braucht große Mengen eines starken Parfüms, um über seinen eigenen Geruch hinwegzutäuschen.
DUNKLER NACHTSCHLURFER
Ein unehrliches Mitglied der Nachtwache. In der guten alten Zeit waren das die meisten. Achtung: Wer heute versucht, einen Wächter zu bestechen, muss damit rechnen, sein Ding an die Rübe gesteckt zu bekommen, was niemandem gefällt.
Josiah Herbert Boggis,
Präsident der Gilde
TÖLPELKRIECHEN
Tölpelkriechende kleine Jungs schleichen sich auf Händen und Knien in einen Laden, um unbemerkt hinter den Ladentisch zu gelangen und Geld aus der Kasse zu stehlen, bevor sie das Geschäft auf die gleiche Weise verlassen. Der Verkäufer muss zu diesem Zeitpunkt von einem Kunden abgelenkt sein (vielleicht einem Bruder oder einem anderen Verwandten der Jungen). In einem Stadtviertel ist diese Art des Stehlens so populär geworden, dass eine Straße den Spitznamen »Tölpelpflaster« erhielt und heute auch offiziell so heißt.
HELDEN DES VERBRECHENS: REGINALD QUATSCH
In leere Häuser einzubrechen mit der Absicht, das Blei vom Dach zu stehlen, wird von der kriminellen Bruderschaft »bläuliches Mopsen« genannt. Der Name geht auf Reginald »Bläulich« Quatsch zurück, den ersten Dieb, der den Eigentümer eines Hauses mit Erfolg auf Schadenersatz verklagte – er zog sich eine Bleivergiftung zu, als er nach dem Entfernen des Bleis vom Dach sein Lunchpaket auspackte und sich eine Mahlzeit gönnte.
FEBRUAR / FEBRUAR
EINE KERZE ANZÜNDEN
Ein Dieb betritt eine Bierstube, um »einen zu zischen« (ein paar Halbe zu kippen) und die Kneipe anschließend zu verlassen, ohne die Zeche zu bezahlen (»die Flatter machen«). Bei den meisten Kneipen kommen dafür nur Gildenmitglieder in Frage, die Selbstmord begehen wollen (wobei ihr Selbstmord in diesem Fall von jemand anderem erledigt wird).
Ben »Krumm« Fidlam,
Allgemeine Straßenkriminalität & Soziologie
HELDEN DES
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