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Nathan der Weise

Nathan der Weise

Titel: Nathan der Weise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Textausgabe + Lektüreschlüssel
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Lustspiel in einem Aufzug.
    Ein Baron ist auf der Reise von zwei Spitzbuben überfallen, von einem Reisenden, der des Wegs kam, aber gerettet worden. In einer Zeit und Gegend, die voller Vorurteile gegenüber Juden ist, vermutet man in den Räubern, die entkamen, Juden. Vergeblich gibt der Reisende zu bedenken, »daß es unter allen Nationen gute und böse Seelen geben könne« 29 . Erst am Schluss erweist sich, dass die »Räuber« aus dem Gefolge des Barons stammten und dass der Retter, also der Reisende, Jude ist.
    Ein Rezensent urteilt: »Der Endzweck dieses Lustspiels [...] ist eine sehr ernsthafte Sittenlehre, nämlich die Torheit und Unbilligkeit des Hasses und der Verachtung zu zeigen, womit wir den Juden meistenteils begegnen.« 30
    1755    Miss Sara Sampson. Bürgerliches Trauerspiel.
Erstaufführung am 10.7.1755 durch die Ackermann’sche Truppe in Frankfurt a. d. Oder.
    Miss Sara Sampson, ein tugendhaftes Mädchen, ist einem frivolen jungen Mann, Mellefont, verfallen und diesem gefolgt. In der neunten Woche logieren sie in einem Gasthaus. Man erfährt, dass Mellefont Sara nicht heiraten kann, da er in dem Fall einer Erbschaft verlustig ginge, die er nur unter bestimmten Bedingungen erhält. Inzwischen hat aber Sir William Sampson, der Vater Saras, herausgefunden, wo seine Tochter sich aufhält, ist ihr nachgereist und will sie sprechen. Auch von Marwood, einer früheren Geliebten Mellefonts, die ähnlich wie Sara verführt worden ist und von Mellefont eine zehnjährige Tochter Arabella hat, wurde Mellefont aufgespürt. Als es der Marwood nicht gelingt, Mellefont für sich zu gewinnen, ergreift sie eine Gelegenheit, Sara zu vergiften. Sir William, der bereit wäre, seiner Tochter zu vergeben, kommt zu spät. Er wird sich um Arabella kümmern, nachdem sich Mellefont selbst getötet hat.
    Miss Sara Sampson
gilt insofern als der Prototyp eines bürgerlichen Trauerspiels, als ein tragisches Geschehen aus dem Milieu der bürgerlichen Welt gezeigt wird. Sowohl der Typ des tugendhaften, aber blind der Liebe folgenden Mädchens als auch der des verführenden Mannes zwischen zwei begehrten Frauen wird in späteren Dramen vergleichbarer Art aufgenommen.
    1759  Fabeln. Drei Bücher. Nebst Abhandlungen mit dieser Dichtungsart verwandten Inhalts.
    Während seines ganzen Lebens hat Lessing sich mit Fabeln beschäftigt. Erste eigene Beispiele veröffentlichte er 1747, eine erste Sammlung erschien 1753.
    In der Auseinandersetzung mit dem griechischen Fabeldichter Äsop entwickelte er ein eigenes Konzept, das in der Veröffentlichung von 1759 einzusehen ist.
    Jedes der drei Bücher enthält 30 Fabeln, von denen die meisten bis heute einen festen Platz in Lese- und Literaturbüchern haben. Die Fabeln, oft Bearbeitungen antiker Vorlagen, zeichnen sich aus durch Kürze und Präzision, sind in Prosa verfasst und zielen auf eine pointiert vorgetragene Lehre. Sie enthalten zu einem Teil moralische Sätze, zu einem anderen Urteile über die Verhältnisse in der Wirklichkeit sozialen und politischen Lebens.
    1759  17. Literaturbrief.
    Dieser Brief ist der berühmteste von 55 Literaturbriefen, die Lessing der Folge von 333
Briefen, die neueste Literatur betreffend
beisteuerte.
    Der zentrale Satz lautet: »Es wäre zu wünschen, daß sich Herr Gottsched niemals mit dem Theater vermengt hätte. Seine vermeintlichen Verbesserungen betreffen entweder Kleinigkeiten oder sind wahre Verschlimmerungen.« Damit wird eine neue Ära der deutschen Theatergeschichte eröffnet. Maßgebend ist nicht mehr das französische Theater mit Racine und Corneille, sondern das englische mit Shakespeare.
    Der scharfe Angriff lässt unberücksichtigt, welche Verdienste sich Gottsched mit seinen Hauptwerken – Poetik, Rhetorik, Sprachlehre – um die deutsche Sprache und Literatur erworben hat.
    1767  Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück.
Lustspiel in fünf Akten.
Erstaufführung am 30. 9. 1767 in Hamburg durch die »Entreprise«.
    Major von Teilheim hat nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges den Abschied erhalten, ist mittellos und wohnt im Gasthof »König von Spanien« (II,2), der real dem bekannten Berliner Gasthof »König von Portugal« entsprach, dem Schloss gegenüber lag, heute aber nicht mehr existiert. Ihm wird vorgeworfen, gegen die Bevölkerung in Sachsen zu mild und bestechlich gewesen zu sein. Durch seinen Diener Just lässt er seinen Verlobungsring beim Wirt versetzen, um so über etwas Geld zu verfügen. Teilheim ahnt

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