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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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wird kein Problem sein.«
    Nick wusste offenbar nicht, dass alles, was mit Aaron zu tun hatte, ein Problem war – ein großes, das ihre Karriere bedrohte, ihre Vergangenheit … ihr Leben.
    Nick hatte nicht nur ihre Telefonnummer gekannt – er hatte gewusst, in welchem Staat sie lebte. Und er kam zu ihr.
    »Noch etwas Kaffee, Schätzchen?« Die Bedienung wartete nicht auf eine Antwort und füllte Kaylees Tasse einfach nach. Als sie davonging, bemerkte Kaylee, dass während dieser kurzen Unterbrechung ein schwarzer Porsche auf den Parkplatz gefahren war, und nun stand der bestaussehende Kerl, den sie je gesehen hatte, wie eine Backsteinmauer direkt vor ihr.
    Sie hatte Aarons ganze Liste abtelefoniert, Mann für Mann. Jeder von ihnen hatte sich bereitwillig mit ihr getroffen. Jeder von ihnen hatte ihr gesagt, dass Aaron am Leben gewesen war, als ihre Wege sich trennten, dass ihr Exmann ihm das Leben gerettet hatte und dass Aaron sich geweigert hatte, Fragen danach zu beantworten, ob er zum amerikanischen Militär gehöre.
    Nick war der Letzte auf Aarons Liste gewesen, aber wirklich nur der Reihenfolge nach. Hätte Kaylee einen Artikel über ihn schreiben müssen, hätte sie den ersten Absatz schon im Kopf gehabt:
    Ein Krieger durch und durch. Hochgewachsen, breite Schultern, ein aristokratisches Gesicht – gut aussehend … Nick Devane sollte seine Brötchen eigentlich als Model für Herrenbekleidung verdienen, anstatt mit Waffen bepackt in der Welt herumzurennen.
    Aber sie wusste es besser. Hinter der Fassade des ruhigen, coolen und gefassten Mannes, der da vor ihr stand, loderte ein Feuer, das er nicht endgültig beherrschen konnte. Diese innere Hitze, die ihn dazu trieb, immer noch einen draufzusetzen, noch eine Spur härter zu sein, höher zu fliegen und immer wieder sein Leben aufs Spiel zu setzen, einfach nur deshalb, weil er es brauchte.
    Das war etwas, das Kaylee sowohl verstand als auch hasste. Und in diesem Moment, da Nick vor ihr stand, war sie überzeugt, dass sie auch ihn hasste.
    Dafür, dass er auf Aarons Liste stand. Dafür, dass er Teil jenes Militärs war, das ihr so viel genommen hatte. Dafür, dass er ihre Welt binnen Sekunden auf den Kopf stellte.
    Nick war also der letzte Mann auf der Liste. Der Letzte, der Aaron lebend gesehen hatte.
    Und vielleicht derjenige, der wusste, wie er gestorben war.
    »Sie müssen Nick sein.« Ihre Stimme klang zum Glück ruhiger, als sie befürchtet hatte. Er nickte nur.
    Auch die Männer, die Kaylee in den vergangenen Tagen getroffen hatte, waren es gewohnt, sich kurz und direkt zu äußern. Aber Nick war noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Er war regelrecht wortkarg. Kein zugeknöpfter Typ, der sie Ma’am nannte und ihr sein aufrichtiges Beileid wegen ihres Verlusts ausdrückte.
    Und doch zweifelte sie aus irgendeinem Grund nicht daran, dass jedes Wort aus seinem Mund aufrichtig sein würde.
    »Danke, dass Sie bereit waren, sich mit mir zu treffen. Bitte, nehmen Sie doch Platz.« Kaylee deutete auf die andere Seite des Nischentischs, an den sie sich gesetzt hatte, weil sie von hier aus den Eingang und den Parkplatz im Blick hatte. Außerdem konnte sie hier mit dem Rücken zur Wand sitzen – die erste Kampfregel in der Welt, wie Aaron sie sah.
    »Nicht hier«, war alles, was Nick sagte, bevor er sich umdrehte und hinausging.
    Kaylee blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Rasch warf sie ein paar Geldscheine auf den Tisch, um ihre Rechnung zu begleichen. Nick holte sie erst ein, als er die Straße schon halb hinaufgegangen war.
    Er drehte sich nicht nach ihr um, nahm einfach an, dass sie ihm folgen würde, wo er auch hinging.
    Und damit hatte er recht.
    Ja, er erwies sich in der Tat als der Arroganteste aus dem ganzen Haufen.
    »Aaron war Ihr Mann«, sagte er, als er schließlich vor einem Durchlass zwischen zwei Gebäuden stehen blieb, und zwar an der Ecke, wo die Straßenlaterne ausgefallen war. Dann sah er sie an und korrigierte sich: »Ihr Exmann.«
    Um von Nick Antworten zu erhalten, würde sie ihm Antworten geben müssen. »Ja. Er war mein Exmann, schon lange bevor er gestorben ist.«
    »Sie waren jung.«
    »Zu jung«, pflichtete Kaylee ihm bei. »Gerade mal achtzehn, als wir geheiratet haben.« Aaron war für sie ein Ausweg gewesen. Sie hatte nicht gewusst, dass sie sich damit nur noch mehr einhandelte von dem, wovor sie davonlief, nachdem ihre Mutter sie sitzen gelassen hatte mit einer Großmutter, die ihre Enkelin weder bei sich haben wollte

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