NaziparadiseWP
Websites viel schärfer kontro lliert.
Ich brauche noch ein Blondes. Ich öffne das Bier und leere es fast in einem Zug, dann mache ich meine Zauberliste auf und suche mir einen möglichst schnellen und sicheren Proxy-Server. Ich logge mich ins Netz ein, gehe auf die Website der B ank und schiebe die Kohle auf das Konto des Baumpissers Delieto zurück. Bye-bye, zwanzig Riesen. Ich bin besoffen. Aber jetzt ist wenigstens der Pflichtteil erledigt, nun kommt die Kür. Ich surfe eine Runde im Netz und stoße auf die Website von Anarchofreaks (destroynow.org) mit einem 256-Bit-verschlüsselten Passwort. Idioten! Ich starte meinen Lieblingscracker, warte ein paar Minuten bis zur Entschlüsselung - und bin drin. Die Website ist voll von Artikeln gegen den Nazismus und die Kirche. Ich lösche hier und da etwas, bringe die HTML so durcheinander, dass die Contents nicht mehr richtig visualisiert werden, und schreibe irgendwelchen Stuss wie »Anarchos = Wichser« und » Hoch lebe der Duce!« dazu. Bevor ich mich auslogge, male ich ihnen noch ein Hakenkreuz auf die Homepage.
Um viertel nach zwei bin ich stockbes offen. Keine Ahnung, wie viele F laschen Bier ich getrunken habe. Ich schalte den Monitor aus und beschließe, eine Runde durchs Viertel zu drehen. Vielleicht treffe ich ja auf einen Neger und zerlege ihn, damit ich auf andere Gedanken komme. Oder eine Nutte. Oder noch besser, beides. Ich schlendere durch Spaccanapoli und betrete schließlich eine dieser stinkbürger lichen Bars auf der Piazza del Gesù Nuovo in der Nähe des Gymnasiums Genovesi. Eigentlich will ich den Arschlöchern mein Geld nicht in den Rachen werfen, aber ich habe Hunger und um diese Zeit ist sonst alles geschlossen. Nun, ich bestelle also ein Brötchen mit Fleisch und Salat und ein Bier. Die Arschlöcher haben nur Dosen, was dem Bier einen Kotzgeschmack verleiht, aber okay, wenn's denn sein muss, sonst habe ich nichts zu trinken. Ich bin fast glücklich, ich meine, es ist seit langem das erste Mal, dass ich nachts unterwegs bin, und ich fühle mich gut. Um diese Zeit überkommt mich normalerweise immer die Lust, jemanden fertigzumachen, aber heute nicht, heute ist für mich alles okay. Gleichzeitig rotiert mein Hirn mit einer Geschwindigkeit von 1000 Gigahertz, und die Bullen samt Party am Donnerstag gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Wer weiß, wie diese Informantin tickt. Während ich nachdenke, trinke ich Bier. Meine Lippen brennen.
Letztes Jahr ging ich mal allein durch dieses Viertel nach Hause, als mir sechs, sieben Anarchopunks mit ihren Hunden, den Bongos und all dem Scheiß begegneten. Ich hatte meinen Laptop dabei und dachte, wenn die Kameraden jetzt bei mir wären, würden wir euch was husten, aber dann, nein, dachte ich, besser nicht, denn ich bin allein, zwar sind zwei Frauen dabei, aber immerhin sind es fünf Männer, die mir den Arsch aufreißen. Eine der Frauen kannte ich von der Schule, sie war bei den Schulbesetzungen die Schülervertreterin gewesen. In der Schule hatte sie sich ganz okay verhalten. Jetzt machte sie den Eindruck einer Pissgurke. Ich war also ganz friedlich und allein unterwegs, als einer von ihnen auf mich zukam und mich anschnorrte. Ich sagte, ich hätte kein Geld dabei, worauf er mich um eine Zigarette bat, und ich sagte, ich rauche nicht, verpiss dich. Doch der Typ ließ nicht locker, bemerkte meine Tätowierung auf dem Arm und sagte zu den andem: »Das ist ein Nazischwein«. Da ließen die Typen ihre Hunde stehen und kamen auf mich zu, und ich war geliefert, denn die fiesen Dreckskerle fingen an, mit den Lederriemen, die sie als Hundeleine benutzten, auf mich einzuschlagen. Ich versetzte einem von ihnen einen Fußtritt in die Fresse, aber sie waren immerhin zu fünft. Und diese Saftsäcke von Anarchopunks waren ganz schön fit. Und so lag ich dann am Boden und versuchte, ihre Schläge abzuwehren, während sie lachten und spuckten und weitermachten, bis die Frau, die ich kannte, sagte: »He, Jungs, weg hier, die Bullen kommen.« Das stimmte zwar nicht, aber sie behauptete es, um meinen Schädel zu retten, und während ich noch am Boden lag, verpissten sich die Hurensöhne. Der Laptop hatte zum Glück nichts abbekommen. Die Typen habe ich nie wieder gese hen, aber seitdem habe ich immer ein Messer bei mir, und falls mal wieder so ein Arsch daherkommt und mir ans Leder will, dann zeig ich's ihm.
Als ich nach Hause komme, ist es vier Uhr, und ich bin stocknüchtern. Der Spaziergang hat mir gutgetan. Ich setze
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