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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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bestand aber aus kleinen, lichtdurchlässigen elliptischen Kügelchen. Wenn man auf sie trat, platzten sie knallend und sonderten dann einen Geruch ab, der an eine Kombination aus Kaffee und Currypulver erinnerte. Sie wurden auch rutschig, sobald sie geplatzt waren, so dass es ein hartes Stück Arbeit wurde, den Hang zu ersteigen.
    Auf dem Kamm angekommen, entdeckten sie nacktes Felsgestein, das aus dem Boden ragte wie vom Fleisch gesäuberte Knochen. Hier blieben sie stehen, vor allem, damit Janer ausruhen konnte, der ein relativ frisch gebackener Hooper war. Wie er da auf einem der Felsen saß, blickte er einen weiteren Hang in einen Dschungel hinab, der an ein grün-blaues Meer zwischen den Hügeln erinnerte. Die Landschaft dort unten erstreckte sich in nebelhafte Ferne und entzog sich dort seinem weiteren Blick. Seltsame Rufe und Schreie stiegen regelmäßig aus diesem Vegetationsgewirr auf.
    »Die Insel ist größer, als ich dachte«, stellte Janer fest. »Wie glauben sie, den Skinner zu finden, falls er hier ist?«
    »Er ist hier«, sagte Erlin.
    Ehe sie fortfahren konnte, brummte Peck: »Das Mistvieh wird uns finden, oder ich will verdammt sein.«
    »Das ist ja tröstlich«, fand Janer, stand auf und bewegte die Schultern, um seinen Tornister in eine bequemere Position zu verlagern. Ambel und Ron sahen ihn einen Augenblick lang an und strebten dann den Hang hinunter zum Wald, wobei Ron schon wieder seine Machete zückte.
    »Ebenfalls bemerkenswert scheint mir, dass man uns leicht folgen kann, falls Rebecca Frisk wirklich hier auftaucht«, sagte Janer.
    »Falls?«, fragte Erlin.
    »Na ja, Keech könnte das Problem für uns gelöst haben.«
    »Wobei die Betonung auf ›könnte‹ liegt«, murmelte Erlin.
    Sie gingen weiter den Hang hinab, einer hinter dem anderen.
    Über den größten Teil des Nachmittags hackte Ron einen Weg für sie frei, und danach übernahm Ambel diese Aufgabe. Er tat dies nicht, weil Ron müde gewesen wäre, sondern weil dieser die Arbeit inzwischen einfach langweilig fand und Ambel es leid war, ihm nur hinterherzulaufen. Sie setzten die Plackerei fort, bis es dunkel wurde und sie nicht länger mühelos den Blutegeln ausweichen konnten, die von den Birnstockbäumen regneten. Jetzt hackte Ambel an einer Stelle, die nur wenige überhängende Aste aufwies, eine Lichtung frei und markierte den Umkreis, indem er Stöcke in die Erde rammte.
    Pland zündete ein Feuer aus Birnstockholz an, während Anne Rhinowurm-Steaks vorbereitete, um sie darüber zu braten. Sie aßen schweigend, während der Mond Coram an einem Himmel aufging, der an schimmeliges Perlmutt erinnerte. Schließlich breiteten sie ihr Bettzeug aus.
    »Du übernimmst die erste Wache, Janer. Sieh zu, dass keine Blutegel den Umkreis durchbrechen. Falls irgendwas auftaucht, was zu groß für dich ist, wecke mich oder Ron«, wies Ambel ihn an.
    Janer schritt den Umkreis ab, den Karabiner schussbereit in Händen. Angesichts dieser Waffe bezweifelte er, dass irgendwas zu groß für ihn wäre. Die kleineren Blutegel – etwa von der Größe seines Arms – beförderte er mit Fußtritten zurück ins Unterholz. Die Froschwühler hielten ein gutes Stück Abstand, und ihre Augen glommen im Dunkeln durch den Widerschein des Feuers auf. Niemand warnte ihn vor irgendetwas anderem.
    Wie Keech herausfand, konnte er eine Landung im Wasser am besten verhindern, indem er mit dem verbliebenen Schubtriebwerk tiefer ging und dann mit einem kräftigen Schub wieder Höhe gewann. Danach flog er in relativ gleichmäßiger Höhe dahin, bis sich das Schubtriebwerk ausreichend abgekühlt hatte, um es wieder zu betätigen. Ein Problem bestand darin, dass sich der Scooter am liebsten umgedreht hätte, wann immer Keech Schub gab. Weitere Probleme bestanden im Versagen der Antischwerkraft, wodurch Keech der Meeresoberfläche trotz der Schubintervalle immer näher kam, ferner in den immer längeren Kühlphasen des Triebwerks sowie darin, dass unter dem Maschinengehäuse einige entsetzliche Geräusche hervordrangen, zuzeiten begleitet von Funkenregen. Der eigene verbrannte Rücken und der übel zugerichtete Arm erschienen Keech inzwischen als zweitrangige Widrigkeiten. Und alle diese Schwierigkeiten wogen weniger schwer als die Tatsache, dass er sich verrechnet hatte.
    Beide Raketen, die man auf ihn abgefeuert hatte, waren von der Art gewesen, die einen EM-Stoß erzeugte. Sie waren nicht nur geeignet, ein feindliches Fahrzeug in eine Sprühwolke geschmolzenen Metalls

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