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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Nachmittag auch von zu Hause aus gehört habe? Ich meine, du hast ja nicht gerade neben mir gestanden, oder? Und wusstest du eigentlich, dass ich meine Übungszettel gerade beendet hatte?“
    Er lächelte verlegen. „Ich habe dich tatsächlich ein wenig bei deinen Aufgaben beobachtet, aber ich wollte nur wissen, wann du fertig bist, damit ich dich nicht zu früh störe.“
    Sie schüttelte leicht tadelnd den Kopf, lächelte ihn jedoch dabei an.
    Dann fügte er hinzu: „Aber ungeachtet dessen, kannst du jederzeit meine Aufmerksamkeit erregen, indem du einfach an eines meiner Gedankenfenster klopfst.“
    Sie sah ihn neugierig an. „Kann ich das mal ausprobieren?“
    Er lachte. „Na, klar!“
    Sie schloss die Augen und suchte nach seinen Gedankenmustern. Sie fand sie viel schneller als beim ersten Mal. Sie näherte sich einem seiner Gedankenfenster, wusste aber im ersten Moment nicht, wie sie klopfen sollte. Dann stellte sie sich einfach vor, sie würde sacht gegen eine Scheibe klopfen und schickte diesen Gedanken zum Fenster. Das funktionierte tatsächlich, denn einen Augenblick später wurde das Fenster geöffnet und sie konnte in Jaromirs Geist blicken.
    Plötzlich packte die Neugier sie und sie fragte sich, wie es drinnen wohl aussehen würde. Ohne zu wissen, was sie tat, schlüpfte sie durch das Fenster.
    Es war unfassbar, was sie dort sah. So viele Dinge, die sie nicht ansatzweise verstand. Vieles hatte mit Drachen zu tun, mit Magie, mit einer Gefahr, die hinter den Nebeln lag. Sie sah goldene Drachen und riesige rote. Sie sah Werwölfe und unförmige dunkle Wesen mit großer Macht. Die Bilder kreisten immer schneller, die Farben verwischten zu einem bunten Brei. Sie hatte das Gefühl, wahnsinnig zu werden!
    Dann wurde alles schwarz.
    Als sie die Augen wieder öffnete, beugte sich Jaromir gerade über sie. Sein Blick war besorgt und die Luft um ihn herum flimmerte.
    „Was ist passiert?“, fragte sie matt.
    Er half ihr auf und erklärte: „Du bist in meinen Geist eingedrungen – eigentlich erfordert das eine mehrjährige Ausbildung, aber du bist einfach so hineingeschlüpft.“
    Sie sagte benommen: „Oh, das tut mir leid – ich wollte das nicht!“
    „Das glaube ich dir.“ Er lächelte sie mit seinen warmen, braunen Augen beruhigend an und fasste ihre Hand. Ein wohliges Kribbeln breitete sich aus und sie fühlte sich gleich besser.
    Er schenkte ihr eine Tasse Tee ein. „Jogi-Tee mit viel Zimt“, sagte er, als er ihr die Tasse reichte.
    Dann blickte er sie nachdenklich an. „Hat sich das eben so angefühlt wie vor ein paar Tagen bei Frau Meier im Antiquariat?“
    Victoria nickte. „Ja, genau so war das.“
    „Das ist ja merkwürdig“, murmelte er. „Das dürftest du gar nicht können. Zumal ich deine Anwesenheit in meinem Geist kaum bemerkt habe. Außerdem verlieren Menschen üblicherweise ihren Verstand, wenn sie in den Geist eines Drachen eindringen – wenn ihnen das denn überhaupt gelingt. Umgekehrt ist es noch gefährlicher, denn wenn ein Drache in den Geist eines Menschen eintaucht, überfordert die fremde Präsenz den Geist des Menschen. Normalerweise gilt: Nur reinschauen, aber niemals betreten – so hat es mir der Mentor beigebracht. Aber dir geht es ganz offensichtlich gut…“
    Er sah sie nochmals prüfend an und zuckte mit den Schultern. „Ich verstehe das nicht.“
    Sie musste nun fast schon lachen. „Mich darfst du nicht fragen. Ich habe heute gerade meine erste Stunde in Sachen Magie!“
    Gemeinsam aßen sie einige der köstlichen kleinen Zimtschnecken, tranken Tee und unterhielten sich über Alberts hervorragende Koch- und Backkünste.
    Victoria genoss Jaromirs Nähe und das angenehme Prickeln, was damit verbunden war. In seine schönen, braunen Augen hätte sie stundenlang schauen können.
    Es war schon fast achtzehn Uhr, als Jaromir sich einen Ruck gab und sagte: „Wir sollten jetzt aber langsam mal mit den Übungen weitermachen.“
    Sie schaute ihn kokett an und meinte nur: „Na, dann legen Sie mal los Herr Professor! Was soll ich tun?“
    Seine braunen Augen sprühten plötzlich wieder Funken. Da schickte sie ihren Geist kurzerhand zu seinem und spähte vorsichtig in die Fenster.
    Sie sah, dass er momentan ganz andere Dinge im Kopf hatte als Schutzzauber oder Gedankenleseübungen. In seinem Geist hielt er sie zärtlich in seinen durchtrainierten Armen und küsste sie voller Leidenschaft.
    Sofort kribbelte es auch in Victorias Bauch. Sie schob die Gedanken an Unterricht

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