Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
beschäftigte mich über sechs Jahren mit der Konzeption und Einführung von Nanobots, die wir auf unseren Kreuzern und Raumstationen zur Reparatur von Hüllenbrüchen einsetzen.«
»Das hört sich interessant an. Was tun diese Nanobots und wie funktioniert das Ganze?«, wollte der Mariner wissen.
Banduk freute sich über Arkroids Interesse und gab bereitwillig Auskunft. »In die Hüllenstruktur unserer neuen Kreuzer sind kleinste Nanobots eingearbeitet, die in speziellen Kammersystemen eingeschlossen sind und auf ihren Einsatz warten. Kommt es zu einer Verletzung der Außenhülle, etwa durch Einschläge von Mikrometeoriten, werden die Nanobots automatisch aktiviert und beginnen mit der Reparatur des Lecks.«
»Wie kann ich mir das genau vorstellen?«, fragte Arkroid verblüfft.
Banduk lächelte verbindlich. »Der Prozess ist komplexer Natur. Kurz zusammengefasst werden die Nanobots durch das entstehende Vakuum auf den Plan gerufen. Die kleinen Roboter starten ein spezielles Programm, das den kleinen Robotern bei der Erzeugung mitgegeben wurde. Dieses Mikroprogramm ist in einer Molekülkette gespeichert, die der menschlichen DNA nicht unähnlich ist. Allerdings steuert dieses Programm ganz andere Abläufe. Die Nanobots analysieren den Schaden und gehen ihren jeweiligen Spezialisierungen nach. Manche Typen sind rein mechanischer Natur, andere biologisch aufgebaut, wieder andere stellen eine hybride Form dar. Es gibt Nanobots, die sich ergänzen. Während einige Typen als winzige Chemiefabriken funktionieren und partikelgroße Klebetröpfchen erzeugen, beginnen korrespondierende Nanobots damit, das Flickmaterial herbeizuschaffen, mit dem der Hüllenriss verschlossen wird. Es gibt Nanobots, die reine Arbeiter sind, andere könnte man als Logistiker bezeichnen. Ihre Aufgabe ist es, den Nachschub an benötigten chemischen Grundelementen sicherzustellen.«
Arkroid nickte anerkennend. »Und all diese komplexen Funktionen bringen Sie in einem Staubkorn unter?«
»Ein Staubkorn«, entgegnete Banduk stolz, »wäre um ein Vielfaches größer als unsere neusten Prototypen. Vor drei Jahren haben wir einen Durchbruch erzielt und den Nanobots beigebracht, sich zu reproduzieren. Wir nennen diesen neuen Typus einfach Replibots.«
»Das ist erstaunlich«, räumte der Mariner anerkennend ein und warf er einen Blick hinter die meterdicken Panzerglasabschottungen der verschiedenen Forschungsabteilungen. »Warum sind diese hohen Sicherheitsvorkehrungen nötig? Arbeiten Sie mit tödlichen Viren oder anderen Krankheitserregern?«
Banduks Stimme veränderte sich und klang fast warnend. »Können Sie sich das nicht denken? Sollten Nanobots der neusten Generation aus den Labors entkommen, werden die Mikroroboter so lange die vorprogrammierte Aufgabe ausführen, bis alle erreichbaren Ressourcen erschöpft sind.«
»Sie meinen, diese wilden Nanobots könnten im schlimmsten Fall weiter arbeiten und sich vermehren, bis diese ganze Station aufgelöst wurde?«, wollte Arkroid aufgeregt wissen.
Banduk sah den Mariner eine Sekunde schweigend an und antwortete flüsternd: »Diese Station und der gesamte Planet. Und wir könnten diesen Prozess nicht mehr aufhalten.«
Das Universum ist voller Leben
Als Donald Day dem dringenden Ruf in die Zentrale gefolgt war, glaubte er der Angriff der Globuster stehe unmittelbar bevor. Der Alarm wurde überraschenderweise nicht von der Raumüberwachung ausgelöst, sondern von den Wissenschaftlern des neuen
SETI-Projekt
s. Als der Kommandant die Zentrale betrat, wurde er von einem aufgeregten Wissenschaftsteam in Empfang genommen.
»Wir haben es geschafft! Es ist uns erstmals gelungen, aus den aufgefangenen Daten eine Bildinformation zu gewinnen!«, erklärte Jörgmundson gerade mit bebender Stimme.
»Wie Sie wissen, sind alle vorherigen Versuche in diese Richtung fehlgeschlagen. Wir haben zwar seit der Vernichtung des Planetoiden Quaoar unvorstellbare Datenmengen aufgezeichnet, konnten bisher aber nur ermitteln, dass diese Signale intelligenten Ursprungs sein müssen.«
Donald Day beobachtete die holografischen Anzeigen und endlosen Datenkolonnen, die stetig über das IRS und die Antennen der
Ryan
eingingen.
»Das Universum ist voller Leben. Wer hätte das gedacht!«, flüsterte der Kommandant ergriffen. Er wandte sich dem Forscher zu und bemerkte mit leichter Verwunderung in der Stimme. »Die Fakten sind spätestens seit der Ankunft des Schwacken und der ersten Begegnung mit den Globustern klar.
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