Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
jedoch auf der anderen Seite Informationen vorenthielten, dann gibt es sicherlich einen guten Grund dafür.«
40028 pulsierte leicht. Emotionen, obwohl sie manchmal bei verschiedenen Gelegenheiten durchdrangen, zeigte der Roboter diesmal keine. Seine Antwort fiel überraschend rational aus. »Deine Feststellung klingt logisch.«
»Das solare Feld hat sich stabilisiert und ich erkenne eine Wechselwirkung mit der Erhöhung der Hintergrundstrahlung«, gab Klori’Tar bekannt. »Die Temperatur hat sich auf fünf Kelvin eingependelt.«
»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Nok laut in Hassans Richtung. »Hat Nebular Fieber?«
Der Techno-Hybride hatte keinen Sinn für Sarkasmus. Er warf Nok einen unwilligen Blick zu und forderte: »Es gibt weitere Veränderungen, die sogar Ihre Wissenschaftler bestätigen können. Messen Sie die Signallaufzeit elektromagnetischer Wellen. Sie werden feststellen, dass sich die Lichtgeschwindigkeit verändert hat.«
Nok zögerte kurz und gab dann der Funkzentrale ein Zeichen. »Überprüfen Sie das! Im Neptunsystem befinden sich genügend Schiffe. Die
Ryan
soll uns unterstützen.«
Das Ergebnis lag nach wenigen Minuten vor und sorgte für Erstaunen.
»Die Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen und des Lichts hat sich um drei Prozent verlangsamt. Es kann sich unmöglich um einen Messfehler handeln!«, kam es von der Funkzentrale. »Wir haben es mehrfach überprüft.«
Als hätte man einen Schalter umgelegt, aktivierte sich die tachyonische Funkbrücke. Es gab plötzlich wieder einen freien Kanal für eine Direktverbindung zur Erde.
Nok überlegte nicht lange und ordnete eine sofortige Schaltung zum Flottenhauptquartier an, doch Admiral Friedberg kam ihr zuvor und die Stimme des höchsten Flottenbefehlshabers der Solaren Union schallte Sekunden später durch die Befehlszentrale.
»Kommandantin! Es freut mich, dass Sie wohlauf sind. Der Kometenhagel war äußerst beunruhigend und wird zukünftig für Erscheinungen am Nachthimmel der Erde sorgen. Keiner der Kerne liegt derzeit auf Kollisionskurs mit der Erde oder einem der inneren Planeten.«
Friedberg verzichtete auf weitere Ausschmückungen und kam direkt zum Punkt. »Wir steuern auf eine Krise zu. Ihre Empfehlung, Merkur zu evakuieren, war eine weise und vorausblickende Entscheidung. Die Schwacken konnten die Basis gerade noch rechtzeitig räumen und sind auf dem Mond und der Erde gelandet. Die Besatzungen befinden sich in Sicherheit.«
Die Asiatin atmete tief durch.
»Dann ist es also zu explosiven Ausbrüchen der Sonne gekommen? Ist die Erde in Gefahr?«
Friedberg kniff die Augen zusammen.
»Nein, keineswegs. Das Gegenteil ist der Fall. Die Sonne ist vor wenigen Minuten um zwei Prozent im Durchmesser geschrumpft. Durch die Verdichtung strahlt sie heller als zuvor und ihre Oberflächentemperatur hat sich geringfügig erhöht. Die Veränderung ihres Farbspektrums ist deutlich am Tageshimmel zu sehen. Unsere Wissenschaftler sprechen von einem neuen hydrostatischen Gleichgewicht, dem sich unser Stern soeben annähert. Die Menschen können diese Veränderung mit eigenen Augen beobachten und sind daher sehr beunruhigt. Es gibt bisher glücklicherweise keine Anzeichen für solare Ausbrüche. Die Sonnenaktivitäten haben sich eher reduziert. Trotzdem war ihre Maßnahme richtig.«
»Die Sonne ist geschrumpft?«, fragte Nok nervös. »Wie ist das möglich?«
Hassan lächelte sanft. »Die bessere Frage wäre: Warum geschehen all diese Dinge und wer löst sie aus?«
Die Kommandantin überging die Bemerkung und herrschte ihr wissenschaftliches Team an: »Suchen Sie nach den Gründen! Ich will alle Möglichkeiten ausschöpfen! Sprechen Sie mit den Trox, den Schwacken oder den anderen Extraterrestriern. Überprüfen Sie jede Abweichung die Ihnen auffällt. Ich will eine Meldung über jede Anomalie und sei es noch so eine Kleinigkeit.«
»Warum versuchen Sie so krampfhaft an Ihrem alten Weltbild festzuhalten?«, rief ihr Hassan Khalil zu. »Genügen Ihnen die Zeichen nicht? Lassen Sie meinetwegen die Eisriesen noch einmal unter die Lupe nehmen. Sehen Sie sich Uranus, Jupiter und Saturn ebenfalls an! Sie werden feststellen, dass auch die Gas- und Eisriesen geschrumpft sind. Die Ursache liegt in einer geringfügigen Änderung der Gravitationskonstante!«
»Ich kann das nicht akzeptieren! Eine kosmische Konstante ändert sich nicht!«, blieb Nok bei ihrer Meinung. Ihre Stirn umwölkte sich. »Ich möchte die Wissenschaftler
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