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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sich nie Zeit genommen! Da das Ding in der Grube in die Zukunft – in der Tat beinahe alles – zu sehen vermochte, hatte es wahrscheinlich auch vorhergesehen, dass eine Zeit kommen würde, in der Francesco sich an seiner ... Behinderung weiden würde.
    Der Strom war abgeschaltet, das Gitter ungefährlich. »Vater!« Toni beugte sich über den Rand des Brunnens und blickte durch das Drahtgeflecht hinab auf das massive Mauerwerk des sich in der Tiefe verlierenden Schachtes. »Wir haben dir etwas mitgebracht. Ein kleines Zeichen unserer Wertschätzung, ein Geschenk – ein Mädchen!«
    Ein Mädchen ... Mädchen ... Mädchen ..., hallte es im Schacht wider. Das Echo wurde auf den Ausdünstungen weitergetragen. Ausdünstungen, hier? Ein feiner Nebelschleier jedenfalls, der in der Hitze der Scheinwerfer sofort verdunstete. Zurück blieb nur ein übler Geruch. Das Wesen dort unten mochte sich momentan zwar nicht rühren, dennoch war es da. Es atmete und ...
    »... er lauscht!«, sagte Francesco, der für derlei Dinge empfänglich war. »Oh ja, er hört dich, keine Sorge!«
    »Vater!« Toni beugte sich weiter vor. »Wir haben ein Geschenk für dich! Aber auch wir haben unsere Bedürfnisse. Es gibt da ein paar Dinge, die wir wissen müssen ...« Im ersten Augenblick regte sich nichts, doch mit einem Mal war es, als stoße der Brunnen ein Seufzen aus! Ein Schwall stinkender Luft strömte nach oben und im Geist der beiden Brüder erscholl die Stimme des alten Ferenczy. Obgleich sie keine Telepathen waren – in ihrem Fall hatte die Fähigkeit eine Generation übersprungen –, war die Macht ihres Vaters doch so groß, dass sie ihn klar und deutlich vernahmen:
    Fragt nur, meine Söhne ... doch erst lasst eure Gabe zu mir hinab!
    Es mochte sich um eine schlichte Nachricht handeln. Wie sie jedoch übermittelt wurde, war höchst theatralisch. Untermalt von einem Gewirr irrsinnig kichernder »Stimmen«, hallte sie in ihren Köpfen wider wie ein Donnerschlag. Ihr Vater konzentrierte nur einen Teil seiner Gedanken auf seine Antwort, der Rest war anderweitig beschäftigt ... ungefähr so, wie ein Wahnsinniger äußerlich oftmals vollkommen ruhig erscheinen mag, obwohl es in seinem Innern geradezu brodelt. Die zahllosen Persönlichkeiten des Wesens – seine diversen miteinander widerstreitenden Identitäten – bildeten ein unruhig grölendes Publikum für denjenigen Teil, der nun bemüht war, mit der Außenwelt, nämlich seinem Sohn, in Kontakt zu treten.
    Am Rand der Grube geriet Toni ins Wanken. Sein Bruder packte ihn bei der Schulter und hielt ihn fest. Das mentale Geplapper verstummte, desgleichen der Widerhall derjenigen Stimme, die noch bei Verstand war.
    »Er ist gefährlich!«, murmelte Toni. »Er hat keine Kontrolle mehr über sich.«
    »Oder er macht uns nur etwas vor!«, meinte Francesco missmutig. »Es wäre nicht das erste Mal, dass er mittels seiner gespaltenen Persönlichkeit seine Spielchen mit uns treibt.«
    Toni nickte und verzog das Gesicht. »Vater!«, rief er hinab. »Offensichtlich bist du nicht ganz bei dir. Wir behalten das Mädchen vorerst und versuchen es später noch mal.« In Gedanken brachte er sich dazu, es sogar selbst zu glauben – für den Fall, dass sein Vater ihn belauschte. Als sie jedoch Anstalten machten, nach der über der Grube hängenden metallenen Plattform zu langen, wie um das Mädchen wieder zur Seite zu schwenken, erscholl von unten ein lautes mentales Ächzen:
    NEIN! NEIN, WARTET! Sie hielten inne. Kommt sie aus eigenem freiem Willen?, erklang es nun etwas leiser, beinahe flehend. Ist sie unberührt? Ist sie ... rein ?
    Die Brüder grinsten einander an und nickten. Diesmal hatte es im Hintergrund nämlich keine Störgeräusche gegeben, kein Gewirr weiterer, irrer Stimmen. Wenn das Ding in der Grube es wollte, konnte es sich durchaus unter Kontrolle halten und die fremden Stimmen ausschließen.
    Toni wartete einen Moment, ehe er sagte: »Sie hat keinen eigenen Willen mehr. Und was die Unberührtheit angeht: So etwas ist heutzutage schwer zu finden, Vater! Aber dafür ist sie rein, so rein, wie wir sie nur bekommen konnten. Es verhält sich nur so, dass ...«
    Jaaa?
    »Sie weiß ein paar Dinge, die wir auch gerne erfahren würden. Sie gehört dir, aber vielleicht könntest du sie, ehe du sie gebrauchst, noch befragen? Für uns?«
    Einen endlosen Augenblick lang herrschte Schweigen. Weshalb ... befragst du sie denn nicht, mein Sohn? Bevor du sie mir überlässt? Mit einem Mal klang das

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