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Nele im Zeltlager

Nele im Zeltlager

Titel: Nele im Zeltlager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Das erste Kapitel
    Beginnt mit lautem Kikerikizeigt, dass Papageien ganz schön frech sindlässt keine gute Feder an Plemplemund beweist, dass Nele ihren Freund Henry ziemlich vermisst
    Kikeriki!

    »Kikeriki! Kikeriki!« –
    Nele schreckte kerzengerade aus ihrem Bett hoch. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Hatte sich etwa ein Hahn auf Burg Kuckuckstein verirrt?
    »Kikeriki! Kikeriki!« Im selben Augenblick entdeckte sie einen Schatten vor dem geöffneten Fenster. Es war der Burgherr Plemplem höchstpersönlich.
    Der Papagei segelte mit ausgebreiteten Flügeln ins Zimmer und landete majestätisch auf Neles Schulter.
    »Kikeriki! Kikeriki!«, kreischte er und schüttelte seine feuchten Federn über Nele aus.
    »Aufhören! Sofort aufhören!«, rief Nele sauer. »Bist du denn total plemplem?« Sie versuchte den lästigen Vogel abzuschütteln, aber Plemplem krallte sich störrisch an ihr fest. Dabei krähte er so laut, als wollte er eine ganze Hühnerfarm aufwecken.
    »Schnabel halten«, tönte es von der Zimmertür. »Sonst gibt es eine Woche keine Walnüsse.«
    »Ki-ki-ki-kikeriki«, protestierte der Papagei und klappte seinen Schnabel zu. Beleidigt hüpfte er auf Neles Kopfkissen und verzog sich unter ihre Bettdecke.
    »Danke, Tante Adelheid«, stöhnte Nele erleichtert. »Du hast mich gerettet.«
    Großtante Adelheid nickte grimmig. »Ich fürchte, der liebe Vogel hat einen Vogel. Uns mit diesem Gekrähe aus dem Schlaf zu reißen, ist gar nicht nett.« Sie schlurfte in ihrem rotkarierten Pyjama und riesigen Plüschpantoffeln an den Füßen an Neles Bett. Behutsam steckte sie ihre Hand unter Neles Decke. »Komm raus zur Tante, mein Süßer«, lockte sie.
    »Kikeriki«, ertönte es klagend.
    »Plemplem, du hast echt nicht mehr alle Tassen unter deinem Federpony«, schimpfte Nele. »Du machst mein schönes Bett pitschnass.«
    Tatsächlich regnete es bereits seit Tagen. Dabei waren noch volle zwei Wochen Ferien.
    »Lass Plemplem alleine weiterzicken«, schlug Adelheid vor. »Wir beide kochen uns erst einmal eine leckere Morgen-Schokolade.« Sie nahm Nele an der Hand und zog sie mit sich in die Küche.
    »Plemplem geht mir total auf den Senkel«, beschwerte sich Nele. »Das miese Wetter geht mir auf den Senkel. Und die Ferien sowieso. Stell dir mal vor. Ich freue mich sogar auf die Schule. Wie verrückt ist das denn?«
    Adelheid nickte verständnisvoll. »So was gibt’s.« Sie kramte eine Tafel Schokolade hervor und löste diese in der heißen Milch auf.
    »Plemplem lässt mich einfach keine Sekunde zufrieden«, jammerte Nele weiter. »Den ganzen Tag lang ärgert er mich.« Sie schob schmollend ihre Unterlippe nach vorne.
    »Erst hat er mein Briefpapier mit den Hunden drauf zerrupft. Gerade als ich Henry einen Brief schreiben wollte. Ich hab nämlich super süße Fotos von Sammy für ihn geknipst. Und dann hat er die Ventile von meinem Fahrrad abgerupft, sodass ich auf Mamas klappriger Möhre zum Briefkasten radeln musste. Unentwegt fällt ihm ein neuer Streich ein.«
    Sie begann wütend mit dem Löffel in ihrem Becher Schokolade zu rühren.

    »Plemplem ist gar kein Burgherr. Der ist ein Burgbaby. Ein ganz besonders nerviges.« Sie nahm einen Schluck von dem süßen, heißen Getränk. »Hmmm«, schlürfte sie.
    Schon eine ganze Weile wohnte Nele mit der ganzen Familie Winter und Hund Sammy auf Burg Kuckuckstein. Großtante Adelheid hatte den alten Kasten, wie sie die Burg liebevoll nannte, nämlich geerbt. Zu der Erbschaft gehörte auch ein ziemlich dickköpfiger Papagei namens Plemplem.
    Weil Plemplem schon sein halbes Leben auf der Burg wohnte, führte er sich auf wie ein richtiger Burgherr. Also manchmal richtig zickig.
    »Hast du denn eine Idee, warum sich Plemplem so kindisch benimmt?«, fragte Tante Adelheid.
    Nele antwortete erst, als sie den letzten Tropfen Schokolade ausgetrunken hatte, und hielt Adelheid ihren Becher hin.
    »Klar weiß ich das«, sagte sie. Im selben Augenblick tropfte auch schon eine einzelne Träne aus ihren Augen. »Er vermisst Henry. Wer tut das nicht? Aber deswegen mache ich doch nicht so einen Krawall.«
    Sie wischte sich mit dem Handrücken die zweite Träne von der Wange.
    »Mit Henry war es einfach viel lustiger auf der Burg«, murmelte sie heiser. »Ich habe mir schon fast eingebildet, dass er mein Bruder ist. Und plötzlich wohnt er so weit weg, dass ich nicht mal mit dem Rad hinfahren kann. Das ist gemein.« Sie seufzte tief.
    Großtante Adelheid machte ein erschrockenes

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