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Nele und der Neue in der Klasse

Nele und der Neue in der Klasse

Titel: Nele und der Neue in der Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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wirklich den siebten Sinn. Oder warum sonst wartete sie nach Unterrichtsende am Schultor auf Nele und Henry?
    Nele war riesig erleichtert, dass sie mit Henry nicht alleine nach Hause laufen musste.
    »Tschüss, Henry. Bis morgen!«, rief Josefine und warf ihm eine peinliche Kusshand zu, bevor sie zu ihrem Vater in den Jeep kletterte.
    »Bis morgen, Josefine!«, strahlte Henry zurück und winkte, bis Josefine um die Ecke verschwunden war.
    Großtante Adelheid guckte überrascht. »Na so was!«, sagte sie. »Hast du etwa schon Freunde gefunden?«
    Henry nickte eifrig. »Josefine ist ein sehr putziges Mädchen.«
    Nele kicherte. »Stimmt. So putzig wie ein Papagei.«
    »Putzig! Putzig!«, mischte sich Plemplem ein.
    Großtante Adelheid lachte. »Na, Hauptsache, ihr hattet alle Spaß.«
    Nele schüttelte heftig den Kopf. »Kann ich von mir nicht sagen.« Sie sprang extra mitten in eine Pfütze, sodass das morastige Wasser in alle Richtungen spritzte.
    Großtante Adelheid sah Nele prüfend an, sagte aber nichts.
    Der Nachhauseweg durch den kleinen Wald verlief schweigsam. Die beiden Kinder marschierten mit schnellem Schritt voran, Nele links, Henry rechts.
    Plemplem hatte die Schulter gewechselt und kuschelte sich an Adelheids Hals. Er war bester Laune. Das merkte man daran, dass er ein Kinderlied nach dem anderen krächzte.
    »Die Schulluft tut dem Vogel gut«, bemerkte Großtante Adelheid belustigt. »Eigentlich schade, dass er morgen wieder zu Hause bleiben muss.«
    Statt zu antworten, platschte Nele in die nächste Pfütze. Diesmal bekam Henrys Hose eine ganze Ladung davon ab. Henry rettete sich mit einem Aufschrei ins Gebüsch und schreckte dabei eine Handvoll Kaninchen auf. Panisch stieben sie in alle Richtungen.
    »Nele, jetzt ist aber gut!«, rief Großtante Adelheid. Auch ihre Strümpfe hatten ein paar Spritzer abgekriegt. »Du benimmst dich gerade wie ein kleines Kind.«
    Auf Henrys schwarzen Lackschuhen klebten kleine Klümpchen Matsche. Henry holte ein Stofftaschentuch aus seiner Jackentasche und wischte hektisch darauf herum. So verteilte er den Schmutz erst recht. Er schimpfte wie ein Rohrspatz vor sich hin. Oder besser gesagt wie Plemplem. »So dumm. So dumm. So dumm!«, murmelte Henry.
    »Dummdadummdadumm!«, sang Plemplem mit.
    Nele konnte sich ein schadenfrohes Kichern nicht verkneifen. Sie rannte los und spurtete den anderen voraus durch das Burgtor. Im Flur streifte sie ihre Gummistiefel und die Regenjacke ab, fegte ihren Schulrucksack achtlos in die Ecke und schoss weiter in die Küche auf ihren Platz.
    Die ganze Familie Winter außer David, der bis zum Nachmittag in der Gesamtschule blieb, löffelte dankbar die leckere Erbsensuppe, die Großtante Adelheid gekocht hatte.
    »Ich bin so froh, dass du wieder da bist, Adelheid«, seufzte Barbara Winter glücklich. Sie stand auf, räumte die Teller ab und stellte den Nachtisch, hausgemachten Vanillepudding mit heißen Kirschen, auf den Tisch.
    »Hat dir dein allererster Schultag gefallen, Henry?«, fragte sie neugierig und gab ihm die erste Portion.
    Henry nickte eifrig. »Oh ja, besonders Josefine. Sie ist putzig.«
    Wie peinlich war dieser Junge denn noch? Nele wurde ganz rot.
    Herr Winter fand Henrys Gequatsche leider auch noch komisch. Er lachte so sehr, dass er sich an seiner eigenen Spucke verschluckte, und sagte: »Na, du gehst ja ran. Dann lade deine neue Freundin doch einfach mal ein. Adelheid backt sicher gerne ihren berühmten Apfelkuchen.«
    Nele sah ihren Papa entsetzt an. »Jo-se-fine???«, rief sie schockiert. »Auf gar keinen Fall.«
    Barbara Winter sah Nele strafend an. »Findest du dich eigentlich nicht selber kindisch? Das ist die beste Gelegenheit, euren Zickenkrieg für immer zu begraben.«
    Nele schüttelte heftig den Kopf. »Niemals!« Sie schlug mit ihrem Löffel in den Pudding, sodass er über den ganzen Tisch spritzte.
    »Nele! Es langt«, empörte sich Barbara Winter. Sie rieb mit dem Geschirrtuch einen Klecks Pudding von ihrem Pullover. »Schäm dich. Henry muss ja denken, du bist noch ein Baby. «
    Nele sprang mit hochrotem Gesicht auf. »Ihr seid total gemein«, heulte sie los.
    Sie rannte aus der Küche und knallte die Tür ins Schloss. Sie warf sich auf ihr Bett und schluchzte in ihr Lieblingskissen. »Zum Kuckuck mit Henry, zum Kuckuck mit Henry«, wiederholte sie immer wieder.

    Eine halbe Ewigkeit lag Nele einfach nur da und schmollte vor sich hin. In ihrem Kopf brummte es wie in einem Bienenstock, und sie fühlte sich so

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