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Nele und der Neue in der Klasse

Nele und der Neue in der Klasse

Titel: Nele und der Neue in der Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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wie Mama, wenn sie zu viel um die Ohren hatte.
    Schließlich fielen ihr die Augen zu und sie träumte einen wirren Traum.
    Darin hatte Henry die Ritterrüstung vom Schwarzen Ritter an. Die war aber immer noch genauso kaputt wie nach dem schrecklichen Gewitter vor ein paar Tagen. Henry hatte sie mit Heftpflaster zusammengeklebt und das sah ziemlich ulkig aus. Deshalb hatte Nele auch gar keine Angst, als er mit seinem Schwert vor ihrer Nase herumfuchtelte und »Ha! Haa! Haaaaa!««, brüllte, sondern sie musste schrecklich lachen, weil er so klapperte wie ein Gespenst aus Metallschrott.
    Da fing Henry plötzlich an zu schluchzen und Plemplem kam laut krächzend herbeigeflogen. Er fütterte Henry mit einer kandierten Walnuss, aber Henry weinte immer weiter.
    Plemplem kreischte: »Nele, gib Küsschen. Nele, gib Küsschen.« Er schubste sie mit seinem Schnabel gegen den heulenden Ritter.
    Tatsächlich beugte sich Nele vor und schickte dem Schwarzen Ritter einen Luftkuss, und noch einen und schließlich einen dritten, bis er aufhörte zu weinen.
    Im selben Moment rief eine grässliche Stimme: »Zum Kuckuck mit dir!«
    Nele drehte sich angsterfüllt um und da stand Graf Kuckuck. Er starrte sie aus glühend roten Augen an. Nele schrie laut um Hilfe, aber der Graf kam immer näher.
    Im letzten Augenblick hob Henry sein Schwert und schubste den Grafen damit weg. Der alte Kuckuck zerfiel zu rotem Staub, aber Nele schrie immer weiter.

Das elfte Kapitel
    verwandelt Nele beinahe in eine Heulsusemacht Nele auf Großtante Adelheid furchtbar wütendbeweist, dass Neugier stärker ist als schlechte Launebringt Neues über Henry ans Lichtund endet mit einem schmerzhaften Knall
    In der Falle

    »Nele? Nele! Nele, wach doch auf!«
    Nur mühsam gelang es Nele, die Augen zu öffnen. Ein Glück. Kein Graf Kuckuck weit und breit.
    Großtante Adelheid strich ihr besorgt über die verschwitzte Stirn. »Hast du schlecht geträumt, mein Schatz?«, fragte sie.
    Nele nickte. »Was ganz Fieses«, sagt sie mit jammernder Stimme. »Von dem alten Kuckuck und dem Schwarzen Ritter.«
    Großtante Adelheid setzte sich neben Nele aufs Bett und legte den Arm um sie. »Dann wird dir ein wenig frische Luft gut tun. Guck mal aus dem Fenster. Die Sonne scheint. Ich dachte, wir können ein wenig mit den Rädern herumfahren und Henry unsere schöne Gegend zeigen. Dann kannst du auch endlich dein tolles Rad ausführen.«
    Neles Gesicht verfinsterte sich. »Mit Henry?«, wiederholte sie. »Der hat doch gar kein Fahrrad hier.«
    Großtante Adelheid lächelte. »Na, das ist das kleinste Hindernis. Papa hat seinen Drahtesel schon aus dem Schuppen geholt und reisefertig gemacht. Also zieh dir schnell deine Jacke und feste Schuhe an und dann ab die Post.«
    Nele rührte sich nicht.
    »Na, was ist?«, fragte Adelheid. »Danach wollen wir noch gemeinsam Waffeln backen.«
    Nele kaute auf ihrer Lippe herum und dachte angestrengt nach. »Mit Henry mache ich keine Fahrradtour«, sagte sie schließlich. »Auf gar keinen Fall.«
    Großtante Adelheid stemmte die Hände in die Hüften und holte tief Luft.
    »Weißt du was, Nele«, sagte sie einer strengen Stimme, die Nele gar nicht von ihr kannte. »Du bist wirklich dumm. Dann versauere doch einfach in deinem Selbstmitleid. Ich lasse mir den Spaß jedenfalls nicht verderben.« Ohne ein weiteres Wort rauschte sie hinaus und machte die Tür fest hinter sich zu.
    Nele sah ihrer Großtante verblüfft hinterher. Normalerweise hatte diese immer ein offenes Ohr für Neles Sorgen.
    Adelheid musste doch bemerkt haben, wie ungezogen Henry sich benahm. Die ganze Zeit sprach er nur über Josefine, Nele ließ er links liegen. Das war alles andere als nett. Schließlich war er auf Kuckuckstein zu Gast. Warum hatte sich Großtante Adelheid so einen doofen Jungen als Patenkind ausgesucht?
    Die ganze Zeit hatte sich Nele schon gefreut, mit Adelheid und Sammy einen Ausflug auf dem nagelneuen Rad zu machen. Und jetzt sollte ausgerechnet Henry mitkommen?
    Nele konnte sich nicht vorstellen, dass Henry überhaupt auf einem Fahrrad sitzen konnte, ohne umzukippen. Der wurde doch sonst nur durch die Gegend kutschiert, wie Josefine. Außerdem lagen in Schottland so viele Steinklumpen herum, dass man dort gar nicht richtig vorwärtskam. Das hatte sie auf einem Foto gesehen.
    Nele schlich zum Fenster und lugte unter dem Vorhang hinaus in den Hof. Wahrscheinlich wartete Adelheid dort bereits auf sie.
    Ahhhh! Was Nele erblickte, trieb ihr die Hitze bis in die

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