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Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Titel: Neptuns Tochter (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Waiden
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erwiderte sie.
    Es war nur eine Frage der Zeit, das spürte Mika, und sie würde sich nicht mehr beherrschen können. Sie wartete auf die Antwort, obwohl sie Timea am liebsten geschüttelt hätte.
    »Nun, Mika«, begann Timea, »es geht dich zwar nichts an, aber es wird mir nichts anderes übrig bleiben, als die Bedingungen von Gernot Hampf zu erfüllen.« Sie drehte sich um und ging in ihr Büro.
    Mika folgte ihr. »Wieso nichts anderes übrig bleiben? Ich fass es nicht, dass du klein beigibst«, warf sie Timea vor.
    »Klein beigeben?« Timea drehte sich abrupt um. »Hast du eine Ahnung, seit wann ich nach einer Lösung suche?«
    »Natürlich nicht«, sagte Mika aufgebracht. »Woher soll ich das wissen. Madam spricht ja nicht mit mir.«
    »Weil es dich nichts angeht.«
    »Und wenn ich dir helfen kann? Hast du schon mal darüber nachgedacht?«
    »Deine Art der Hilfestellung kenne ich, Mika. Damit ist mir bestimmt nicht gedient.«
    Mika wich leicht vor dem drohenden Glanz in Timeas Augen zurück.
    »Ich verstehe«, giftete Mika trotzdem. »Für dich bin ich auf ewige Zeiten abgestempelt als die Person, die nichts auf die Reihe bringt.«
    »Dreh mir nicht das Wort im Mund um«, forderte Timea. Ihre Wangen röteten sich immer mehr, wie Mika zufrieden feststellte. So kühl, wie Timea tat, war sie offenbar doch nicht. »Überhaupt, was interessiert dich das Ganze, Mika?«, fragte sie mit langsam lauter werdender Stimme. »Ich werde das Haus Gernot Hampf überschreiben – mein Problem, nicht deines.« Timea holte tief Luft. »Ab nächstem Monat werde ich für ihn arbeiten – auch nur mein Problem.«
    »Wenn mir das egal wäre, was glaubst du, warum ich dann hier bin?« Mikas Geduldsfaden war knapp vorm Reißen. Sie fing Timeas Blick ein, hielt ihm stand.
    »Das wirst du besser wissen als ich«, erwiderte Timea. Auch sie wollte offensichtlich nicht nachgeben. Wollte nicht diejenige sein, die den Blickkontakt unterbrach.
    »Stell dich nicht dumm, Timea. Du weißt genau, warum das so ist«, fauchte Mika. Ohne auf eine Reaktion zu warten, schloss Mika die Lücke zwischen sich und Timea. »Kleiner Hinweis gefällig?« Ob der Sturm in ihr noch Wut war, war Mika egal. Sie packte Timeas Kopf, zog ihn zu sich herunter und presste ihre Lippen auf Timeas.
    Blitzartig schossen Mika die Tränen in die Augen. Es war falsch, was sie hier tat. Das wusste sie in dem Moment, in dem sie Timeas Mund gefangennahm. Genauso schnell erkannte sie, dass sie nie wieder auf das Gefühl würde verzichten können, diese harten und doch so weichen Lippen an ihren zu spüren. Aber sobald sie Timea losließ, wäre es vorbei – ihre Hoffnungen zerstört. Je mehr sich Mika dessen bewusst wurde, umso verzweifelter drängte sie sich an Timea. Sie wollte an diesem Augenblick festhalten, solange es ging.
    Plötzlich wurden ihre Hände festgehalten, und Timea zwängte sich aus der Umklammerung.
    Ihre Augen waren dunkel wie die Nacht, und daraus prasselte ein Feuerwerk auf Mika nieder. Ein Feuerwerk, das Mikas verzweifelte Leidenschaft noch mehr anfachte. Mit aller Kraft wollte sie ihre Hände freikämpfen, um damit Timea wieder zu sich ziehen zu können. Aber es gelang ihr nicht.
    Vorbei , hallte es in Mika. Sie gab auf. Ihr »Entschuldige« war nur ein Krächzen, bestimmt kaum zu hören. Sie wollte sich umdrehen, fliehen. Da riss Timea sie ohne Vorwarnung in ihre Arme.
    Der Kuss, der folgte, fühlte sich wie eine Bestrafung an, die Mika nur zu gern annahm. Sie bettelte darum, wollte mehr. Bereitwillig öffnete sie den Mund, als Timeas Zunge beinah grob Einlass forderte.
    Mika glaubte, dass ihre Beine wegknickten, als der Kuss leidenschaftlicher wurde. Ihre und Timeas Zungen, wie sie einander bekämpften und gleichzeitig streichelten. All das löste kehlige Laute bei Mika aus. Haltsuchend klammerte sie sich an Timea fest. Mika wollte keinen Luftzug mehr zwischen sich und Timea erdulden. Das Blut rauschte in ihren Ohren, als sie merkte, dass es Timea auch so ging.
    Auf einmal stand Mika allein und schutzlos im Raum. Sie sah, dass Timeas Brustkorb sich heftig hob und senkte – wie ihr eigener. Beide keuchten, als hätten sie eben einen hohen Berg erklommen, an dessen Gipfel die Luft sehr dünn war.
    »Bitte, Timea, sag was«, flüsterte Mika nach endlos schweigsamen Minuten. Oder waren es doch nur Sekunden?
    »Was soll ich sagen?«, fragte Timea, ebenfalls flüsternd. Der Sturm, der eben getobt hatte, hatte offenbar auch bei ihr tiefe Spuren

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