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Nerd forever

Nerd forever

Titel: Nerd forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Theisen
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Gandalf-Darsteller Ian Murray McKellen als Profilbild, aber Profilbilder lügen oft. Woran man diese Lügner erkennt? Stell ihnen folgende Frage: Was erfand der größte aller Hobbits?
    Wisst ihr es? Falls ja, dann werdet ihr jeden falschen Hobbit und Zauberer sogleich als Scharlatan entlarven. Die folgende Antwort sollte daher geheim bleiben. Sie wird nur hier in diesem Buch veröffentlicht und darf nicht weiter getragen werden, weder mit Tinte noch digital, nicht von Mund zu Ohr und in keiner App. Diese Antwort ist streng geheim und sie lautet: Das Golfspiel!
    Und hier kommt die Geschichte dazu: Bei der Schlacht von Grünfeld im Jahr 2747 des Dritten Zeitalters schlug Bandorbas Tuk dem Anführer der Orks Golfimbul den Kopf vom Rumpf. Dieser Kopf rollte nach kurzer Flugphase in einen Hasenbau – eingelocht. Aufgrund dieser Bluttat an Golfimbul – schon im Namen steckt das Wort Golf – wurde Bandoras Tuk seither von allen Hobbits nur noch Golfspiel-Erfinder genannt.
    Jedenfalls, Gandalf ist genau so kritisch wie ich im Netz unterwegs. Daher fragt er mich, nachdem ich mich in der Bibliothek eingeloggt habe, in hochmittelelbischer Sprache, deren Schriftzeichen ein wenig an Tapetenmuster erinnern:
    .« (»Geht es dir gut, Nerd?«)

    Und ich antworte ebenso in Hochmittelelbisch mit den Worten: »?« (Warum sollte es mir gut gehen?)
    »:?« (Solche Antworten liebe ich an dir. Was möchtest du wissen?)

    Um den nun folgenden Dialog zu vereinfachen, hier die deutsche Übersetzung:
    Ich: »Ich muss wertvolle Eier finden.«

    Gandalf: »Sind es die Perlen der Fische?«
    Ich: »Ja, so ist es.«
    Gandalf: »Dann solltest du einen Dieb zurate ziehen. Denn nur ein Dieb vermag sich in einen Dieb zu versetzen. Ein Dieb ist Diebstahl gewohnt.«
    Ich: »Ich kenne nur Bilbo Beutlin …«

    Gandalf: »Den Meisterdieb und bewährten Schatzjäger?«
    Ich: »Jawohl, den meine ich.«
    Gandalf: »So soll er dir helfen. Bestelle ihm Grüße von mir. Namárie! (Auf Wiedersehen!)« – Übrigens klingt auf Elbisch wie auch auf Hochmittelelbisch das Wort Auf Wiedersehen wie Na, Marie? Falls ihr Lust habt ein bisschen Elbisch zu reden, dann ist das euer erstes Wort. Ansonsten guckt mal unter Wörterbuch Elbisch-Deutsch im Internet.
    »Wie ich sehe, kannst du Elbisch.« Frau Kastenholz steht hinter mir.
    »Hochmittelelbisch. Und ein wenig Hochelbisch. Mein Freund Bilbo Beutlin beherrscht diese Sprachen perfekt, auch wenn er es nicht zugibt, da er bescheiden ist.«
    »Woher kannst du das?« Dann gibt sie sich selbst die Antwort: »Ach, was frage ich, du bist ja einer der neuen Nerds.«
    Sie sieht aus, als wolle sie weggehen. Das wäre gut, denn ich würde gerne Bilbo anfragen. Aber Elisabeth Kastenholz schaut nur auf meinen Bildschirm. »Ein Nerd war ich auch einmal.«
    »Können Sie auch Hochmittelelbisch?«

    »Ein bisschen Elbisch habe ich gelernt. Aber Klingonisch kann ich fließend sprechen und schreiben. Wir waren damals eher für Raumschiff Enterprise – Trekkies halt. Nicht selten trafen wir uns
auf Conventions oder Trek-Diners und hatten heftige Auseinandersetzungen mit den Star Wars -Fans. Der Herr der Ringe und Der kleine Hobbit waren damals noch nicht verfilmt. Es war eben eine andere Zeit, in der die meisten Jungen noch Superman- und Batman-Hefte gesammelt haben und nicht Angry Birds oder Minecraft spielten.«

    »Dann sollten Sie sich mal mit meinem Vater treffen. Der hat auch etwas für Captain Kirk übrig und besitzt einen Vulkaniergürtel.«
    »Klingt interessant.« Frau Kastenholz hat ein feines Lächeln, ein bisschen wie die Engel auf den Postkarten. Ich muss an Prinzessin Leia Organa denken. »Mit wem chattest du?«
    »Mit Gandalf. Er gab mir den Tipp, mit Bilbo Beutlin wegen der gestohlenen Piranha-Eier zu reden. Was mich wundert ist, dass der Täter noch kein Lösegeld gefordert hat. Was will er mit den Piranha-Eiern, wenn keine Erpressung dahintersteckt? Oder ist es ein Racheakt an Hausmeister Bissig?«

    »Alle sagen, du bist der Täter.«
    »Genau, Frau Kastenholz!«, ruft Calvin uns durch die Buchregale
zu. »Aber Nerd will es nicht einsehen!« Offenkundig hat Calvin gelauscht, statt sich um Ricks Pfuschzettel zu kümmern.

    « Egal«, sage ich. »Ich werde jedenfalls den Dieb finden.«
    »Möge die Macht mit dir sein«, sagt Frau Kastenholz mit einem Augenzwinkern. »Es wäre schön, wenn die Eier wieder auftauchen würden.« Sie schaut hinauf zur Leinwand, wo im Brutbecken nur noch die leere Mulde mit den Kieseln zu

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