Netzwerk des Boesen
sich an Roper. »Für Sie auch?«
»Ja, sehr gern.«
Als die Oberin das Zimmer verlassen hatte, fragte Fer guson: »Und? Er ist schon unterwegs, nicht wahr?«
»Das ist er, General, und hat den jungen Billy Salter mitgenommen.«
»Berichten Sie.« Roper erzählte, und anschließend sag te Ferguson: »Es ist so eine Art von Größenwahn, der Dil lon manchmal befällt. Er und Billy gegen mindestens vier alte IRA-Kämpfer, plus Ashimov und diese Frau – die den Finger so schnell am Abzug hat wie keiner von denen – und natürlich Belov selbst. Und der ist zu allem fähig.«
»Ich weiß, Sir.«
Eine junge Schwester brachte ein Tablett mit Tee und schenkte ein. Ferguson fuhr fort: »Und es könnten noch mehr Leute da sein. Drumore ist eine traditionelle IRAGegend, Major.«
Roper nippte an seiner Tasse. »Aber vergessen Sie da bei nicht, Sir, dass Sean Dillon für diese Leute so was wie eine Legende ist.«
»Ja, das glaube ich auch. Trotzdem würde ich mich wohler fühlen, wenn ich mit ihm sprechen könnte. Ist das möglich?«
Roper hob eine Tasche auf seinen Schoß. »Ich habe ein Codex Four da drin. Und wie Sie wissen, kann man damit sogar mit jemandem während des Fluges telefonieren.«
»Dann versuchen Sie bitte, Dillon zu erreichen.«
»Ich bin es«, meldete sich Roper. »Wo bist du?«
»Irgendwo über dem irischen Meer. Wie geht es Fergu son?«
»Warte, ich gebe ihn dir.«
»Freut mich, dass Sie wieder heil sind, Charles«, sagte Dillon zur Begrüßung.
»Ach, kein Problem. Damals, mit achtzehn auf der Hook in Korea, da hat es mich viel schlimmer erwischt.«
»Was bedeutet, dass Sie Ihr Ablaufdatum schon über schritten haben, Charles. Zeit, mal in sich zu gehen.«
»Unverschämter Kerl. Sie sind selbst kein Küken mehr und begeben sich wissentlich in die Höhle des Löwen.«
»Dagegen kann ich nichts machen. Das verlangt ein fach mein Naturell.«
»Dann denken Sie wenigstens an den Jungen. Billy Sal ter hat schon mehr abgekriegt als viele andere.«
»Nun, das ist eben sein Naturell, Charles. Er ist ein Kämpfer.«
»Nur ihr beide«, sinnierte Ferguson. »Noch ist Zeit zum Umkehren, Sean.«
»In fünfzehn Minuten geht es los. Wie steht es um Hannah?«
»Befindet sich in besten Händen. Doch was ihre Zu kunft in unserem Job betrifft – die steht in den Ster nen.«
»Hm. Auf Wiedersehen. Geben Sie mir noch einmal Roper.«
»Sean?«
»Fünfzehn Minuten. Der Mond ist leider beinahe voll, aber zum Glück liegt Nebel über dem Wasser. Lacey wird auf sechshundert Fuß runtergehen.«
Roper spürte, wie ihn ein Schauer durchfuhr. »Pass auf dich auf, Sean.«
Dillon lachte. »Niemand hat das ewige Leben für sich gepachtet. Ich melde mich. Ende.«
Greta, Belov und Ashimov saßen im Salon an dem langen Esstisch und verspeisten eine gebratene Ente, während der alte Hamilton sich um den Wein kümmerte.
»Ausgezeichnet«, lobte Belov das Essen. »Mrs. Ryan’s Ente ist noch besser als die im Riz-Hotel. Würden Sie ihr das ausrichten, Hamilton?«
»Sie ist schon weg, Sir. Zurück in ihr Dorf. Aber sie hat noch Erdbeeren mit Schlagsahne zum Dessert vorbereitet.«
»Dann sind Sie noch der Einzige hier im Schloss?«
»Ja, das Tagespersonal ist schon nach Hause gegangen, Sir. Die Leute sind abends nicht gern hier. Scheinbar fürchten sie sich. Dermot, Tod und zwei Ihrer Männer sitzen in der Küche und essen Mrs. Ryans Reste auf.«
»Möchten Sie auch nach Hause gehen?«
»Ja, sehr gern, Sir. Es ist fast wie früher, Sir. Sie sitzen in der Küche, essen und trinken, und überall liegen die Knarren herum.«
»Gut, dann verschwinden Sie. Seien Sie zur Früh stückszeit wieder da und sagen Sie Murphy, dass ich ihn sprechen will.« Hamilton wieselte eilig hinaus. »Warum sind hier alle so aufgeregt?«, wunderte sich Belov. »Haben Sie vielleicht eine Ahnung, Major?«
»Nicht wirklich, Sir«, antwortete Greta.
Belov schenkte sich ein Glas Portwein ein und steckte sich eine russische Zigarette an. »Es scheint beinahe so, als erwarteten Kelly und seine Kumpane jemanden. Glauben Sie, die wissen etwas?«
Da kam Tod Murphy herein, ein AK über der Schulter.
»Gut, ich sehe, Sie sind vorbereitet«, sagte Belov.
»Worauf, Sir?«
»Verkaufen Sie mich nicht für dumm, Mr. Murphy. Da kommt doch nur ein einziger Mann infrage, oder?«
Just
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