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Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
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und tätschelte ihren Po.
    »Nicht«, sagte sie und zuckte zusammen, ging aber weiter.
    Sie würde alles tun, um von diesen Augen wegzukommen.

 
     
    Nach neun
     
    Wollen wir uns mit den anderen bei Zot’s treffen?«, fragte Brad, als er vom Schulparkplatz fuhr und sich in den Verkehrsfluss einreihte.
    »Ich muss heute Abend mit meinen Eltern essen«, log Isobel und starrte aus dem Beifahrerfenster. Sie wusste, dass sie sich gerade wie eine absolute Zicke benahm und die totale »Du solltest eigentlich wissen, warum ich sauer bin«-Taktik fuhr, aber das war ihr egal.
    »Bin ich auch eingeladen?«, wollte Brad wissen und sparte es sich, den Blinker zu setzen, als sie an eine Ampel kamen.
    »Nein.«
    »Oh«, sagte er, »okay.«
    Jetzt reichte es ihr. Isobel drehte sich mit einem Ruck zu ihm um. »Was hat Nikki dir erzählt?«, wollte sie wissen und beschloss, das Um-den-heißen-Brei-Herumreden sein zu lassen und endlich zum Punkt zu kommen.
    »Nikki hat kein Wort gesagt«, antwortete Brad, während er abbog. Als er nach der Sonnenblende griff, um sie herunterzuklappen, fiel ihm eine Schachtel Camel in den Schoß. Isobel grinste spöttisch und drehte sich wieder zum Fenster. Sie hasste es, wenn er rauchte, und in letzter Zeit waren es wesentlich mehr gewesen als nur mal schnell eine nach der Schule.
    »Mark hat es mir erzählt«, sagte er.
    Natürlich, dachte Isobel. Jetzt ergab alles einen Sinn. Nach dem Mittagessen musste Nikki, die kurz davor gewesen war zu platzen, Mark davon erzählt haben, der es wiederum, als Brads bester Freund, irgendwann vor dem Footballtraining ihm verraten haben musste. Wie damals im Kindergarten: Verbinde die Punkte.
    »Hör zu«, sagte Isobel, »wir sind Partner bei einem doofen Projekt, das ist alles. Er will genauso wenig mit mir Zusammenarbeiten wie ich mit ihm, also lass ihn einfach in Ruhe.«
    »Klar, und deshalb hat er dir seine Nummer auf die Hand geschrieben?«, erwiderte Brad und seine Miene verfinsterte sich. Er bog wieder ab, diesmal etwas zu scharf. Isobel krallte sich in ihren Sitz. Er nahm eine Hand vom Lenkrad, um eine Camel aus der Schachtel zu schieben.
    »Ist doch egal. Bring mich einfach nur nach Hause.«
    »Kannst du vielleicht einfach mal den Ball flach halten?«, knurrte er. Er fand sein Zippo zwischen den Sitzen, klappte es auf und hielt die Flamme an die Zigarette. »Ich habe ihm nur gesagt, dass er nicht mit dir sprechen soll«, nuschelte er und die Zigarette hüpfte zwischen seinen aufeinandergepressten Lippen auf und ab. Er klappte das Feuerzeug wieder zu, warf es auf den Rücksitz und nahm einen langen Zug von der Zigarette, bevor er seine Hand wieder aufs Lenkrad legte.
    Isobel drückte den Fensterheber.
    »Was ist?«, erkundigte sich Brad und ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen. »Bitte entschuldige, dass ich es nicht mag, wenn geschminkte Tunten auf meiner Freundin rumschreiben.«
    Isobel funkelte ihn wütend an. Er zuckte nur mit den Schultern, so als wäre das eine Entschuldigung für irgendetwas. Sie verschränkte die Arme und starrte geradeaus. Sie hatte beschlossen dass es das Beste war, ihn einfach anzuschweigen, obwohl dieser Schuss etwas nach hinten losging, weil Brad nichts mehr sagte. Er lächelte nur vor sich hin, als fände er ihr Verhalten putzig.
    Nachdem er in ihre Einfahrt gefahren war, stieg Brad wie immer aus, um ihr die Autotür aufzuhalten. Heute aber kam ihm Isobel zuvor. Sie schlug die Tür so fest hinter sich zu, dass man den Knall in der ganzen Nachbarschaft hören konnte.
    »Hey!«, rief Brad und breitete die Arme aus. »Was ist denn los?« Sie ignorierte ihn und marschierte wortlos den gepflasterten Gehweg hinauf. »Izo! Baby!«
    Es war die Belustigung, das unterschwellige Lachen in seiner Stimme, das ihren Zorn hochkochen ließ. Isobel stapfte wutentbrannt zur Haustür. Sie war nicht bereit, sich von ihm einreden zu lassen, dass sie überreagierte.
    »Okay! Gut«, rief er ihr nach. »Dann stelle ich dir deine Sachen also einfach vor die Tür, oder?«
    Sie hielt auf der Veranda inne, drehte sich um und sah Brad vor dem offenen Kofferraum seines Mustangs stehen. Ihre Sporttasche baumelte an seiner ausgestreckten Hand.
    Sie war wütend auf sich selbst, weil sie nicht von alleine daran gedacht hatte, und wütend auf ihn wegen dieses dreckigen Filmstargrinsens auf seinem Gesicht. Sie durchquerte den Vorgarten und riss ihm die Tasche aus der Hand.
    »Uuuh«, machte er und zwinkerte.
    »Brad«, schnauzte Isobel ihn an, »das

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