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0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Immer noch tanzten die Funken der Blitzentladungen wie Elmsfeuer über das Wasser. Jener, der das gleißende Gitterwerk zerstörerischer Magie ausgesandt hatte, war im Glutball der Explosion verbrannt.
    Aber wie lange würden Zamorra und die Telepathin ihn überleben?
    Ringsum hungerten die Alligatoren!
    Die Schmerzen, die Zamorras Körper durchrasten, schienen nicht aufhören zu wollen. Es war, als ständen sämtliche seiner Nervenbahnen in hellen Flammen. Er war kaum in der Lage, seine Arme und Beine kontrolliert zu bewegen.
    Aber er durfte sich nicht aufgeben. Nicht jetzt, in diesem schmutzigen Wasserloch mit seinen aufgepeitschten Gischtkronen. Die Explosion des Hubschraubers hatte ein Wassertal um die absinkende Maschine herum gedrückt, und jetzt flutete das vom Explosionsdruck verdrängte Wasser wieder zurück.
    »Monica!« schrie er.
    Sie antwortete nicht!
    Unmittelbar neben ihm rauschte der mächtige Schuppenkörper eines Alligators vorbei. Das Biest war wenigstens vier Meter lang und entsprechend massig. Die Panzerechse schien verwirrt zu sein. Sie achtete nicht auf ihre Beute. Zamorra sah, daß die Gliedmaßen heftig zuckten. Dem Alligator erging es scheinbar nicht viel anders als ihm selbst!
    Er entdeckte Monica Peters, die Telepathin. Sie versuchte krampfhaft, sich an der Wasseroberfläche zu halten. Dabei war es hier allenfalls anderthalb Meter tief, allerdings traute keiner von ihnen dem sumpfigen Grund, in dem bereits der Hubschrauber vor der Explosion Zentimeter um Zentimeter eingesunken war.
    Zamorra konnte sich jetzt wieder bewegen, schwamm auf sie zu. Er bekam sie zu fassen, zog sie mit sich. Sie schlug nicht um sich, ließ es einfach geschehen. Die Funken über dem bewegten Wasser tanzten nicht mehr, waren verloschen. Der entsetzliche Nervenschmerz ließ nach, zog sich aus Zamorras Körper zurück in Richtung Gehirn, um sich dort zu konzentrieren. Indem Zamorra einfach versuchte, mit Autosuggestion alles abzuschalten, konnte er es ertragen. Monica war vermutlich schlimmer dran; ihre empfindlichen Para-Sinne mußten Höllenqualen leiden, und sie besaß nicht Zamorras Training.
    Er brachte sie zu dem Landstreifen, von dem die Alligatoren gekommen waren. Apathisch streckte sie sich zwischen den Schilfgraswucherungen auf dem Boden aus. »Bist du in Ordnung?« fragte Zamorra.
    Sie schüttelte nur den Kopf. »Ja«, widersprach sie gleichzeitig sich selbst und hustete.
    »Hast du Wasser geschluckt?« wollte Zamorra wissen.
    Sie hustete wieder. »Nein«, nickte sie. »Laß ..«
    Sie verstummte wieder und schloß die Augen. Ihr Atem ging keuchend und pfeifend, und als Zamorra nach ihrem Puls tastete, zählte er fast 110 Schläge in der Minute. Aber sie beruhigte sich allmählich. Ihr Gesicht war ungesund gerötet, und auf ihrer Stirn perlte kalter Schweiß.
    Zamorra ging es erheblich besser als ihr. Er überwand die Auswirkungen rascher.
    Das Stahlgerippe des Hubschraubers hatte sich verformt, war tiefer zusammengesunken. Die jetzt dunkelrot glühenden Teile schauten nur noch etwa einen Meter aus dem Wasser empor. Feuer prasselte; eine Kerosinlache trieb mit der leichten Strömung und brannte hell lodernd. Eine fette schwarze Qualmwolke ließ aus der Abenddämmerung fast Nacht werden; es stank nach Feuer, verdampftem Kunststoff und heißem Öl.
    Zwei der Alligatoren trieben, die Bäuche nach oben gedreht, reglos davon. Die drei anderen waren verwirrt, doch schließlich schwammen sie ihren verendeten Artgenossen nach, um ihre Bäuche aufzubeißen, sie in die Tiefe zu zerren und dort unten irgendwie im Schilf-Wurzelwerk so festzukeilen, daß ihr Fleisch weichfaulen konnte. Danach würden sie zurückkehren und sich daran gütlich tun…
    Zamorra verspürte selbst Hustenreiz. Der Qualm und ein feiner Staubfilm in der Luft legten sich auf seine Schleimhäute. Er zog sein Hemd aus, riß die Ärmel ab und wand die nassen Stoffstreifen so bei Monica und sich um Mund und Nase, daß sie beide weiterhin atmen konnten, der Stoff aber als provisorischer Staubfilter diente.
    Hoffentlich holen sie uns bald raus, dachte er. Zu verfehlen waren sie kaum; die Qualmwolke mußte selbst bei Dunkelheit aus der Luft zu erkennen sein.
    Er hoffte, daß die Alligatoren nicht schneller waren als die Retter…
    ***
    Es hatte damit begonnen, daß Zamorra und Nicole die Regenbogenblumen absichern wollten, durch die mörderische Außerirdische, die Unsichtbaren, zur Erde gekommen waren. [1]
    Diese Blumen, deren Blütenkelche in allen

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