Nexus - Band 1
Auserwählten zerstört. Dennoch wäre jede Klinge oder Kugel endlos dazu verdammt gewesen, gegen die unsterblichen Köpfe der Hydra zu schlagen - wurde sie nicht von einem Geist gelenkt der fähig war sie bis weit hinein durch das dimensionale Tor des schwarzen Spiegels zu treiben - und somit direkt ins Herz der verfluchten Seele die sich dort versteckte.
Der Marine wankte und sank herab, seine Arme und Beine chancenlos gefangen im Netz der lebendigen Finsternis, die den schwer beschädigten Korpus seiner Rüstung gleichzeitig versuchte durch ihre Umklammerung zu zerquetschen wie mit dutzenden kleinerer und größerer, kreischend hackender Bestienmäuler in Stücke zu reißen, deren Zähne sich Stück für Stück durch das Metall fraßen als wäre es nur dünne Haut und saftiges Fleisch. Ächzend gequälter Plaststahl vermischte sich mit dem geschwächten Stöhnen eines Sterbenden, das Tom Parkers Sinne erreichte ohne es jemals wirklich gehört zu haben.
Tom Parker kannte seine Pflicht. Er war es nunmehr allein, der im Zentrum eines Mahlstroms kosmischer Kräfte stand - und sehen konnte, wozu diese Macht fähig war die geistig Schwachen zu verführen. Er durfte nicht zulassen, dass es sich weiter verbreitete. Das einzige was er dazu tun musste, war ein begonnenes Werk zu vollenden… Rache zu üben für die Gefallenen, und dem was auch immer von der Seele seines alten Freundes übrig sein mochte, die Erlösung der Nichtexistenz zu schenken.
"Lass ihn gehen." sagte er, und lauschte den vertrauten Modulationen seiner Stimme mit einem guten Gefühl, deren Töne ihm wieder voll und ganz selbst gehorchten.
Worte, die selbst in der Verkleidung des Befehls den sie zusammen bildeten, dessen ungeachtet niemals wirklich von Bedeutung gewesen waren. Was zählte war allein ihre Gegenwart, die wie ein Vakuum auf den ätherischen Schlund marodierenden Hasses wirkte, dessen geistlose Rage soeben ihren wahren Feind neu entdeckt hatte. Tom spürte das psychische Echo der Schockwelle, die sich wie ein herabstürzender Komet gegen den undurchdringlichen Schutzwall warf der seinen Geist beschirmte, und trotzdem nicht verhindern konnte, dass er mit zusammengebissenen Zähnen für einen kurzen Moment unter ihrer puren Wucht erbebte.
Laut krachend prallte die erschlaffte Hülle des Marines gegen die Stabilitätsverstrebungen der seitlichen Wand und sank leblos in sich zusammengeknickt herab. Er hatte seine Aufgabe erfüllt - und auch wenn seine sterblichen Reste zerschmettert vor ihm lagen, wusste Tom, dass er schlussendlich in Frieden gestorben war… in das Vergessen geleitet vom Bewusstsein, seinem Volk einen allerletzten Dienst erwiesen zu haben. Toms rechte Hand schloss sich um den Griff des blutverkrusteten, funktionslosen Vibroschwertes, von dem er wusste es nie wirklich aufgehoben zu haben. Es existierte schlichtweg dort wo es nötig war, solange wie es dauern sollte.
"Hast du so vor gegen mich zu kämpfen, Sam?" Toms Schwertspitze zeigte herausfordernd auf das unförmig atmende Gebilde das sich ihm kriechend und zischend näherte. "Zeig dich! Bringen wir es zu Ende. Mann gegen Mann ."
Weiterhin unsicher ob er fähig gewesen war, den menschlichen Kern der Abscheulichkeit zu erreichen, harrte Tom auf gespannten, federnden Sohlen einer Form der Reaktion. Er durfte nicht zurückweichen, keine Furcht zeigen die seinem Gegner den Vorteil seiner überlegenen Form verraten würde. Tom spürte das Herannahen einer Gefahr die nicht von der Bestie ausging, der er gegenüberstand. Es musste schnell gehen.
"Willst du mir… in die Augen sehen…" Hohl und unwirklich, aber trotzdem wuchtig und schallend in Toms Geist, drangen Stingers Worte unter der zurückweichenden schwarzen Masse hervor, aus der sich die Umrisse eines menschlichen Schädels zu schälen begannen, während der Rest unter widerwärtigen, protestierenden Geräuschen atemberaubend schnell zu humanoider Form zusammenschrumpfte. "… wenn ich dich töte…?"
Der letzte Fangarm verschwand im unversehrten Stoff einer nur zu bekannten Uniform, deren trügerisch normale Erscheinung die makellos rekonstruierten Merkmale eines Mannes perfekt ergänzte, dessen schneeweiß messerscharfes Lächeln beinahe fähig war darüber hinwegzutäuschen, was unter der Oberfläche dieser materiellen Verkleidung lauerte. Der Schaft einer unbefleckten, spiegelglatten Klinge lag abwartend in Sam Nevalles rechter Hand. Die Kontrolle über das wildwuchernde Gewächs seines Wahnsinns war
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