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Nexus - Band 1

Nexus - Band 1

Titel: Nexus - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Enzberger
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wandernden Blick von seiner Suche abzulenken, die ihn schon lange vom feurigen Schein der Stationsruine hinweg in den Rest offenen Alls geführt hatte. "…was für´n Scheiß. Keine Schilde, keine Panzerung… nur n´ richtig beschissener Tod auf Knopfdruck. Nich meine Art von Krieg…"

Stattdessen war er wohl schon lange vom Jäger zur Beute… vom Manipulator zur Marionette geworden, die nichts verdiente, was einem Sieg ähnlich kam. Kaplan, Stinger, das Syndikat… Caine. Lebendig oder nicht vereinte das Bedürfnis eines Werkzeuges - und Toms ziellose Suche nach einem neuen Leben… Erfüllung und Ruhm… war der Träger gewesen, der es ihnen bereitwillig lieferte. Wohl zum Preis ihres Todes, der ohnehin letzten Endes lediglich ein Testament einer von Größenwahn befallenen, fehlgeleiteten Agenda gewesen war - aber nein, das machte keinen Unterschied. Tom hatte gehandelt, zu viel riskiert, ohne sich nur im Geringsten darüber im Klaren zu sein, welchen Pfad er damit unabänderlich beschritt… alles damals beginnend, an diesem so harmlos leuchtenden Tag auf der Station Freihafen IV. Nun hatte ihn die Kette seines selbst gewählten Schicksals lange schon fest umschlungen - und zwang Tom ohne Gnade zu zeigen in seinen nächsten Schritt… vorwärts, diejenigen mit sich reißend deren Loyalität an ihm hing.

So viele Fehler… allesamt begangen ohne im Geringsten zu realisieren wie verwundbar er war, ohne den Schutz der allmächtigen Flotte des Imperators, die ihm einst Rang und Status verlieh. Ja, er hatte gekämpft und gewonnen - stets tanzend auf der heißen Schneide einer Vibroklinge, spielend mit Leben die ihm nicht gehörten. Und wozu? Einmal aufs Neue brach alles um ihn auseinander, vergehend in Flammen… und die Rechtschaffenen denen er sich einst mit Blut und Seele verschrieben hatte, trachteten ihm nach seiner Freiheit.

"Major. Hab sie aufm Schirm und nähere mich. Oh, und das wird sie freuen zu hören - erster Scan is positiv. Kann noch nich viel mehr sagen, aber es gibt definitiv Spuren einer Subraumsignatur ziemlich direkt an ihrer … nein, Moment - sie sind genau drauf… verdammt exakt sogar. Zumindest soweit ich das sehen kann… gibt hier ne Menge elektromagnetische Interferenz um sie herum. Checken sie mal ihre Diagnostik. Sieht mir nach nem fluktuierenden Schildemitter aus."

"Bestätigt." Tom atmete leise und tief, das Blut aus seinen zahlreichen Wunden sickernd und pulsierend im ruhigen Takt seines Herzens. Er würde weitergehen - die Bürde seiner Entscheidungen, alle Konsequenzen daraus mit sich tragen - um schließlich herauszufinden was diesem kosmischen Ränkespiel zugrunde lag. Und jeder Jäger, jeder Puppenspieler, welcher erneut der Anmaßung verfiel sich ihm in den Weg zu stellen, sollte keine Wahl mehr haben als dafür mit seinem Blut zu bezahlen. "Ist der Riss groß genug um zu funktionieren?"

"Aye." bestätigte Hank in einem Tonfall notgebundenen Sarkasmus, der schon zu Anfang in keinster Weise dazu beitrug Toms trotz seiner äußerlichen Gelassenheit ohne Unterlass rastlos fiebernd arbeitenden Geist zu besänftigen. "Wenn sie nen Stecknadelkopf hindurchquetschen wollen."

Das Tor ihrer Freiheit war hier. Tom hob das Schild seiner Zuversicht gegen die harten Schläge faktischer Wirklichkeit, deren Gewalt sich unbarmherzig weiter gegen ihn stellte, und verlieh seiner Maschine schnell neuen Schub. Er hatte sich nicht geirrt. Nun war alles was zählte den passenden Schlüssel zu finden.

"Worauf warten sie noch?" herrschte Tom in die Verbindung, wohl wissend, dass er strikten Gehorsam ganz gleich wie nötig er jetzt war, nicht mehr länger verlangen konnte. Trotzdem blieb ihm keine Wahl - denn ohne die festen Bande imperialer Einigkeit konnte selbst Hank Johnsons schlachtgehärtete Professionalität ihn nicht mehr davor bewahren, sich selbst der Last unablässig keimender, subversiver Fragen zu stellen - und somit ultimativ zu zweifeln. Apathie jedoch… bedeutete nichts als den Tod. Tom durfte das nicht zulassen. "Aktivieren sie…!"

Tom Parkers Befehl erstarb in seiner Kehle, ausgelöscht von den lichtschnell pulsierenden, neuronalen Blitzen zum Äußersten alarmierter Wahrnehmung, die trotz allem nur noch zu spät reagieren konnte. Flimmernde Sternformationen... zuerst täuschend ruhig, dann plötzlich hastiger und schneller - die beinahe perfekte Illusion ihrer Projektion für dieselbe Sekunde zerstörend, in der ein zweiter menschlicher Reflex nicht weit entfernt

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