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Nexus - Band 1

Nexus - Band 1

Titel: Nexus - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Enzberger
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Fäusten ein blutiges Ende fanden. Auch dort hätte Hank niemals kapituliert, Gnade gewährt oder verlangt. Er würde kämpfen bis zum Tod, das wusste Tom - und hätte es in jeder anderen Schlacht mit seiner Loyalität bis zum bitteren Ende honoriert. Aber nicht dieses Mal. Keines ihrer drei Leben würde in dieser Stunde enden… die Essenz dieser Wahrheit… dass sie nicht anders sein durfte… spürte Tom in jeder Faser seines Seins. Und am liebsten hätte er dies mit aller Gewalt der Überzeugung die ihm innewohnte in den sturen Schädel seines Kameraden hineingerammt. Doch so blieb Tom Parker nur eines übrig um darauf zu hoffen: Das, wenn es auch einem Roulettespiel ähnelte, womöglich sogar letzten Endes das bessere Fundament ihrer Freundschaft sein würde: Vertrauen.

"Komm schon, Tom - alter Kumpel. Wir können das gewinnen! Hitze… tja, mit irgendwas müsst ihr ja fliegen, nich wahr? Hab eure Hitzesignaturen, genau hier im Fadenkreuz. Ja - friss das du Penner!"

Die kakophonische Warnsirene eines abgefeuerten Lenkgeschosses stach in Tom Parkers Trommelfell, sandte seinen Blick reflexartig auf den fehlfunktionierenden Radarschirm, welcher noch im selben Herzschlag ein blinkendes Projektil auf den letzten Kilometer seines Weges lückenhaft verfolgte - bis der Sekundenbruchteil eines explosiven Scheins das All in Toms Rücken erleuchtete und wieder verblasste.

"Treffer! Boss, ich hab ihn erwischt! Die Tarnung is hinüber. Da, er haut ab! Machen sie ihn alle!"

Tom reagierte, getrieben durch die Wahl die er spürte, dass sie ihm soeben entglitten war. Richtungspfeile formierten sich auf den projizierten Anzeigen seines Cockpits, kündeten von der automatischen Aufschaltung der Reservesensorik. Auch wenn sie ihr Ziel nicht zerstört hatte, musste der teilweise Raketentreffer aus dem Werfer des Adlers die empfindliche Tarnbeschichtung des Geisterjägers großflächig zersplittert haben. Ohne aktivierten optischen Projektor war die Maschine demzufolge für das elektronische Auge vollkommen sichtbar… und somit ein leichtes Opfer für gelenkte Waffen.

Tom schüttelte eine neuerliche Serie harter Einschläge auf die heckwärtige Hülle seiner Maschine durch eine Folge schneller Rollmanöver ab, riss das Steuer herum und folgte den Direktionsmarkierungen auf seinem Schirm, bis sie sich kurz darauf endlich in ein Paar blutrot kreisender Zielklammern verwandelten, die sich um den beschädigt taumelnden Rumpf eines benommen flüchtenden Geisterjägers zentrierten. Steig aus, Kamerad… noch hast du deine Chance. Tom aktivierte die Frontgeschütze und sandte einige energiezehrende, ungezielte Partikelstöße über die Silhouette der feindlichen Maschine, bevor er seinen Daumen langsam auf den Abzug der Raketenlafette senkte. Die letzte Warnung… nichts geschah. Der Imperator mochte ihm vergeben.

Mit einem feuerroten Impuls ihrer Triebladungen schoss das Paar lasergesteuerter Javelin-H4 Flugabwehrraketen unter dem massiven Flügelpaar der Sabre hervor und detonierte im Bruchteil der nächsten Sekunde an ihrem chancenlosen Ziel. Seiner Agilität und Tarnung beraubt konnte der nachtschwarze Rumpf des Infiltrators den Fusionssprengköpfen, die sich in seine Struktur rammten, nichts mehr entgegensetzen - verglühte Sekundenbruchteile später im hell strahlenden Inferno seines schmelzenden Reaktorkerns.

" Jahaaa , da geht er hin - hochgejagt wie nen Silvesterkracher. Da!" Johnsons Lachen zeichnete das deutliche Bild derselben siegreich geschüttelten Faust, die er in diesem Augenblick wahrscheinlich selbst geballt erhoben hatte. "Genau! Zieht den Schwanz ein ihr Saftsäcke."

Toms Hände sanken entkräftet von den Kontrollen der F701 herab. Drei weitere im energetischen Schein ihres Ionenaustoßes pulsierende Doppelpunkte schossen einige hundert Meter entfernt über seinen Kopf hinweg und entfernten sich schnell in Richtung der am Horizont hängenden, massigen Silhouette des Kolossus. Trauernd sei der Tag an dem Bruder gegen Bruder kämpfen musste.

"Sergeant… schweigen sie, verdammt." Toms Blick wanderte zur einige hundert Kilometer entfernt andauernd tobenden Schlacht. Die Armageddon musste inzwischen gravierende Schäden davongetragen haben, und würde bald gemeinsam mit dem letzten Funken Moral der Legionsstreitmacht untergehen. Aber für den Moment trotzten sie beide weiterhin ihrem sicheren Ende - hielten die angreifenden Staffeln des Imperiums im blutigem Gefecht gebunden. "Sie werden wiederkommen."

"Dann

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