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Nibelungen 07 - Das Zauberband

Nibelungen 07 - Das Zauberband

Titel: Nibelungen 07 - Das Zauberband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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herab und bekam den Schmuck zu fassen.
    Zähnefletschend fuhr die Bestie herum. Die Wölfin sprang wieder auf Brunhild zu und schnappte nach ihr. Nur mit Mühe konnte die Kriegerin ausweichen. Antana fühlte, wie die silbernen Ringe in ihren Händen unangenehm zu brennen begannen. Sie dachte an Mirkas Erzählung von dem verzauberten Halsband für die Wölfin und sprang vom Pferd. Der Dämon hob den schweren Kopf und blickte ihr aus finsteren, gelben Augen entgegen.
    »Du wirst es nicht wagen«, hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. Doch sie warf sich mit zusammengebissenen Zähnen der Bestie an die Kehle und verschränkte ihre Arme in dem zotteligen Nacken.
    Ein grauenvolles Zischen erfüllte die Luft, dann war es still. Antana spürte einen dumpfen, brennenden Schmerz in ihren Armen. Irgendwo erklang der liebliche Ton einer Flöte.
     

     
    Angewidert starrte Brunhild auf die Überreste der Wölfin. Das zottige Fell löste sich auf, das Fleisch fiel in blutigen Fetzen von den Knochen und wurde zu Staub, sobald es den Boden berührte.
    »Antana«, sagte sie leise. Sie berührte die Heilerin sanft an der Schulter. »Es ist vorüber!«
    Die Heilerin schaute auf und nahm ihre schmerzenden Arme von dem zerfallenen Tier. Außer den Knochen und dem Gürtel war nichts zurückgeblieben.
    Mit den Fingerspitzen griff Brunhild nach einem der silbernen Ringe und fischte den Schmuck unter den Knochen hervor.
    Langsam stand Antana auf und betrachtete ihre verbrannten Hände.
    »Offenbar können nicht alle dieses kostbare Teil tragen«, sagte sie leise.
    Brunhild nickte und hielt den Gürtel fest in der Hand.
    Schweigend betrachtete sie eine Weile den nahen Abgrund mit der rötlich schimmernden Lava, die tief unter ihnen kochte. Mit einem raschen Tritt beförderte sie kurz entschlossen die Knochenreste über den Rand hinaus und sah, wie sie in der schwelenden Glut versanken.
    »Die Wölfin ist tot!« Sie schaute sich um. »Kümmert Euch um Norwin, Heilerin. Ich bin noch nicht fertig.«
    Ohne Antanas Antwort abzuwarten, rannte sie zur Flammenburg.
    Immer noch erklang das Flötenspiel. Brunhild horchte einen Augenblick, dann sprang sie die Stufen hinauf. Sie lief durch einen langen Gang, bis sie mit klopfendem Herzen vor einer Tür stehenblieb.
    Sie atmete noch einmal tief ein und stieß in der Erwartung, Raban und einer kampfbereiten Hohenpriesterin der schwarzen Göttin gegenüberzustehen, die Tür auf.
    Die Melodie verstummte.
    Raban hob den Kopf. Er saß neben einer verletzten Frau auf einem Bett und schaute sie an. Eine Weile standen sie sich schweigend gegenüber.
    »Habt Ihr die Wölfin besiegt?« fragte Raban leise.
    Brunhild nickte.
    »Ich dachte es mir! Es war Euch bestimmt!«
    Fragend hob Brunhild die Brauen. Raban machte keinerlei Anzeichen, sie anzugreifen. Mißtrauisch ließ sie ihn nicht aus den Augen. Irgend etwas war anders. Eine ungewöhnliche, fast schon heitere Ruhe ging von ihm aus. Ihr Blick fiel auf die Frau in dem Bett.
    »Ist das Inmee?« fragte sie. Die Wunden, die sie ihr mit dem Gürtel geschlagen hatten, waren größer geworden und bluteten immer noch.
    Raban lächelte traurig. »Sie wird sterben! Ihr braucht also nicht mehr mit Ihr zu kämpfen.« Er hielt inne. »Auch mit mir nicht, falls Ihr das geglaubt habt. Ich werde jedenfalls nicht mit Euch die Klinge kreuzen.« Er schaute auf den Gürtel in ihrer Hand. »Oder wollt Ihr mich vielleicht mit diesem Schmuck dort erschlagen?« Dann warf er einen Blick auf Inmee, als begreife er nun erst, woher ihre Verletzungen stammten. »Ich nehme an, es ist eine magische Waffe, die Euch vor Dämonen schützt.«
    »Ja!« erwiderte Brunhild mit ernster Stimme.
    »Dann würde es Euch bei mir nichts nützen, denn ich bin kein Dämon und auch kein Priester der schwarzen Göttin!«
    »Aber Ihr steht auf Ihrer Seite!«
    »Auch wenn es für Euch so aussehen mag, so ist es doch nicht mehr wahr. Daß ich noch hier bin, liegt allein an ihr.« Er deutete auf die Priesterin. »Ich habe Ihr versprochen, hier zu wachen, bis sie das Totentor erreicht.«
    »Das soll die Wahrheit sein?« Brunhild ärgerte sich über die Lügen, die Raban ihr versuchte zu erzählen. War er nicht Manns genug, zu seinen Taten zu stehen? Antana fiel ihr ein. Die Heilerin hatte den Gürtel nicht ohne Schaden berühren können, denn sie hatte ein Teil ihres Lebens mit dem Feuermagier verbracht und dunkle Rituale zelebriert. Doch Norwin und der Craiach hatten die silbernen Ringe berührt, ohne daß ihnen

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