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Nibelungen 07 - Das Zauberband

Nibelungen 07 - Das Zauberband

Titel: Nibelungen 07 - Das Zauberband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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zu tränken, ihre Wunden damit zu berühren und nicht eher damit aufzuhören, bis sie den roten Lebenssaft der Kinder in sich aufgenommen hätte. Raban hatte sich alle Mühe gegeben, der schwarzen Priesterin zu helfen, doch es hatte nicht viel genützt. Für kurze Zeit war es der Priesterin besser gegangen, aber dann hatte sich ihr Zustand eher verschlimmert.
    Die Wölfin schritt durch das große Portal der Burg und stieg eine breite Steintreppe hinauf. Raban folgte ihr. Sie betraten einen langen Gang, bis das Tier endlich vor einer hölzernen Tür stehenblieb.
    Die Burg war noch nicht alt und offenbar unbewohnt. Es begegnete ihnen niemand.
    Die Wölfin gab ihm zu verstehen, daß er die Tür öffnen sollte.
    Raban nickte. So gut er es mit Inmee auf den Armen vermochte, drückte er einen fein geschmiedeten Riegel zur Seite und betrat, als die Tür vor ihm aufsprang, den dunklen Raum.
    Schwere Vorhänge sperrten das Tageslicht aus, so daß er eine Weile brauchte, bis sich seine Augen an die Dunkelheit, die hier herrschte, gewöhnt hatten.
    »Legt Inmee auf das Bett!« befahl die Wölfin. »Dies ist der Raum, den die Leute aus den nahen Dörfern für die Ankunft der Hüterin des Feuers bereitgemacht haben.«
    Raban gehorchte und durchquerte den Raum. Stöhnend verzog die Priesterin ihr Gesicht, als er sie auf die weißen Leinenlacken niederlegte.
    Dann öffnete sie die Augen. Eine Weile glitt ihr Blick an Raban auf und nieder.
    »Ihr seid in Sicherheit«, sagte er leise. »Alles wird gut!«
    »Wo bin ich?« fragte die Frau. Raban erkannte, daß das Sprechen ihr schwerfiel. Ihre Lippen bewegten sich kaum. Die blutigen Male auf ihren Wangen erschwerten ihr die Bewegung des Mundes.
    »In der Flammenburg der Hüterin des Feuers«, sagte Raban und deckte die Priesterin zu. Wieder stöhnte sie schmerzhaft auf. Er hatte Mitleid mit ihr. Die Verletzungen in ihrem Gesicht waren am schlimmsten. Wenn nicht bald etwas geschieht, dachte er, und das Fieber weiter steigt, dann wird sie sterben.
    Die Frau versuchte, einen Teil des Raumes um sich her zu erkennen. Aber sie war zu schwach, um sich aufzurichten. Sie lächelte ein wenig. »Hüterin des Feuers«, flüsterte sie und schloß die Augen wieder.
    »Sie wird sterben!« sagte die Wölfin verächtlich und wandte sich ab. »Sie hat den Kampf aufgegeben, weil sie sich am Ziel glaubt. Doch der Kampf ist erst entschieden, wenn Brunhild tot ist! Erst dann ist sie die Hüterin!«
    Die Wölfin ging zur Tür. »Inmee besitzt den Rubin der Macht, also achtet auf die Priesterin und wacht bei ihr. Ich will nicht, daß ein solcher Fehler wie am Wasserfall noch einmal geschieht.«
    »Was für ein Fehler?« Raban blickte neugierig auf den Dämon.
    »Diese Menschenfrauen haben ihr Herz niemals unter Kontrolle«, zischte die Stimme in seinem Kopf verächtlich. »Als Inmee Euch Brunhild retten sah, gab sie einen Herzschlag lang nicht acht, und die alte Ramee gewann das magische Duell, in dem sie den Garten in Stein verwandelte.« Die gelben Augen blickten ihn herausfordernd an. »Ich hoffe, Ihr seid wachsamer und gebt auf den Rubin acht. Wenn er Brunhild in die Hände fällt, wird Inmees Macht gebrochen sein!«
    Nachdenklich rieb sich Raban über das Kinn. Ein dunkles Knurren in seinem Kopf ließ ihn aufschrecken.
    »Glaubt nicht, auf finstere Gedanken kommen zu können. Ihr habt mir Euer Leben verschrieben, genau wie Inmee es tat. Falls Ihr Euch meinen Befehlen widersetzt, wird es Euch wie ihr ergehen. Ihr werdet das geheime Wissen der Macht nur erlangen, wenn Brunhild tot ist.«
    Raban nickte.
    »Ich werde unten vor dem Portal warten! Ihr könnt herunterkommen, wenn es mit Inmee vorbei ist, dann sehen wir weiter«, sagte die Stimme in Rabans Kopf. Das Tier verließ den Raum. Leise hörte er die Schritte des Dämonen sich entfernen und atmete auf.
    Schon seit einer Weile beschlich ihn das Gefühl, daß die Wölfin nichts von dem halten würde, was sie ihm versprochen hatte. Seit er ihr wirklich folgte, hatte sie ihn kein einziges Mal mehr mit diesem warmen Blick bedacht, der ihm die Erfüllung seiner Wünsche prophezeit hatte. Nur Kälte und Haß waren von ihr ausgegangen. Voller Unruhe hatte sie ihn angetrieben, zur Flammenburg zu reiten. Mit der Zeit war ihm die Vorstellung gekommen, daß die Wölfin niemals wirklich ein Interesse an ihm hatte. Sie hatte ihn allein auf ihre Seite gelockt, um ihren eigenen Kampf mit Brunhild zu gewinnen.
    Inmee stöhnte wieder. Offensichtlich hatte sie große

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