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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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kehrt und suchten wieder Schutz im Bahnhof.
    Und in dem Augenblick sah Sophie ihn.
    »Ein junger Mann in einem grünen Parka, der die Kapuze über den Kopf gezogen hat«, sagte sie unvermittelt. Sie drehte sich zu Flamel um und konzentrierte sich auf dessen helle Augen, da sie wusste, dass sie sonst unwillkürlich zu dem jungen Mann hinüberschauen würde, der ihnen mit schnellen Schritten gefolgt war. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie ihn immer noch. Er stand neben einem Pfeiler, schaute auf sein Handy und fummelte daran herum. Irgendetwas stimmte nicht an der Art, wie er da stand. Irgendetwas war unnatürlich. Und sie glaubte, ganz schwach den Geruch von verdorbenem Fleisch wahrzunehmen. Sie zog die Nase kraus, schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Geruch. »Es riecht nach etwas Verwestem, nach einem schon vor längerer Zeit überfahrenen Tier.«
    Das Lächeln auf Flamels Gesicht wurde immer angestrengter. »Er trägt eine Kapuze? Ja, der ist uns vorhin schon gefolgt.« Den Zwillingen fiel das leise Zittern in seiner Stimme auf.
    »Nur dass es kein junger Mann ist. Stimmt’s?«, fragte Sophie.
    Nicholas schüttelte den Kopf. »Nicht einmal im Entferntesten.«
    Josh holte tief Luft. »Hm, sollte ich euch dann vielleicht darauf aufmerksam machen, dass ich noch zwei Leute mit grünen Parkas sehe und dass beide in unsere Richtung kommen?«
    »Drei!«, flüsterte Flamel entsetzt. »Wir müssen verschwinden.« Er packte die Zwillinge an den Armen und zog sie hinaus in den strömenden Regen, wandte sich nach rechts und ging rasch mit ihnen die Straße hinunter.
    Der Regen war so kalt, dass Josh fast keine Luft mehr bekam. Dicke Tropfen klatschten ihm ins Gesicht. Endlich zog Flamel die Zwillinge in eine Gasse, wo sie vor dem Regen geschützt waren. Josh blieb stehen und rang nach Luft. Er strich sich das Haar aus den Augen und sah den Alchemysten an. »Wer sind sie?«, wollte er wissen.
    »Die Verhüllten«, antwortete Flamel finster. »Dee muss sehr verzweifelt sein und mächtiger, als ich dachte, wenn er ihnen Befehle erteilen kann. Sie sind die Genii Cucullati.«
    »Na, super«, sagte Josh. »Jetzt weiß ich Bescheid.« Er sah seine Schwester an. »Hast du schon mal was …«, begann er, unterbrach sich aber, als er ihren Gesichtsausdruck sah. »Du hast schon von ihnen gehört!«
    Sophie überlief es kalt, als am Rand ihres Bewusstseins plötzlich Erinnerungen auftauchten. Die Erinnerungen der Hexe von Endor. Etwas stieß ihr sauer auf und ihr Magen krampfte sich vor Ekel zusammen. Die Hexe von Endor hatte die Genii Cucullati gekannt … und sie gehasst. Sophie schaute ihren Bruder von der Seite her an. »Fleischfresser.«

K APITEL Z WEI
    D ie Straßen waren leer. Der Regenguss hatte die meisten Leute in den Bahnhof getrieben oder in die Läden rings herum. Der Verkehr auf der Euston Road war zum Stillstand gekommen und Scheibenwischer zuckten hektisch hin und her. Es wurde gehupt und ganz in der Nähe fing die Alarmanlage eines Autos an zu heulen.
    »Bleibt immer dicht hinter mir«, befahl Nicholas und schoss im Slalom durch den stehenden Verkehr über die Straße. Sophie schloss so eng wie möglich auf. Josh zögerte, bevor er vom Bürgersteig auf die Straße trat, und blickte noch einmal zum Bahnhof zurück. Die drei Gestalten standen jetzt im Eingang beieinander, Köpfe und Gesichter von den Kapuzen ihrer Parkas verhüllt. Das Wasser färbte die Parkas dunkelgrün, und Josh hätte schwören können, dass sie für einen Moment zu mittelalterlich aussehenden Umhängen wurden. Er fror, doch die Kälte rührte jetzt nicht mehr nur von dem eisigen Wolkenbruch her. Er drehte sich um und lief hinter den anderen her über die Straße.
    Mit eingezogenem Kopf dirigierte Nicholas die Zwillinge zwischen den Autos hindurch. »Beeilt euch. Wenn wir genügend Abstand zu ihnen haben, überdecken die Autoabgase vielleicht unsere Gerüche, und der Regen spült sie fort.«
    Sophie blickte über die Schulter zurück. Das Kapuzen-Trio war aus dem Schutz des Bahnhofs herausgetreten und kam rasch näher. »Sie verfolgen uns«, keuchte sie erschrocken.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Josh.
    »Keine Ahnung«, gab Flamel offen zu. Er blickte die lange gerade Straße hinunter. »Aber wenn wir hierbleiben, sind wir tot. Zumindest ich bin es.« Er lächelte humorlos. »Ich bin sicher, Dee wird immer noch versuchen, euch beide lebend zu kriegen.« Flamel sah sich um, entdeckte ein Stück weiter links eine Gasse und machte den

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