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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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fürchten«, schlug Flamel mit einem dünnen Lächeln vor. »Ich bin älter als Dee, ich habe keinen Gebieter, der mich beschützt – und hatte auch noch nie einen nötig!«
    Die Kreatur lachte und machte dann ohne Vorwarnung einen Satz auf Flamels Kehle zu.
    Ein Steinschwert zischte durch die Luft, fuhr in die Parkakapuze und schnitt ein großes Stück des grünen Stoffs heraus. Die Kreatur jaulte, drehte sich im Sprung um und wich vor dem erneut angreifenden Schwert zurück, das jetzt vorne in den Mantel fuhr, Knöpfe abrasierte und den Reißverschluss zerschnitt.
    Josh Newman stellte sich direkt vor Nicholas Flamel. Das Steinschwert, das er aus der Pappkartonröhre gezogen hatte, hielt er in beiden Händen. »Ich weiß nicht, wer du bist oder was du bist«, sagte er gepresst. Seine Stimme zitterte von der Anstrengung, die es ihn kostete, das Schwert ruhig zu halten. »Aber ich gehe davon aus, dass du weißt, was das hier ist.«
    Die Bestie wich weiter zurück, die blauschwarzen Augen fest auf die graue Klinge gerichtet. Die verhüllende Kapuze war zerschnitten, die Fetzen hingen über ihre Schultern und gaben den Kopf frei. Das Gesicht glich nicht einmal im Entferntesten dem eines Menschen, war – wie Josh feststellte – jedoch überraschend schön. Er hatte ein Monster erwartet, doch der Kopf war ziemlich klein; die großen dunklen Augen lagen unter einem schmalen Augenbrauenwulst tief in den Höhlen und die Wangenknochen waren hoch und spitz. Die Nase war gerade, die Nasenflügel bebten. Der schmale gerade Mund war leicht geöffnet, sodass ungleichmäßige, gelb und schwarz gefärbte Zähne zu sehen waren.
    Josh sah kurz nach rechts und links zu den anderen Kreaturen. Auch sie starrten das Steinschwert an. »Das ist Clarent«, sagte er leise. »In Paris habe ich mit dieser Waffe den Nidhogg bekämpft. Und ich habe gesehen, was sie mit euresgleichen tut.« Er machte eine kleine Bewegung mit dem Schwert und spürte, wie es bebte und der Griff warm wurde.
    »Das hat Dee uns nicht erzählt«, sagte die Kreatur mit ihrer kindlichen Stimme. Sie sah über Joshs Schulter hinweg den Alchemysten an. »Stimmt das?«
    »Ja«, antwortete Flamel.
    »Nidhogg.« Die Kreatur spuckte den Namen fast aus. »Und was ist aus dem legendären Leichenverschlinger geworden?«
    »Nidhogg ist tot«, erwiderte Flamel knapp. »Von Clarent vernichtet.« Er trat vor und legte Josh die linke Hand auf die Schulter. »Josh hat ihn umgebracht.«
    »Er wurde von einem Humani getötet?«, fragte der Verhüllte ungläubig.
    »Dee hat euch benutzt und betrogen. Er hat euch nicht gesagt, dass wir das Schwert haben. Was hat er euch noch alles verschwiegen? Hat er euch von dem Schicksal der Disir in Paris erzählt? Vom Schlafenden Gott?«
    Die drei Kreaturen verfielen wieder in ihre eigene Sprache, fiepten und knurrten miteinander. Dann wandte sich die größte erneut Josh zu. Eine schwarze Zunge tänzelte in der Luft. »Diese Dinge haben wenig zu bedeuten. Ich sehe einen verängstigten Humani-Jungen vor mir. Ich höre, wie seine Muskeln sich anstrengen, damit er das Schwert ruhig halten kann. Ich kann seine Angst in der Luft schmecken.«
    »Und trotz der Angst, die du riechen kannst, hat er dich angegriffen«, sagte Flamel leise. »Was schließt du daraus?«
    Die Kreatur zuckte unbeholfen mit den Schultern. »Dass er entweder ein Dummkopf ist oder ein Held.«
    »Und sowohl Dummköpfe als auch Helden waren von jeher für dich und deinesgleichen eine Gefahr«, sagte Flamel.
    »Stimmt, aber es gibt keine Helden mehr auf der Welt. Die Humani glauben nicht mehr an uns. Das macht uns unsichtbar … und unverwundbar.«
    Josh ächzte, als er das Schwert so drehte, dass die Spitze nach oben zeigte. »Nicht für Clarent.«
    Die Kreatur neigte den Kopf und nickte dann. »Nicht für die Klinge des Feiglings, das ist richtig. Aber wir sind zu dritt und wir sind schnell, unglaublich schnell«, fügte sie mit einem Grinsen hinzu, das wieder ihre ungleichmäßigen Zähne sehen ließ. »Ich glaube, wir können es mit dir aufnehmen, Junge. Wir können dir das Schwert aus den Händen schlagen, bevor du überhaupt weißt, dass es – «
    Instinkte, von denen Josh nicht einmal wusste, dass er sie besaß, warnten ihn, dass die Kreatur in dem Moment angreifen würde, in dem sie aufhörte zu reden. Dann wäre alles vorbei. Ohne nachzudenken, führte er einen geraden Hieb, den Johanna von Orléans ihm gezeigt hatte. Die Klinge summte, als die Spitze auf die Kehle seines

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