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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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war nicht mehr mit Racine verlobt?
    Ridgely ging zum Fenster und strich mit einem Finger über das Sims. »Als ich ihm damals erklärte, er sei nicht gut genug für dich, hatte ich recht. Das war er nicht. Mit seiner Familie oder anderen Gründen, an die du vielleicht denkst, hing es nicht zusammen. Er war wild und verrufen. Und du hattest schon immer eine Schwäche für ihn. Diese Art von Liebe kann ein Mädchen zerstören.
Und lass es dir sagen, Carlisle Cushing - er hätte dich zerstört.«
    »Mutter …«
    »Das wusste ich, weil dein Vater genauso war.«
    »Was?«
    Träumerisch schaute sie in die Nachmittagssonne. »Er war wundervoll. So temperamentvoll. Überwältigend … Wäre er nicht in seinem kleinen Sportwagen gegen einen Baum gefahren, hätte er mich ins Unglück gestürzt.«
    Das hatte ich nicht erwartet - den Baum, das Unglück …
    »Bei unserer Hochzeit war er viel älter als ich, aber immer noch jungenhaft, sehr attraktiv und charmant. Mein Daddy beschwor mich, diesen Mann nicht zu heiraten, weil er mich nur unglücklich machen würde. Doch er irrte sich. Zumindest, was den Anfang meiner Ehe betrifft. Da war ich überglücklich. Wir kauften die Lucky-Stars-Farm, gingen auf Reisen, liebten uns leidenschaftlich …«
    »Mutter …«
    »Ja, so war es. Aber ein erwachsener Mann kann sich nicht wie ein wilder Junge aufführen, wenn er eine Frau und Kinder hat, die von ihm abhängig sind. Glaub mir, Carlisle, ich liebte deinen Daddy. Aber unser Leben war schon vor seinem tödlichen Unfall außer Kontrolle geraten. Und früher war Jack Blair genauso wie dein Daddy. Verstehst du nicht, dass ich dir ein Schicksal ersparen wollte, so wie ich es ertragen musste?«
    In den letzten fünf Minuten hatte ich mehr über meinen Vater erfahren als je zuvor. Und ganz neue Wesenszüge meiner Mutter kennengelernt …

    »Vor dir lag eine vielversprechende Zukunft, Carlisle. Alles, was du wolltest, konntest du erreichen. Und ich wusste es - wenn du von hier wegziehst, würdest du dein ganzes Potenzial ausschöpfen. Also ließ ich dich gehen - das musste ich für dich tun.«
    »Und du hast auch Jack gezwungen, mich gehen zu lassen.«
    »Genau«, bestätigte sie, ohne eine Spur von Reue zu zeigen. Sie schlenderte zu einem großen Aktenschrank und zog die oberste Schublade auf, wühlte darin und nahm ein kleines Etui heraus. »Da.«
    Verwundert griff ich danach, öffnete es und starrte den Plastikring an, den Jack mir in der Highschool geschenkt hatte. »Woher …«
    »Nachdem du verschwunden warst - wortlos, wie ich betonen muss -, ging ich mit Lupe in das kleine Haus am Campus, das du bewohnt hattest, und wir packten deine Sachen zusammen. Dabei sah ich diesen Ring an einer Kette hängen, an einem Spiegel in deinem Schlafzimmer.« Sie kam zurück und kniete vor mir nieder. »Seit deinem dreizehnten Lebensjahr hast du Jack geliebt, Carlisle. Und ob du’s zugibst oder nicht - du fühlst dich nicht nur zu ihm hingezogen …«
    »Mutter …«
    »Du liebst ihn immer noch.«
    Beklommen senkte ich den Kopf. Einfach lachhaft, wie sich meine Kehle verengte … »Und was hat’s mir genützt?«
    »Jedenfalls wird’s dir nichts nützen, wenn du hier herumsitzt und in hundert Jahre altem Plunder kramst.«

    »Du wolltest nicht, dass ich mit ihm zusammen bin.«
    » Damals wollte ich’s nicht. Aber gewisse Dinge ändern sich. Und wie sich herausgestellt hat, ist Jack nicht ganz so wie dein Vater.«
    »Was meinst du?«
    »Nun, er hat dich gehen lassen.« Ridgely hob mein Kinn. »Damit hat er völlig richtig gehandelt - wie ein Mann, der die lebenslange Liebe einer Frau verdient. Vielleicht war ich dir keine gute Mom, obwohl ich stets mein Bestes getan habe. Und das Beste, was ich jetzt tun kann … Ich gebe dir einen Rat. Lauf los und schnapp dir den Kerl.«
    Nur meine Mutter würde es so ausdrücken.
    Ich dachte an Janice und Morgan, Merrily und Betty, an meine Mutter und mich. Und während ich auf dem Dachboden saß, von meiner hundertjährigen Familiengeschichte umgeben, gewann ich eine bedeutsame Erkenntnis - Ridgely hatte recht. Noch etwas … Kluge Mütter sind stark genug, um ihre Töchter selber herausfinden zu lassen, wer sie wirklich sind. Und kluge Töchter sind stark genug, um zu begreifen, dass jede Mutter -mochte sie auch Fehler begehen - ihr Bestes tut. Wenn sie Glück hat, wird die Tochter eines Tages Verständnis für sie aufbringen. So wie die Mutter für die Tochter.
    Das hatte Ridgely getan. Trotz all meines

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