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Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante

Titel: Nicht schon wieder Champagner! - The Ex-Debutante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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ihnen mein Geld verschwiegen hatte? Und wie sollte ich Tag für Tag mit Phillip zusammenarbeiten? Das würde ich zwar schaffen, aber offen gestanden: Es missfiel mir. Stattdessen wollte ich an einem anderen Ort noch einmal anfangen, in einer Umgebung, wo ich die Freiheit neu erfinden würde, wo man nichts über die Fehler meiner Vergangenheit wusste.
    Nachdem alles erledigt war, sah ich keinen Grund, meinen Aufenthalt im Wainwright House zu verlängern. Ich ging in die Bibliothek und holte den alten Atlas hervor, den ich vor drei Jahren benutzt hatte, um mein Ziel
zu bestimmen. Als ich den schweren Lederband auf den Schreibtisch legte, spürte ich den Trost eines vertrauten Rituals.
    Zuerst schlug ich die Seite mit der Karte der Vereinigten Staaten auf. Dann blätterte ich weiter. Warum sollte ich mir Grenzen setzen? Die ganze Welt stand mir offen.
    Ich schloss die Augen und versuchte, alle Gedanken zu verbannen.
    Seltsamerweise konnte ich nur an den Dachboden denken. Der ging mir nicht aus dem Sinn. Nach einer Weile entschied ich, dass ich mich später mit dem Atlas befassen würde, und stieg die Treppe hinauf.
    Durch die schrägen Fenster des Dachbodens strömte das orangegelbe Licht der Spätnachmittagssonne herein und ließ fliegende Staubkörnchen flimmern. Ich wühlte in Truhen und Kartons, bis ich einen mit der Aufschrift »Carlisle« fand, setzte mich auf den Boden und nahm den Deckel ab. In der großen Schachtel lagen Trophäen von gewonnenen Highschool-Debatten und Zeugnisse - wohlgeordnete Dokumente meiner schulischen Leistungen. Der Abdruck einer kleinen Hand in einem Stück Ton, an eine bemalte Sperrholzplatte geklebt. Darunter standen in kindlichen Buchstaben mein Name, mein Alter, die Größe und das Gewicht. Die Seiten eines Aufsatzes, in der fünften Klasse geschrieben, hatte ich mit säuberlichen Stichen zusammengeheftet und mit einem Einband aus Pappe versehen.
    Als ich Schritte hinter mir hörte, drehte ich mich um.
    »Ah, ich dachte mir, dass ich dich hier finden würde.« Meine Mutter stieg die Treppe herauf. In einem stilvollen
Kostüm und damenhaften flachen Schuhen, die Wainwright-Perlen um den Hals, überquerte sie den Bretterboden. Lächelnd spähte sie über meine Schulter. »Oh, dein Aufsatz aus der fünften Klasse. ›Sechs Gründe, warum Eleanor Roosevelt an der Stelle ihres Ehemanns die Präsidentschaft hätte übernehmen sollen‹.« Sie seufzte. »Da du zusammen mit deiner Schwester und mir in einem Haus gelebt hast, verstand ich nie, woher du diesen ernsthaften Eifer nahmst. Kein Interesse an Tanzabenden und Jungs - oder später an Studentinnenvereinigungen. Immer warst du anders. Und du hast etwas gebraucht, das ich dir hier nicht geben konnte.«
    »Hast du das Jack erzählt? Nach meiner Abreise?«
    Sie legte den Kopf schief. »Also hat er’s dir gesagt?«
    »Ja. Alles.«
    »Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wo du während der Sitzungspause im Gerichtsgebäude gewesen bist. Auch Jack war verschwunden.« Sie nickte. »Gut. Endlich weiß ich’s. Darüber bin ich froh.«
    »Dazu hast du allen Grund. Als ich herausfand, warum du mir vor Gericht nicht helfen wolltest, hätte ich dich beinahe ins offene Messer laufen lassen.«
    Stöhnend verdrehte sie die Augen. »Sei nicht so dramatisch.«
    Darüber musste ich lachen. »Oh, das habe ich von dir gelernt.«
    »Wenigstens etwas, das ich mir zugutehalten kann …«
    Nun lachten wir beide, und dann schwiegen wir eine Weile, jede in ihre Gedanken versunken, bis ich ergänzte: »Jack hat mir auch verraten, du wärst stolz auf mich.«

    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Nach kurzem Zögern sagte sie: »Heute habe ich ihn zufällig getroffen.«
    Ich musterte sie. »Nach deiner Miene zu schließen, hast du ihn entweder über den Haufen gefahren oder mit deinem Charme umgeworfen.«
    »Also wirklich, Carlisle!«, ermahnte sie mich. Trotzdem lächelte sie. »Obwohl er zweifellos attraktiv ist. Jung, natürlich. Aber ich bin sehr glücklich mit Vincent.« Sie richtete sich auf. »Darauf kommt es nicht an. Jack zieht weg von hier.«
    »Was?«
    »Ich war auch schockiert.«
    »Was ist mit dem Haus, das er gerade gebaut hat? Und - Racine? Wird sie ihn begleiten?«
    »Anscheinend hat er Schluss mit ihr gemacht. Nicht, dass er mir das gesagt hätte. Ich hab’s im Velvet-Door-Schönheitssalon gehört. Gestern war Racine dort, bekam einen hysterischen Anfall und verkündete, er habe ihr Herz gebrochen.«
    Seltsam … Jack würde von hier wegziehen? Und - er

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