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Nicht so stuermisch Hannah

Nicht so stuermisch Hannah

Titel: Nicht so stuermisch Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Clayton
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Spülbecken wirbelte herum. Ihre fröhlich leuchtenden, grünen Augen veränderten sich keine Spur beim Anblick der Fremden.
    „Hallo." Tammys Stimme war keine Furcht, nur freudige Überraschung anzumerken.
    Hannah atmete tief durch. Wie entzückend ihre Schwester aussah. Ja, einfach zauberhaft. Diese junge Frau hatte etwas Überirdisches, beinahe Ätherisches an sich.
    Tammy hatte nicht Hannahs kupferfarbene Haare. Ihre dichte Haarpracht leuchtete in der Farbe von hellem Flachs und fiel in goldenen Wellen über ihre Schultern bis weit über den Rücken hinab. Als Hannah genauer hinsah, meinte sie zu erkennen, dass die Zartheit, die ihr als Erstes an ihrer Schwester aufgefallen war, sich in ihrem unschuldigen Blick widerspiegelte und die Reinheit des Herzens bewies.
    „Hallo." Hannahs Stimme zitterte vor Aufregung. Die Erinnerungen an die Zeit, als sie Tammy als Baby im Arm gehalten hatte, schienen sie zu überwältigen. Die einzigen Erinnerungen, die sie noch an ihre Schwester hatte.
    „Ich war Angeln."
    Hannah nickte. „Ich weiß. Ich habe deine Nachricht gelesen."
    „Ah", meinte Tammy nur. „Ich habe viele Forellen gefangen", sagte sie dann. „Genug fürs Dinner." Ihr Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. „Forellen sind meine Schwäche."
    Ihre Miene hellte sich auf, als ihr etwas einzufallen schien. „Ich hatte sogar genug gefangen, um Mrs. Blake ein paar für ihr Dinner abzugeben." Tammy lächelte. „Sie war dankbar, als ich ihr welche brachte. Aber bis zu ihrem Haus ist es ein weiter Weg."
    Tammy war so erfreut über ihre gute Tat, dass Hannah innerlich lächeln musste. „Es war wirklich sehr nett von dir, ihr etwas von deinem Fang abzugeben."
    Plötzlich runzelte Tammy die Stirn. „Mrs. Blake ist blind."
    „Oh, das ist aber traurig."
    Die junge Frau hob belehrend den Zeigefinger. „Aber hilf ihr ja nicht zu viel. Sonst reißt sie dir nämlich den Kopf ab." Tammy kannte sich aus. Sie nickte. „Mrs. Blake ist sehr selbstständig. Am Besten, du wartest, bis sie dich selbst um etwas bittet."
    Da Hannah nicht recht sicher war, was sie antworten sollte, sagte sie nur: „Verstehe. Ich werde es mir merken."
    Plötzlich wurde Hannah bewusst, dass Tammy absolut nicht daran interessiert war zu erfahren, wer sie eigentlich war. Ihre Schwester tat, als wäre es vollkommen normal, eine Fremde im Haus zu sehen. Offensichtlich fehlt ihr der so überaus wichtige Selbstschutz-Instinkt, dachte Hannah besorgt.
    „Tammy", fragte sie leise, „weißt du, wer ich bin?"
    Die junge Frau reagierte zunächst mit einem schiefen Lächeln. „Unsinn", sagte sie dann, „woher soll ich das wissen. Wir haben uns doch gerade erst kennen gelernt?" Ohne Hannahs Antwort abzuwarten, fuhr sie fort: „Ich bin hungrig. Und wie sieht es mit dir aus?"
    „Beunruhigt es dich denn nicht, wenn du nach Hause kommst und dort eine fremde Person vorfindest?" wollte Hannah wissen.
    Tammy zuckte die Schultern. „Immerhin hast du wirklich prima sauber gemacht. Die Küche glänzt geradezu", lobte sie. „Und ich hasse putzen." Sie lächelte. „Ich dachte, da sollte ich freundlich zu dir sein."
    Hannah fand diese Begründung recht kindlich. „Woher weißt du, dass ich die Küche sauber gemacht habe?"
    Ihre Schwester zwinkerte ihr mit ihren grünen Augen zu. „Du warst es doch, oder?" fragte sie nach kurzem Zögern.
    Hannah resignierte. „Das stimmt. Aber das ist nicht der Punkt. Du solltest vorsichtiger sein. Ich hätte dich berauben oder dir etwas antun können. Du konntest es ja nicht wissen."
    „Ach so. Nun, ich wusste es eben", versicherte Tammy ihr. Dann blickte sie über die Schulter, wo die Fischfilets auf der Arbeitsplatte lagen. „Bist du nicht hungrig? Ich kann es kaum noch ertragen."
    „Na gut. Setz dich einfach hin. Ich bereite den Fisch zu."
    Sie scheuchte Tammy vom Arbeitstresen fort und blickte unsicher auf die schneeweißen Filets. Da sie oft sogar mehr als fünfzig Stunden in der Woche im Krankenhaus arbeitete, blieb
    ihr wenig Zeit zum Kochen. Es kann doch nicht so schwierig sein, überlegte sie, diese Forellen zuzubereiten.
    „Ich esse gern gebackene Bohnen zu meiner Forelle", unterbrach Tammy ihre Gedanken.
    „Wie Schweinefleisch mit Bohnen? Aus einer Dose?"
    Tammy nickte und deutete auf den Schrank neben dem Herd. Hannah zog die Tür auf.
    Aus einer Vielzahl von Konserven wählte sie eine Dose Bohnen.
    „Und du magst deinen Fisch gebraten?"
    „Ja", sagte Tammy und fügte dann bedeutungsvoll hinzu:

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