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Nichts bleibt verborgen

Nichts bleibt verborgen

Titel: Nichts bleibt verborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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gleichmachen wollte.«
    Alexander konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Und du glaubst wirklich, dass er jetzt, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, da weitermacht, wo er damals aufgehört hat?«
    »Bei Pyromanen kann man nie wissen. Die sind ein Opfer ihrer Triebe. Die müssen immer wieder was in Brand stecken, weil ihnen das Vergnügen oder Befriedigung verschafft.«
    Ohlsen beugte den Rumpf und berührte mit den Fingerspitzen seine Schuhe.
    »Aber Torkelsen ist doch kein klassischer Pyromane«, wandte Alexander ein, der es liebte, mit seinem Vater kriminalistische Streitgespräche zu führen. »Dem ging es nicht in erster Linie ums Feuerlegen, sondern darum, sich an bestimmten Personen für seine traurige Kindheit zu rächen.«
    »Er hat sich aber für das Feuerlegen entschieden«, widersprach Ohlsen, »dabei gab es doch genügend andere Möglichkeiten, sich an den Menschen zu rächen, die ihm vermeintlich Unrecht getan haben. Er hätte ihnen auch auflauern können, sie in einen Unfall verwickeln, die Bremsen ihrer Autos manipulieren oder was weiß ich nicht alles.«
    »Vielleicht wäre es ja möglich«, spekulierte Alexander, während er mit geschlossenen Augen den Kopf kreisen ließ, »dass jemand nicht mit pyromanischer Veranlagung geboren wird, sondern diese im Laufe seines Lebens entwickelt. Dass man zum Beispiel eines Tages zum Zeugen eines Großbrands wird und vollkommen davon fasziniert ist … und dass erst in diesem Moment die eigene Liebe zum Feuer entflammt.«
    »Hübsch gesagt und ein sehr interessanter Gedanke«, musste Ohlsen zugeben. »Hätten wir auf dem Präsidium einen fähigen Polizeipsychologen, würde ich diese Frage zu gerne mit ihm erörtern.«
    Für einen Moment schienen beide ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. Dann sagte Ohlsen unvermittelt: »So ein kleiner Erholungslauf mit dir ist wirklich klasse. Das sollten wir unbedingt öfter machen.«
    Alexander zwang sich zu einem Lächeln. »Wenn du meinst.«
    »Außerdem hast du den beschwerlichen Weg in die Innenstadt nicht umsonst auf dich genommen«, fügte Ohlsen verschmitzt hinzu.
    »Äh … warum?«
    »Weil sich da vorne, gleich um die Ecke«, Ohlsen zeigte quer über die Kreuzung, »eine kleine Bäckerei befindet. »Die haben die besten Kardamombrötchen auf der nördlichen Halbkugel … und der Napoleonskuchen ist auch nicht zu verachten. Dass sich Mama bestimmt keine Leckerei der sizilianischen Küche entgehen lässt, heißt ja nicht, dass wir hier von Wasser und Brot leben müssen.«
    Wie aufs Stichwort machte es »pling« in Alexanders Hosentasche. Er zog sein Smartphone heraus, klickte WhatsApp an und öffnete den Chat mit seiner Mutter.
    » Hallo, Ihr Lieben« , las er. » Bin gut in Syrakus angekommen. Vermisse Euch schon.« Als Symbole hatte sie eine la chende Sonne und eine kleine italienische Fahne hinzugefügt.

Kapitel 3
    »Echt krass!« Elias.
    »Boah!« Lukas.
    »Hammer!« Håkon.
    »Wer als Erster einen vollständigen Satz mit Subjekt, Prädikat und Objekt von sich gibt, gewinnt eine Waschmaschine«, sagte Alexander.
    »Also echt … Wahnsinn«, versuchte sich Lukas.
    »Das zählt leider nicht«, entgegnete Alexander.
    »Ich glaub, mich tritt ein Pferd«, sagte Håkon mit ungläubigem Kopfschütteln.
    »Geht doch.«
    Das noble Anwesen, das sich vor ihnen erhob, thronte auf einem kleinen Hügel und sah von Weitem wie eine unwirkliche Luftspiegelung aus. Es war ein verwirrend verschachteltes Domizil, das mit mehreren Türmchen und Spitzen verziert war, auf denen goldene Kugeln prangten. Von Nahem wirkte es wie eine geschmacklose Mischung aus protziger Millionärsvilla und Disneyland-Schloss. Das wuchtige Eingangstor wurde von zwei steinernen Löwen flankiert, die ebenso stolz wie gelangweilt in die Gegend schauten. Der rechte von ihnen hielt einen Wappenschild in den Pranken: zwei gekreuzte Hellebarden, darüber ein Helm mit Federbusch, als handele es sich um ein altes Rittergeschlecht. Darunter stand in goldenen Lettern: Granberg.
    »Was hat so jemand eigentlich in unserer Klasse verloren?«, fragte Lukas.
    »Irgendwo müssen sie das Großmaul ja unterbringen«, entgegnete Håkon. »Hab gehört, dass Magnus schon zwei Mal von der Schule geflogen ist.«
    »Hat mir auch jemand erzählt, zuletzt vom Christlichen Gymnasium«, bestätigte Alexander.
    »Der war auf dem Christlichen?«, wunderte sich Elias und strich sich die Tolle aus der Stirn. »Arme Sau!«
    »Wieso denn?«, fragte Håkon. »Sogar mein be

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