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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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Wie er im Waisenhaus aufgewachsen war und dort Emma kennenlernte, wie Solomon ihm vorgetäuscht hatte, ihm einen Job zu beschaffen, und Nick nichtsahnend in dessen Falle getappt war. Auch was sein ehemaliger Meister von ihm verlangt hatte, trat immer mehr zutage. Ebenso seine Gefühle für Emma. Er liebte sie und vermisste sie höllisch.
    Das alles verwirrte ihn.
    Fünfzig Jahre waren möglicherweise vergangen, seit er das Heim verlassen hatte, was bedeutete, dass Emma nun eine alte Frau oder längst tot war. Für ihn verloren.
    Als ihm das richtig bewusst wurde, stiegen ihm Tränen in die Augen. Verdammt, er wollte nicht weinen, doch plötzlich wünschte er sich, Solomons Vergessenszauber würde noch wirken. Es tat so weh, dass er Emma nie wieder im Arm halten konnte, sie nie wieder küssen und … nicht heiraten. Wie es ihr wohl ergangen war, als er nicht mehr zurückgekommen war? Ob sie nach ihm gesucht hatte? Was, wenn Solomon ihr ebenfalls etwas angetan oder sie in eine Flasche gebannt hatte?
    Nein, nein, das hätte Nick mitbekommen. Soweit er sich erinnerte, hatte Solomon nur Jungs verzaubert. Wenn Nick doch etwas für die anderen tun könnte! Sie schienen für immer verloren, genau wie seine Zukunftspläne.
    In Selbstmitleid wollte er aber auch nicht versinken. Julie war jetzt seine neue Herrin, das hier war sein Leben. Damit musste er sich abfinden.
    Wenn er Emma nur nicht so vermissen würde …
    Als plötzlich Julies Zimmertür aufgerissen wurde, zuckte er zusammen.
    »Hast du meine neuen Jeans gesehen?« Connor kam herein und schaute sich um.
    Sofort wich Nick vom Fenster zurück und duckte sich, lugte jedoch über den Fenstersims.
    Julie schüttelte den Kopf, ohne etwas zu erwidern, käsebleich im Gesicht, und Connor zog sich zurück. Die Tür ließ er offen, sodass Nick jedes Wort verstand, das er durch den Flur brüllte.
    »Linda! Wo sind meine neuen Jeans?«
    »Hey, Tür zu, Con«, rief Julie vom Tisch aus. »Und pflaum Mom nicht so an!«
    Nick stutzte. Warum nannte Connor seine Mutter »Linda?«
    »In deinem Schrank«, klang es vom unteren Stockwerk herauf. Vermutlich war das Linda.
    »Da sind sie nicht!«
    »Vielleicht hast du sie im College gelassen?«, rief Julies Mom und Nick fühlte sich ein wenig an die Zeit im Waisenhaus und später im Wohnheim erinnert, da war es auch oft chaotisch zugegangen.
    »Ich war mir ziemlich sicher, dass ich sie hiergelassen habe«, hörte Nick Connor noch sagen, bevor Julie ihre Tür selbst schloss und sich wieder an den Schreibtisch setzte.
    Hoffentlich bekam sie seinetwegen keine Probleme. Connor schien sich beruhigt zu haben, denn das Geschrei war verstummt, und Nick war neugierig, was Julie machte. Irgendwas schien nicht zu klappen, da sie leise vor sich hinschimpfte, während sie ständig in einem aufgeklappten Kasten, der einen Monitor besaß, herumtippte. Das musste eine Art Computer sein.
    Vielleicht konnte Nick ihr helfen und sich somit gleichzeitig von seinen trüben Gedanken ablenken.
    Er trat aus der Haustür und machte sich groß. Damit Julie sich nicht erschreckte, fragte er gleich: »Was machst du da?«, und schaute über ihre Schulter.
    Sie drehte sich in ihrem Stuhl herum. »Ich muss so ein blödes Chemiereferat vorbereiten. Ich hasse Chemie!«
    »Ich finde das sehr interessant. Vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Echt jetzt? Mit Zauberei?« Ihr Gesicht hellte ich auf.
    Er grinste zurück und fühlte sich gleich besser. »Nein, auf die altmodische, ehrliche Art.«
    Spielerisch zog sie eine Schnute. »Mein Flaschengeist in ein Langweiler.« Sie drehte sich wieder zum Tisch und schob ihm ihr Buch hin. »Aber falls du dich mit der Gewinnung von Natrium und Chlor durch Elektrolyse auskennst, gerne. Wobei das noch einfach ist, die Redoxreihe ist auch noch dran.«
    »Klingt interessant.« Er hatte alle Naturwissenschaften geliebt.
    »Klingt ätzend.«
    »Ist das ein Computer?« Nick deutete auf den flachen, aufgeklappten Kasten mit dem Monitor und der Tastatur.
    »Ja, das ist mein Netbook. Wenn du magst, kannst du im Internet nach einigen Begriffen suchen. Lass mich nur eben die Tür absperren. Con ist mir heute zu lästig. Wenn der dich hier sieht, gibt’s Ärger.«
    »Wer von uns beiden ist denn nun der Langweiler?«, fragte Nick schmunzelnd, doch das Lachen erstarrte in seinem Gesicht, als die Tür erneut aufflog und Connor eintrat.
    Als er Nick neben Julie erblickte, blieb ihm der Mund offen stehen. Connors eisblaue Augen funkelten und er musterte

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