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Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Kuhlmann
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später.
    Ich wunderte mich, dass der Roboter darauf programmiert war, uns als seine Familie zu erkennen, wo wir doch Menschen sind– da hörte ich, wie jemand durch den Flur auf die Wohnungstür zukam, und dann das vertraute Geräusch des Schlüssels, den Ma ins Schloss steckte.
    Pa klappte fast der Unterkiefer runter. » Es gibt da ein Problem«, sagte er zu mir. » Deine Mutter weiß noch nichts von Nick– ich dachte, mir blieben noch ein, zwei Tage, ihr das schonend beizubringen. Deshalb…« Pa sah mich panisch an und sagte dann etwas völlig Absurdes: » Los, wir verstecken den Roboter und streiten alles ab!«
    Los, wir verstecken den Roboter und streiten alles ab – so was hätte ich sagen können! Uns blieben nur ein paar Sekunden, wir waren in Panik, und so half ich ihm schnell, den Roboter zu verstecken, aber echt stümperhaft. Pa warf Nick in seine Kiste, wir deckten ihn rasch mit Styroporchips und Holzwolle zu, und dann standen Pa und ich vor der Kiste wie zwei Mörder, die eine Leiche vor der Polizei verbergen wollen.
    Das merkt sie doch sofort, dachte ich, als mit einem geisterhaften Knarren die Tür aufging. Iiiiiiiiiiii …

9.
    Meine Ma heißt Connie Rambeau, aber bevor sie meinen Pa geheiratet hat, hieß sie Connie Weston. Sie ist siebenunddreißig, ein Jahr jünger als Pa, und arbeitet als Beraterin im Community Help Center in Brooklyn. Wenn Leute kein Geld mehr haben oder ihren Arbeitsplatz oder ihr Haus verlieren oder wenn ihnen der Strom abgestellt wird, dann gehen sie zu meiner Ma, und die versucht dann, Geld aufzutreiben oder eine neue Arbeitsstelle, einen Ort zum Wohnen oder was immer sie brauchen. Ma hat einen echt wichtigen Job.
    Ich erwähne das nur, damit ihr wisst, dass meine Ma normalerweise sehr nett ist. Bitte erinnert euch dran.
    Jedenfalls kam Ma in die Wohnung, legte ihre Aktentasche auf den Tisch und lächelte Pa und mich an. » Mami ist wieder zu Hause, was unschwer daran zu erkennen ist, dass sie hier leibhaftig vor euch steht«, sagte sie.
    Meine Eltern drücken sich manchmal ziemlich komisch aus. Ist wohl typisch für kluge Leute.
    Normalerweise hätte Pa ihr jetzt einen Kuss gegeben und sie gefragt, wie ihr Tag gelaufen ist, und ich hätte sie umarmt und mir angehört, wie ihr Tag gelaufen ist. Aber Pa und ich blieben wie zwei Idioten vor der Transportkiste stehen. Schlimmer als Idioten, denn wir waren nicht breit genug, um die ganze Kiste zu verdecken. Sie schaute aufbeiden Seiten heraus.
    » Willkommen daheim, mein Schatz«, sagte Pa und räusperte sich.
    » Hi, Ma«, sagte ich mit wackligen Knien.
    Ma sah uns neugierig an, kam näher und betrachtete die Kiste. » Ist da gerade ein Paket angekommen?«
    » Nein, hier ist kein Paket angekommen«, sagte mein Pa nervös. » Stimmt’s, Kumpel?«
    Na super, Pa, vielen Dank! Ich erstarrte, weil mir nichts mehr einfiel. Sagte ich, dass kein Paket abgegeben wurde, würde ich lügen. Sagte ich die Wahrheit, bekäme Pa Ärger. Deshalb tat ich so, als hätte es mir die Sprache verschlagen. Als wollte ich sprechen, brächte aber kein Wort mehr heraus.
    Ma verdrehte die Augen und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die Kiste. » Und was ist das– eine Halluzination? Steht da eine große Holzkiste auf dem Boden oder nicht?«
    » Ach so, diese Kiste«, meinte Pa und zupfte an seiner blauen Krawatte (die mit den winzigen Delfinen drauf). » Nur ein paar LCD -Monitore und Motherboards.«
    » Monitore? Aus Frankreich?«, sagte Ma und sah aus, als habe sie nicht vor, Pa diesen Quatsch abzukaufen. » Die Kiste kommt aus Frankreich. Steht ja groß und deutlich drauf!«
    » Klar, in Frankreich werden neuerdings hervorragende Bildschirme produziert«, sagte Pa und verzog das Gesicht. Vermutlich war das noch eine Lüge. Die Franzosen haben gar keine Zeit, tolle Bildschirme herzustellen; sie sind zu sehr damit beschäftigt, einander andauernd abzuküssen.
    Ma starrte Pa an und mich und die Kiste, dann runzelte sie die Stirn und wollte Richtung Küche gehen. Ich dachte schon, wir hätten es geschafft, da hörte ich ein unheimliches Geräusch aus der Kiste – ts-ts-ts-ts-ts –, als kichere der Roboter unter Holzwolle und Styroporchips leise vor sich hin.
    » Habt ihr das gehört?«, fragte Ma und dachte gar nicht mehr daran, in die Küche zu gehen.
    » Ich hab nichts gehört«, sagte Pa. » Du, Kleiner?«
    Nochmals vielen Dank, Pa! Ich tat jetzt so, als sei ich nicht nur stumm, sondern auch noch taub geworden.
    Ma näherte sich der

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