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Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Kuhlmann
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Holzkiste und machte es sich auf den Styroporchips und der Holzwolle bequem. » C’est beaucoup mieux.«
    » Äh… das hab ich jetzt nicht kapiert. Kannst du es übersetzen?«, fragte ich.
    » Diese Worte bedeuten, dass es viel besser ist, wieder in meiner Kiste zu liegen«, sagte er, wieder mit diesem komischen schiefen Lächeln.
    Nick ruckelte ein bisschen hin und her, damit sich die Styroporchips um seinen Hals verteilten, und irgendwie konnte ich verstehen, warum der Roboter in seine Kiste wollte. Es sah gemütlich aus, mit der Holzwolle und den Styroporchips, und außerdem gab es in der Kiste keinerlei Gefahren. Keine Terroristen, Räuber oder Schläger, oder Psycho-Köter namens Fleischwolf (!!!), die nach deinen Beinen schnappen, wenn du eigentlich nur nach Hause willst. Nein, in der Kiste gab es nur Nick, die Holzwolle und die Styroporchips. Irgendwie hätte ich auch gern so eine Kiste zum Reinkriechen gehabt.
    Außerdem bekam ich allmählich irre Hunger auf einen Snack und überlegte wieder, ob ich für Nick und mich Käsetoasts machen sollte. Und plötzlich kam mir ein anderer Gedanke, und ich fragte mich, was dieser Roboterjunge hier eigentlich verloren hatte. Konnte es sein, dass Ma und Pa mich durch einen gut erzogenen Roboter ersetzen wollten, der immer brav sein Bett macht und das Zimmer aufräumt?
    Aber bevor ich ernsthaft ausrasten konnte, wurde Nick plötzlich ganz schlaff und ging aus. Blinkte nicht mehr. Bewegte keinen Finger mehr. Keine Geräusche mehr vom Ventilator oder der Festplatte.
    » Nick?« Keine Antwort. » Nick!« Immer noch keine Antwort.
    Na toll, dachte ich, ich hab Nick gekillt. Hatte ich seine Kabel falsch verbunden? Oder war es zu viel Stress für ihn gewesen, gleich nach dem Zusammensetzen laufen zu müssen? Gerade noch rechtzeitig fiel mir ein: Es ist nur ein Roboter, eine Maschine. Vielleicht könnten wir ihn nach Frankreich zurückschicken, zur Reparatur, oder ein anderes Modell bestellen.
    Ich hasse es, wenn neues Spielzeug gleich am ersten Tag kaputtgeht.

7.
    Coco le perroquet aime manger des craquelins. Das Einzige, was mir auf Französisch einfällt, ist dieser Satz aus einem Bilderbuch, das mir mein Pa vorgelesen hat, als ich klein war. Die Worte bedeuten, dass Coco, der Papagei, gern Cracker isst.
    Ich weiß zwar nicht genau, ob mir diese Information was nutzen wird. Aber egal!

8.
    Ich hatte Nick nicht umgebracht. Welche Erleichterung!
    Zwischen all dem Zeug, das aus der Kiste kam, als ich Nick rauszog, war ein Ding, das aussah wie ein Ladegerät für den Laptop, nur größer. Mir ging ein Licht auf. Vermutlich war einfach Nicks Batterie leer! (Später erfuhr ich, dass Nick von vier 16-Zellen-Lithium-Ionen-Batterien betrieben wird. Aber es ist noch nicht später.) Also inspizierte ich ihn auf der Suche nach einer Stelle, wo ich das Ladegerät anschließen konnte, und fand in seiner linken Achselhöhle eine Anschlussbuchse.
    Da ich irgendwie echt ratlos war, steckte ich ein Ende vorsichtig in Nick und das andere Ende in eine Wandleiste. Nick regte sich nicht und seine Augen waren geschlossen, aber unter seinen Lidern sah ich ein grünes Lämpchen, das langsam blinkte, und das bedeutete wohl, dass seine Batterien wieder Strom tankten.
    Nick lebte!
    •••
    Pa kam heim, während Nick noch auflud.
    » Aha, der NRM 2000-B ist angekommen«, sagte er und warf einen Stapel Hausarbeiten seiner Studenten auf den Tisch. Mein Pa unterrichtet an der New York University Computerwissenschaften und repariert manchmal, einfach zum Spaß, die kaputten Computer seiner Studenten. » Ein paar Tage zu früh, aber das ist okay. Anpassungsfähigkeit ist ein Merkmal des evolutionären Prozesses, stimmt’s, Kumpel?«
    Okay, dann hatte also Pa den Roboter aus Frankreich bestellt. Absolut logisch. Wahrscheinlich träumt jeder Computerfreak von einem PC , der laufen, reden und anständig Schach spielen kann.
    » Habt ihr euch schon miteinander bekanntgemacht, du und André?«, fragte Pa, dehnte die Arme und ließ die Knöchel knacken.
    André? Ich erklärte ihm, dass an dem Roboter kein Namensschild gewesen sei und ich ihn deshalb Nick getauft hätte. Pa zuckte die Achseln und sagte, er hätte ihn eigentlich André nennen wollen, aber da ich ihm nun zuvorgekommen sei, sei auch Nick okay.
    Während Pa um Nicks Kiste herumging, erzählte ich ihm, dass ich Nick zusammengebaut und ihm das Laufen beigebracht hatte und dass er gerade auflade, weil seine Batterie leer war.
    » Das müssen wir

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